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Anlieferer von Grünschnitt

Auf den Wertstoffhöfen im Landkreis Karlsruhe stauen sich die Autos

Besonders samstags ist auf den Wertstoffhöfen im Landkreis Karlsruhe seit der Einführung der Biotonne einiges los. Das Abfallwirtschaftsamt sieht aber keinen Grund, die Öffnungszeiten zu erweitern.

Wertstoffhof Untergrombach
Schlange stehen: Beim Wertstoffhof in Untergrombach warten Autofahrer besonders am Samstag darauf, einfahren zu dürfen. Wegen den Abstandsregeln und Biomüll-Anlieferungen kommt es auch zu Wartezeiten. Foto: Martin Heintzen

Jeden Samstag das gleiche Ritual: In den Gärten werden Rasen gemäht, Unkraut gezupft und verwelkte Blüten eingesammelt. Das feucht-schwüle Wetter lässt die Vegetation sprießen, die Hobbygärtner kommen kaum noch mit der Arbeit hinterher.

Besonders samstags, wenn Berufstätige frei haben, ist Action angesagt. Das hat vor allem bei den Annahmestellen für Grünschnitt Konsequenzen. Vielerorts stauen sich die Autos vor der Anlieferung.

Seit es den Bioeimer gibt, fahren viel mehr Leute zum Wertstoffhof; vor allem samstags. Das ist der einzige Tag, an dem man als Berufstätiger Zeit hat“, sagt Heiko Zahn aus Obergrombach.

Der Verkehr staut sich zu den Stoßzeiten bis zum Friedhof zurück.

Der kombinierte Wertstoff- und Grünabfallsammelplatz im Rötzenweg in Untergrombach wird nicht nur von den Untergrombachern angefahren. Auch aus Obergrombach, der Bruchsaler Südstadt und Büchenau kommen die Anlieferer.

Vor allem an den Samstagen machen der FDP-Kreisvorsitzender Heiko Zahn und FDP-Ortsvorsitzender Timo Imhof (beide Bruchsal) dort ein „Verkehrschaos“ aus.

„Der Verkehr staut sich zu den Stoßzeiten bis zum Friedhof zurück. An der Engstelle in der Kurve kommt es zu zusätzlichen Problemen durch den Gegenverkehr“, so Zahn.

Probleme auch beim Kombihof in Heidelsheim

Nach seiner Beobachtung sind die Staus auf die Änderung der Öffnungszeiten zurückzuführen. Statt samstags bis 17 Uhr sind die Kombihöfe nur noch bis 16 Uhr geöffnet. Probleme gibt es auch beim Kombihof in Heidelsheim.

Dort stauen sich samstags immer wieder die Anlieferer von Grünschnitt bis zur B35 und versperren dadurch Einkäufern beim Real und Besuchern des Impfzentrums die Zufahrt.

Die FDP in Landkreis Karlsruhe setzt sich deshalb für eine Optimierung der Öffnungszeiten des Kombihofs (Wertstoff/Grünabfall) in Bruchsal-Untergrombach ein. 20 bis 30 Minuten Wartezeit seien besonders kurz vor der Schließung keine Seltenheit.

„Als ich dann kurz nach 16 Uhr an der Reihe war, sollte ich wieder umkehren“, erzählt der FDP-Mann. Um nun vor 16 Uhr noch den Grünschnitt abladen zu können, macht sich Gartenbesitzer Zahn samstags spätestens um 15.30 Uhr auf den Weg. Viel Zeit bleibt da nicht für die Gartenarbeit.

Schlangen wegen Corona-Regeln auf Wertstoffhöfen im Landkreis Karlsruhe

Auch beim Abfallwirtschaftsamt des Landkreis beobachtet man den Anlieferverkehr sehr genau. Um Stoßzeiten zu vermeiden, wurden zwischenzeitlich die zwei Öffnungstage unter der Woche erweitert.

Mittlerweile sind die sogenannten Kombihöfe, bei denen Wertstoffe wie Grünschnitt und Biomüll abgegeben werden können, täglich von 16 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 16 Uhr geöffnet.

Der Verkehr staut sich zu den Stoßzeiten bis zum Friedhof zurück.
Heiko Zahn, FDP-Kreisvorsitzender

„Das Problem ist nicht der Bioabfall, sondern die geforderten Corona-Abstände auf den Höfen“, erklärt Björn Wamser, technischer Leiter des Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreis.

Weil wegen den Abstandsregeln nicht so viele Leute gleichzeitig auf die Wertstoffhöfe dürfen und die Zufahrten nur einspurig sind, stehen Bioabfall-Anlieferer, die vielleicht nur einen Eimer mit Küchenabfälle haben, mit Anhänger-Fahrern in einer Schlange. Die brauchen vielleicht fünf bis zehn Minuten, um einen Anhänger mit Holz abzuladen.

Auf dem Kombihof bei Ubstadt-Weiher ist weniger los

„Gerade am Samstag morgen gibt es schon mal Wartezeiten, über die Mittagszeit wird es dann leerer“, so Wamser. Eine Verlängerung der Öffnungszeiten hält er nicht für notwendig.

Dass Leute, die sich deutlich vor den Schließzeiten bereits angestellt haben, dann um 16 oder 18 Uhr nicht mehr rein kommen, soll aber nicht vorkommen. Da habe es Gespräche mit den Mitarbeitern gegeben, so Wamser.

Um sich über die Öffnungszeiten zu informieren, empfiehlt er die Abfall-App des Landkreis. Außerdem gebe es in der Umgebung Kombihöfe wie bei Ubstadt-Weiher, die normalerweise weniger besucht seien.

Nach Einschätzung von Ernst-Friedrich Schäfer aus Büchenau, der zweimal wöchentlich nach Untergrombach zur Anlieferung fährt, haben sich die neuen Öffnungszeiten noch nicht wirklich herumgesprochen. Deshalb gebe es eben auch schon mal Wartezeiten.

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