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Untergeschoss bald leer

Wechsel in der Weißhofer Galerie in Bretten: Schwesterherzen zieht um

Der – zumindest vorerst – letzte Umzug in der Weißhofer Galerie steht kurz bevor. Damit schließt Schwesterherzen die Lücke, die Osiander hinterlässt. Doch dieser Wechsel reißt die nächste Lücke auf.

Es tut sich was: Die Schwestern Sonja Kaiser, Gaby Flatinger und Linda Güntner (von links) studieren mit Zimmermann Oliver Egler die Pläne für das neue Kleiderzimmer.
Es tut sich was: Die Schwestern Sonja Kaiser, Gaby Flatinger und Linda Güntner (von links) studieren mit Zimmermann Oliver Egler die Pläne für das neue Kleiderzimmer. Foto: Catrin Dederichs

Das Bäumchen-wechsel-dich-Spiel in der Weißhofer Galerie ist auf der Zielgeraden. Wo früher das Fachlädle war, ist Anfang Oktober Terrona eingezogen. Der ehemalige Terrona-Laden auf dem Marktplatz steht seitdem leer.

Anfang Dezember soll es auch für Schwesterherzen soweit sein. Dann will sich das Modegeschäft auf der freigewordenen Fläche der Buchhandlung Osiander präsentieren. Wenige Tage vorher wird Schwesterherzen im Untergeschoss schließen.

Die Vorbereitungen sind im vollen Gange. Ab und zu dröhnt es durch das Gebäude. Handwerker fertigen gerade Umkleidekabinen und das sogenannte Kleiderzimmer. Das Kleiderzimmer ist laut Geschäftsführerin Gaby Flatinger ein separater Raum, den Kunden für ein „Allein-im-Kaufhaus-Gefühl“ buchen können.

Wir wollen nicht ohne Zwang verschrotten.
Gaby Flatinger, Geschäftsführerin Schwesterherzen

In den nächsten Tagen rücken Elektriker an. Parallel streichen Maler die Warenträger und bereiten die Wände vor. „Wir wollen nicht ohne Zwang verschrotten“, sagt Flatinger. Dabei gehe es zum einen um Nachhaltigkeit, zum anderen darum, Kosten zu sparen.

Vorerst nutzen die drei Geschäftsführer-Schwestern ausschließlich die ehemalige Fläche der Buchhandlung. Von da führt eine Treppe ins Obergeschoss. Nach eigenen Worten haben sie die Option, den Raum später mitzumieten.

Schon jetzt mitgemietet haben sie das Foyer. „Wir wollen hier Leben reinbringen für alle, damit es der Galerie langfristig gut geht“, sagt Flatingers Schwester Sonja Kaiser. Das sei auch der Grund dafür gewesen, nach oben ziehen. „Ein Leerstand dort oben wäre ein K.o.-Kriterium gewesen.“

Was die da draußen machen, ist nicht unser Problem. Wenn es danach ginge, dürfte es uns schon lange nicht mehr geben.
Gaby Flatinger, Geschäftsführerin Schwesterherzen

Zugleich sei der Umzug eine klare Zusage an den Standort Bretten. Demnach glaubt Flatinger an den stationären Einzelhandel. Daran ändert auch die Karstadt-Insolvenz nichts, die derzeit durch die Medien geht. „Was die da draußen machen, ist nicht unser Problem. Wenn es danach ginge, dürfte es uns schon lange nicht mehr geben“, meint Flatinger.

Eine Etage tiefer hat sich Phi Pham in ihrem neuen Terrona-Laden eingerichtet. Ein paar Artikel hat sie vom Fachlädle übernommen. Ansonsten bleibt sie bei ihrem Sortiment zwischen Tee, Pralinen, Essig und Öl. Pham hat aber weitere Ideen. Beispielsweise könnte sie demnächst Tische und Stühle hinauszustellen und dort Tee und Pralinen anbieten.

Am Marktplatz fürchtete Pham eine Mieterhöhung

Für den Umzug in die Weißhofer Galerie entschied sich Pham aus zwei Gründen. Erstens befürchtete sie in ihrem alten Geschäft eine Mieterhöhung, zweitens standen Bauarbeiten an. „Nächstes Jahr legen sie da Glasfaser – und ich wäre mittendrin gewesen“, berichtet die Terrona-Chefin.

Hat sich gut eingelebt: Seit Anfang Oktober verkauft Phi Pham Tee und Pralinen in der Weißhofer Galerie.
Hat sich gut eingelebt: Seit Anfang Oktober verkauft Phi Pham Tee und Pralinen in der Weißhofer Galerie. Foto: Catrin Dederichs

Pham sagt, es sei eine gute Entscheidung. Der Laden in der Weißhofer Galerie ist kleiner, die Miete deshalb günstiger. Und es sei „sehr viel mehr Leben drin“. Manche Kunden würden ihr Geschäft jetzt erst entdecken. „Ich hatte Leute hier, die dachten, ich wäre neu in der Stadt“, sagt sie und fügt an: „Da war ich echt geschockt, denn den Laden gibt es seit mehr als 20 Jahren.“

Zukunft des Untergeschosses bleibt ungewiss

Unklar ist bisher, was mit Phams früherem Laden am Marktplatz passiert. Das Geschäft ist Privateigentum. Nach Kenntnis der Stadtverwaltung gibt es drei Interessenten. Demnach ist eine Wiedereröffnung im ersten Quartal des Jahres 2023 wahrscheinlich.

Sobald Schwesternherzen umgezogen ist, steht indes das Untergeschoss in der Weißhofer Galerie leer. Ende Juli haben die „aktiven“ vorgeschlagen, dort einen Indoor-Spielplatz einzurichten. Nach Angabe der Stadt haben sich dafür jedoch weder ein Interessent noch ein Investor gemeldet. Zudem kursieren Gerüchte, die Stadt würde erhebliche Umbauten in der Weißhofer Galerie vornehmen. Laut Pressestelle der Stadt stimmt das nicht.

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