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Sammlung reicht 500 Jahre zurück

Das Turmuhrenmuseum in Neulußheim zeigt rund 30 funktionsfähige Exponate

Elf Turmuhrenmuseen gibt es in Deutschland. Eines davon befindet sich seit 1999 in der Gemeinde Neulußheim. Den Schwerpunkt des Museums bildet die lange Geschichte der Turmuhren und die weltweite Zeitmessung.

In Neulußheim gibt es ein kleines Turmuhrenmuseum. Blick auf die Kostbarkeiten, hier mit Turmuhrenwächterehefrau Walburga Schäfer.
In Neulußheim gibt es ein kleines Turmuhrenmuseum. Blick auf die Kostbarkeiten, hier mit Turmuhrenwächterehefrau Walburga Schäfer. Foto: Werner Schmidhuber

Den Besucher erwartet im Turmuhrenmuseum in Neulußheim eine Reise in die Vergangenheit, bis zu 500 Jahre zurück. Wer kommt, ist fasziniert von den Ausführungen des „Turmuhrenwächters“ Norbert Schäfer und von den Tausenden kleiner und großer Exponate. Was dort detailreich zu hören und zu sehen ist, wissen die meisten nicht. Aus dem Mund des Experten sprudeln die Informationen.

Sammlung reicht weit über 500 Jahre zurück

Gut nachvollziehen lässt sich die Turmuhrenentwicklung über die Jahrhunderte an gut 30 funktionsfähigen, imposanten Exemplaren. Die beeindruckende Sammlung reicht von einer weit über 500 Jahre alten Turmuhr mit Spindel und Waag bis zu einer modernen funkgesteuerten Turmuhrenanlage. Grundstock des Vorzeigemuseums ist der Besitz von Norbert Schäfer, der als Sammler und Restaurator begonnen hatte und nunmehr auf ein sicherlich einmaliges Lebenswerk verweisen kann.

Neben den historischen Turmuhren sind Uhren aus der Welt der Arbeit, so Fabrikuhren, komplette Uhrenanlagen, Zeiterfassungsgeräte und Wächterkontrolluhren, zu besichtigen. In Vitrinen liegen zahlreiche Taschenuhren, Pendulen, Feuer-, Wasser- und Sonnenuhren, ja alle denkbaren Werke der Uhrmacherkunst. „Eine eigenartige Faszination geht von den tickenden, rasselnden, läutenden oder pfeifenden Uhren aus“, weiß Schäfer-Gattin Walburga.

Die ersten Turmuhren gab es bereits um 1280

Ein Unikat ist die Turmuhr aus Holz, die um 1750 gezimmert worden war. Weitere metallene Exponate stammen aus der Zeit zwischen 1700 und 1900. Erste Turmuhren gab es um 1280. Zur Sammlung gehören Werke berühmter Hersteller wie Förster in Nürnberg, Holzöder in Rothenburg, Hörz in Ulm, Mannhardt in München, Michiels in Mechelen (Belgien) oder Odobey de Cadet in Moret de Jura (Frankreich).

Vertreten sind zudem die Meister Perrot aus Calw und Schneider aus Schonach, der die alte Wiesentaler Kirchenuhr eingebaut hatte. Auf dem Neulußheimer Dachboden stehen auch Zachariä aus Leipzig und Schwilgué aus Straßburg, aus dessen Werkstatt die 1839 gefertigte berühmte Uhr im Münster kommt.

Museumsgebäude ist selbst ein Hingucker

Norbert Schäfer, dessen Wissensschatz jeden Besucher tief beeindruckt, setzte vor genau 25 Jahren die Idee um, seine erworbenen Turmuhren der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dank vielfältiger Unterstützung gelang es, das Vorhaben zu einem dauerhaften Erfolg zu führen.

Schon von Weitem fällt das Gebäude mit den Sehenswürdigkeiten im Oberstüble auf: Die Fassade mit dem Glockenspiel über dem Eingang macht das Museum unverfehlbar. Mit dem zwölfstimmigen Geläute wird das Angebot an Sehenswertem im Inneren optimal ergänzt. Der Klingklang ertönt zu besonderen Anlässen, etwa an Weihnachten.

Service:

Museum: St. Leoner-Str. 8 (gegenüber Rathaus), 68809 Neulußheim.
Keine festen Öffnungszeiten, ein individueller Termin kann vereinbart werden unter (0 62 05) 3 43 20
Der Besuch des Museums ist kostenlos.

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