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Nur ganz wenige Haushalte warten

Die letzten Weihnachtsbäume in Waghäusel stehen noch

Die meisten haben ihren Christbaum längst entsorgt, doch die Weihnachtszeit endet offiziell erst an Maria Lichtmess am 2. Februar. Einige haben tatsächlich bis dahin einen Baum im Wohnzimmer.

Alfred Köhler mit seinem Tannenbaum
Alfred Köhler mit seinem Tannenbaum Foto: Werner Schmidhuber

Wann werden die Weihnachtsbäume abgekrönt, wie es in der Region heißt, und dann entsorgt? In manchen Häusern geschieht dies unmittelbar nach den Festtagen, also ab dem 27. Dezember morgens. In anderen Haushalten ist Silvester der Abräumtag.

Die meisten Leute lassen den oft nadelnden Baum nach Dreikönig verschwinden. Ganz, ganz wenige – weit unter zehn Prozent - geben ihm eine Überlebensfrist bis Maria Lichtmess.

Seit der Liturgiereform in den 1960er-Jahren gilt die Weihnachtszeit offiziell mit dem Dreikönigstag als beendet. Darauf weisen Klosterpater Robert Maria und Pfarrgemeinderat Harald Sälzer hin. Doch einige „Getreue“ warten noch immer bis zum 2. Februar, bis sie sich von ihrem Weihnachtsbaum trennen. Das ist genau 40 Tage nach Heiligabend. Ab dem Kirchentag Lichtmess endet die Winterzeit und es beginnt das „Bauernjahr“.

Vor allem katholische Haushalte warten mit der Beseitigung

In katholischen Kirchen und Häusern bleiben die Krippe oder auch der Weihnachtsbaum nach alter Tradition bis zum 2. Februar stehen. Das hieß vor allem in den ländlichen Gemeinden: Dem Christbaum gebührt sein Platz in der guten Stube, solange er noch halbwegs grün aussieht.

Bei einer E-Mail-Umfrage, die an 54 Waghäuseler, Oberhausen-Rheinhausener und Philippsburger gegangen ist, meldeten sich drei Familien, die sich jetzt noch an einem geschmückten Weihnachtsbaum zu Hause erfreuen. Alle anderen haben ihn bereits im Kamin oder auf dem Kompost - oder den Baum-Einsammlern vermacht.

Zu den Durchhaltern gehört Manfred Rölleke vom „Konvoi der Hoffnung“. Sowohl Christbaum als auch Krippe stehen noch. Der Baum sehe zwar schon etwas abgemagert aus und lasse die Zweige leicht hängen. „Aber ich denke, er hält bis Maria Lichtmess durch.“ Alfred Köhler, Chef des Gartenbauvereins, hat erst kurz vor Weihnachten die Tanne ins Wohnzimmer geholt.

Beim Kauf prüft er das Gewicht. „Ist sie schwer, dann ist sie frisch: wegen des noch vorhandenen Wassergehalts“, verrät der Hobbygärtner. Erst komme der Baum in einen gefüllten Wassereimer. Auch schneide er unten am Stamm eine Scheibe ab, damit der Baum die Feuchtigkeit besser aufsaugen kann.

Wir haben Gefallen an unserem schönen Weihnachtsbaum gefunden.
Anita Medjed-Stumm, Künstlerin

„Wir haben Gefallen an unserem schönen Weihnachtsbaum gefunden und freuen uns täglich über ihn“, sagt Kunstschulinhaberin und Künstlerin Anita Medjed-Stumm.

„So schnell wollen wir ihn nicht vermissen. Solange er durchhält, darf er bei uns bleiben.“ Pater Robert Maria vom Kloster Waghäusel teilt auf Anfrage mit: „Wir wollen sie, je nach Zustand die Christbäume, in der Wallfahrtskirche erst nach Maria Lichtmess entsorgen.“

Immer mehr Einwohner behelfen sich mit Plastikbäumchen. Manche „Freigeister“ verzichten gänzlich auf Baum und Krippe. Eine nachhaltige Alternative wäre, einen Weihnachtsbaum mit Wurzelballen zu kaufen, der nach dem Fest im Garten eingepflanzt wird, empfiehlt ein Kirrlacher. Ein Wiesentaler verrät, eine flexibel verwendbare und aufstellbare Fichte im fahrbaren Pflanzentopf gekauft zu haben.

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