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Krautwickel bis Thai-Curry

Besuch auf dem Bruchsaler Wochenmarkt: Kohlsorten haben im Winter Hochkonjunktur

Winterzeit ist Kohlzeit. Was essen die Leute? Gibt es ungewöhnliche Rezepte? Beim Besuch auf dem Bruchsaler Wochenmarkt kommt man ins Gespräch und erhält nebenbei noch ein paar Tipps für die Küche.

Ein Mann hält Kohlköpfe in den Händen.
Rot, weiß oder grün: Jürgen Klostermeier kennt die Vorlieben seiner Kunden, wenn es um Kohl geht. Foto: Katja Beyerle

Gans mit Rotkohl? Natürlich, womit sonst? Rippchen mit Sauerkraut? Klar, welches andere Gemüse sollte man dazu essen? Und wie sieht es mit Blumenkohl und Broccoli aus? Längst sind die beiden zu Standard-Beilagen geworden und werden auch gerne als Rohkost verzehrt.

Und Rosenkohl? Nun, an ihm scheiden sich die Geister, wenngleich auch er viele Fans hat. Kurzum: Ohne Kohl geht nichts. Vor allem im Winter sind Gerichte mit Kohl beliebt. Das kann man auch in Bruchsal feststellen.

Vor den Ständen bilden sich Schlangen – man kommt ins Gespräch

Es geht dieser Tage noch relativ beschaulich zu auf dem Bruchsaler Wochenmarkt. Feiertagsbedingt haben etliche Stände ihren Stammplatz noch nicht wieder eingenommen. Dennoch können die Marktbesucher aus einer großen Angebotspalette wählen – sie müssen allerdings mehr Wartezeit als sonst einkalkulieren, denn vor den Ständen bilden sich immer wieder Schlangen.

Ideale Voraussetzungen also, um dem Kohl und seinen Geheimnissen auf die Spur zu kommen. Ein Trio älterer Damen scheint prädestiniert für erschöpfende kulinarische Auskünfte zu sein – aber nur inkognito, wie die Damen kategorisch erklären.

Das Wichtigste vorweg: „Kohl gibt es bei uns im Winter regelmäßig – am liebsten als Krautwickel“, erklärt eine der Dreien. „Dafür nimmt man Weißkohl oder Spitzkohl. Ganz wichtig ist die Spur Kümmel – dieses Aroma gehört dazu und man verträgt den Kohl auch besser.“

Ein weiterer Tipp der Hausfrauen ist Bayerisch‘ Kraut – hier wird Weißkohl mit Speck, Weinessig und markanten Kräutern wie Wacholder und Lorbeer zubereitet.

„Zu Fleischküchle und Braten ist das eine tolle Beilage, der Bayer allerdings isst dazu traditionell eine Haxe“, so die Marktbesucherin, für die jedoch ein Kohl-Klassiker unerreicht bleibt: Schälrippchen mit Sauerkraut. „Dazu Kartoffelbrei und alle sind glücklich.“

Mir war nie bewusst, wie gut dieser Kohl ungekocht schmecken kann.
Freya Sielkamp, Marktbesucherin

Auch Freya Sielkamp kennt natürlich diese Rezept-Klassiker – doch ist sie nicht so der Typ für deftige Speisen. „Trotzdem liebe ich Kohl – ganz besonders Blumenkohl, den ich gerne mit Sauce Hollandaise als Beilage serviere“, erzählt sie. „Auch Broccoli mögen wir zu Hause – gerne mit Mandelblättchen serviert oder als Cremesuppe.“

Vor einiger Zeit hat sie bei einem Grillfest mal einen Rohkostsalat aus Rotkohl probiert. „Ich war begeistert, weil mir nie bewusst war, wie gut dieser Kohl ungekocht schmecken kann.“

Tatsächlich habe Rotkohl gegenüber seinem weißen Kollegen bei den Kunden meist die Nase vorn, berichtet Jürgen Klostermeier aus Forst, der einen Gemüsestand auf dem Wochenmarkt hat: „Er wird meistens stärker nachgefragt als Weißkohl“, sagt er. „Generell wird Kohl eigentlich regelmäßig verlangt, ich kann momentan keinen besonderen Trend feststellen.“

Romanesco wird sehr gerne gekauft. Ich denke, das liegt daran, dass er hübsch anzusehen und einfach zuzubereiten ist.
Jürgen Klostermeier, Standbetreiber

Eine Kohlart sei jedoch besonders beliebt und sobald verfügbar immer schnell vergriffen: „Romanesco wird sehr gerne gekauft“, sagt Klostermeier. „Ich denke, das liegt daran, dass er hübsch anzusehen und einfach zuzubereiten ist.“

An einem anderen großen Gemüsestand findet man neben den Kohlklassikern noch einen Exoten: Pak Choi, der häufig in der asiatischen Küche Verwendung findet und mit dem heimischen Mangold verwechselt werden kann.

Florian Steidl hat gerade zwei kleine Köpfe gekauft und verrät auch, was er damit vorhat: „Wir essen gerne thailändische Gerichte und heute gibt es ein veganes rotes Curry“, erzählt er. „Die Basis ist Kokosmilch mit roter Currypaste, dazu kommen Paprika, Karotten, Bohnen und Broccoli. Und eben reichlich Pak Choi – er ist mild, aber sehr aromatisch. Sein Aroma erinnert ein bisschen an Senf.“

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