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Sammlung von Unterschriften

Platzvergabe in der Kita: Das sagt der Bruchsaler Gemeinderat zur Eltern-Petition

In Bruchsal gibt es eine Eltern-Petition gegen die zentrale Kita-Vergabe. Wie sich die Unterschriftensammlung entwickelt hat.

Neubau KITA Untergrombach
Im Bau: Die fünfgruppige Kindertagesstätte in Untergrombach soll im Herbst fertig sein. Die Zahl der Plätze wird dem steigenden Bedarf in Bruchsal trotzdem nicht gerecht. Foto: Martin Heintzen

Die neue, zentralisierte Vergabe von Kita-Plätzen durch die Stadt Bruchsal treibt die Eltern weiter um. Innerhalb von zehn Tagen hat sich die Zahl der Unterschriften auf der Petitions-Plattform change.org von 400 auf über 660 erhöht.

Wann die Unterschriften bei der Stadtverwaltung Bruchsal abgegeben werden, konnte Sascha Schmitt vom Elternbeirat im Paul-Gerhardt-Kindergarten noch nicht sagen. Die dortigen Elternbeiräte haben die Petition initiiert. Im Februar will sich der Gesamtelternbeirat mit der Petition beschäftigen. Dann sollen weitere Unterstützer dazukommen.

Wie bereits berichtet, befürchten die Eltern, dass durch die zentrale Platzvergabe Geschwister-Kinder unterschiedliche Einrichtungen besuchen und Kinder von einer U3 in die Ü3-Gruppe eines anderen Kindergartens wechseln müssen.

Bis 2025 fehlen in Bruchsal mindestens 450 Kindergartenplätze

Diese Redaktion hat den Bruchsaler Gemeinderat um eine Stellungnahme zur Petition gebeten. Die meisten Fraktionen haben geantwortet. Die Brisanz des Themas und der Druck, unter dem die Eltern stehen, verstehen die Politiker gut.

Bereits im Juni 2022 hat der Gemeinderat mehrheitlich 14,5 Millionen Euro für neue Plätze gebilligt. Bis 2025 werden trotzdem mindestens 450 Kindergartenplätzen fehlen. Eine Patentlösung haben die Parteien aber nicht.

Die FDP/Bürgerliste schlägt eine dezentrale Vergabe der Kita-Plätze unter Beteiligung der Kindergarten-Leitungen vor. So sollen „unnötige und willkürliche Verwerfungen“ vermieden werden. Selbst Container sind für die Liberalen nicht tabu, um Kindern auf einer Warteliste eine vorübergehende Unterbringung zu ermöglichen.

Auch die Fraktion der Freien Wähler setzt sich für Nachbesserungen ein, hält das zentrale Platzvergabesystem aber für eine wichtige Grundlage für die weitere Bedarfsplanung. Die aktuellen Zahlen will die Stadt Ende April/Anfang Mail vorlegen.

Fraktionsvorsitzender Roland Foos (Freie Wähler) fragt, inwieweit sich die betroffenen Eltern auch eine „niederschwelligere Betreuung“ wie Tageseltern vorstellen können.

Die SPD-Fraktion hält die zentrale Anmeldung für nötig, um angesichts des Mangels Doppelanmeldungen zu vermeiden und ein „möglichst faires Verfahren“ zu schaffen. „Wir geben uns alles Mühe, zusätzliche Kapazitäten zu ermöglichen“, sagt SPD-Fraktionsvorsitzende Anja Krug.

Auch die Fraktion Grüne/Neue Köpfe setzt auf ein „vernünftiges Verteilungssystem der Kindergartenplätze“. „Dabei sind die finanziellen Mittel der Stadt ausgeschöpft und es wird dringend notwendig, dass das Land die Förderung erhöht, vor allem in der Betreuung der unter Dreijährigen“, fordert Ruth Birkle für die Grünen.

Hans-Peter Kistenberger setzt in der Stellungnahme der CDU-Fraktion auf die laufenden An- oder Neubauten in Büchenau und Untergrombach. Sie sollen im Sommer oder Herbst fertig werden.

Im Frühjahr 2024 soll auch der Kindergarten im neuen Kompass-Quartier in Betrieb gehen. „Anspruch, Wunschdenken und Realität“ bei den Eltern sieht er angesichts von Personalmangel und steigenden Kinderzahlen „erheblich voneinander entfernt“.

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