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Verein schreibt offenen Brief

Neuer Vorschlag für das alte Wasserwerk in Bruchsal

Der Verein Bruchsalia schreibt einen offenen Brief und macht einen Vorschlag, wie das alte Wasserwerk in der Silberhölle neu genutzt werden könnte. Wie reagieren Bruchsaler Stadtverwaltung und Stadtwerke?

Altes Wasserwerk Bruchsal
Platz für ein Museum? In einem offenen Brief an Stadtverwaltung und Stadtwerke schlägt der Verein Bruchsalia eine neue Nutzung für das alte Wasserwerk vor. Foto: Martin Heintzen

Seit Jahren fristet es ein Dasein im Verborgenen, durch ein Notdach wurde zumindest sein Verfall gestoppt. Die Rede ist vom alten Bruchsaler Wasserwerk im Wohngebiet Silberhölle, nahe der Hochstraße.

Der Dornröschenschlaf des denkmalgeschützten Gebäudes soll auf Betreiben des Vereins Bruchsalia enden, der jetzt mit einem neuen Vorschlag für eine Nutzung an die Öffentlichkeit geht.

Dort könnte ein Museum entstehen, das die Geschichte des Wasserwerks und der Trinkwasserversorgung in den Mittelpunkt stellt.

Idee kam nach Berichterstattung

In einem offenen Brief hat sich Bruchsalia-Vorsitzender Jochen Wolf daher an die Stadtverwaltung und an die Stadtwerke gewandt. Die Idee für das Wasserwerk geht auf die Berichterstattung der Bruchsaler Rundschau vom Januar zurück. Diese hatte eine Karlsruher Leserin verfolgt und sich jetzt beim Verein gemeldet – der nun wiederum diesen Vorschlag aufgreift.

Dabei geht es um das Wasser- und Brunnenmuseum der Stadtwerke Karlsruhe. Es ist im alten Wasserwerk in Durlach untergebracht. Aus Sicht von Wolf und seinen Mitstreitern ist die Karlsruher Idee ein „denkbarer Nutzungsvorschlag“ für das Bruchsaler Pendant.

Stadtwerke und Stadtverwaltung reagieren verhalten

„Bei einer solchen Lösung käme dann ja auch möglicherweise eine Kooperation zwischen der Stadt Bruchsal, den Stadtwerken Bruchsal, dem Landesdenkmalamt und privaten Sponsoren in Betracht, was eine gesicherte Projektfinanzierung ermöglichen könnte“, heißt es in dem Brief von Bruchsalia weiter.

Es hat sich leider schon wieder viel zu lange nichts mehr getan, um dieses Kleinod vor dem Verfall zu bewahren.
Statement des Vereins Bruchsalia

Der Verein zur Erhaltung historischer Bauwerke in Bruchsal hofft auf eine Diskussion über den Vorschlag und sichert seine Unterstützung zu. Und die Mitglieder sorgen sich: „Es hat sich leider schon wieder viel zu lange nichts mehr getan, um dieses Kleinod vor dem Verfall zu bewahren“, steht auf der Internetseite.Stadtwerke und Stadtverwaltung reagieren verhalten

Doch Stadtverwaltung und Stadtwerke reagieren verhalten. Auf Anfrage der BNN heißt es aus dem Rathaus, dass die „Verwaltung das Interesse am alten Wasserwerk zur Kenntnis genommen hat“. Der genannte Vorschlag werde bei künftigen Beratungen aufgenommen. Jedoch habe sich nichts an der Tatsache geändert, dass man derzeit keine Pläne für das Wasserwerk verfolge.

Ein Lost Place, seit 1966 ungenutzt

Auch bei den Stadtwerken ist der Brief eingegangen. „Da das Gebäude in Besitz der Stadt ist, liegt alles, was damit geschieht, zunächst in deren Händen“, so ein Sprecher.

Das Wasserwerk, das als sogenannter „Lost Place“ auch immer wieder verbotenerweise Anziehungspunkt für Hobbyfotografen und Jugendliche ist, ist in einem schlechten Zustand. Es darf nicht betreten werden, da es als einsturzgefährdet gilt. Für den Verein gehört die Anlage zu den erhaltenswerten der Stadt, unter anderem weil sie zu den wenigen Gebäuden gehört, die den Luftangriff vom 1. März 1945 überstanden haben. Seit 1966 ist das Wasserwerk ungenutzt.

Schon im Januar hatte die Stadtverwaltung deutlich gemacht, dass das Wasserwerk im Moment keine Priorität habe. Eine öffentliche Nutzung stößt hingegen auf Skepsis, offenbar vonseiten der Anwohner. Das Wasserwerk ist ringsum von Wohnbebauung umschlossen, nur ein schmaler Fußweg führt zum Gelände.

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