Bei der Post wurde ihr klar, was es bedeutet, dass Großbritannien mit Wirkung vom 1. Januar 2021 nicht mehr Teil des EU-Binnenmarktes ist: Alle Pakete müssen verzollt werden. Beim Schalter erhielt sie also ein Formular, auf dem sie alle Waren samt Gewicht und Preis angeben musste. Dann musste sie sich erneut anstellen und schließlich kosteten Porto und Zoll mehr, als der Inhalt des Päckchens wert war.
Aufgrund der komplizierten Zollformalitäten haben die Dienste DPD und GLS den Paketversand für Privatkunden nach Großbritannien ganz eingestellt. Mit DHL, Hermes und UPS ist der Versand auch 2021 weiterhin möglich, kostet aber erheblich mehr als vorher, bis zum Vierfachen des Preises innerhalb der EU.
Bekommt ein Deutscher ein Paket aus Großbritannien zugeschickt, werden Einfuhrabgaben fällig: 19 Prozent Einfuhrumsatzsteuer plus Zoll plus Gebühren des Paketdienstes. Das sei zwar ärgerlich, aber nicht wirklich ausschlaggebend, sagt Jill Schulleri. Das Durcheinander bei den Grenzen werde sich einspielen. Sonst aber habe sie in ihrem Alltag eigentlich nichts vom Brexit bemerkt.