
Die Entscheidung des Waghäuseler Gemeinderats vom 17. Mai 2021 kann sprichwörtlich Schule machen. Damals wurde festgelegt, den geplanten Bau einer Gemeinschaftsschule in Modulbauweise einem Generalunternehmer zu übertragen. Geschätzt wurden Kosten in Höhe von 17,6 Millionen Euro.
Nicht nur die Modulbauweise entlastet die Kasse
Das Ergebnis der europaweiten Ausschreibung hat bei Waghäusels Oberbürgermeister Thomas Deuschle (CDU) und dem mit der Abwicklung beauftragten Stuttgarter Beratungsunternehmen Drees & Sommer für eine Überraschung gesorgt.
Gegen den allgemeinen Trend auf dem Bausektor ist ein Unternehmen aus Hirschberg als günstigster Bieter mit 13,8 Millionen Euro deutlich unter der veranschlagten Summe geblieben.
Die Einsparung ist ganz zur Freude von Grünen-Stadträtin Nicole Heger, die sich vor zwei Jahren vehement für eine Modulbauweise eingesetzt hatte. SPD-Fraktionschef Roland Herberger sprach sogar von einem Lernprozess und bedauerte, dass diese Möglichkeit nicht schon bei früheren Baumaßnahmen in Erwägung gezogen wurde.
Entgegen früherer Annahmen wird der Neubau der Schule aus dem Schulbauförderprogramm des Landes jetzt doch bezuschusst.Thomas Deuschle
Oberbürgermeister
Deuschle konnte am Montagabend noch eine weitere „frohe Botschaft“ verkünden: „Entgegen früherer Annahmen wird der Neubau der Schule aus dem Schulbauförderprogramm des Landes jetzt doch bezuschusst. Hinzu kommt eine Förderung aus dem KfW-Programm für klimafreundliche Neubauten, so dass wir insgesamt Zuwendungen in Höhe von rund fünf Millionen erwarten.“
Platz für über 1.000 Schüler im Neubau der Gemeinschaftsschule in Waghäusel
Nach den Plänen der Großen Kreisstadt werden auf dem Campus an der Gymnasiumstraße ab September 2025 über 1.000 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Die Voraussetzung schaffte der Gemeinderat am Montag durch die Zustimmung zur Auftragsvergabe für den Neubau der Gemeinschaftsschule bei der Johann-Peter-Hebel-Realschule.
Zugleich wurden für eine Abschlagszahlung überplanmäßige Mittel in Höhe 420.000 Euro genehmigt. Die offizielle Vertragsunterzeichnung mit dem Bauunternehmen ist für Anfang November vorgesehen.
Alexandra Schilpp und Katharina Baisch von dem Stuttgarter Beratungsunternehmen Drees & Sommer erläuterten den vorgesehenen Zeitplan. Demnach sollte bis Februar 2024 die Baugenehmigung erarbeitet und von Juli 2024 bis Mai 2025 der Neubau erstellt werden. Zum Schuljahresbeginn im September 2025 könnten dann erstmals Schülerinnen und Schüler unterrichtet werden.
Das Raumkonzept sieht vor, dass im Erdgeschoss die Mensa zentraler Mittelpunkt sein wird. Im Obergeschoss soll neben den Klassenräumen auch eine Schulbibliothek, eine offene Lernzone sowie die Verwaltung untergebracht werden.
Zur energetischen Ausstattung der Schule zählen eine Photovoltaik-Anlage, Fußbodenheizung, Be- und Entlüftung aller Klassenzimmer sowie zur Beheizung eine Luft-Wasser-Wärmepumpe.