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Suche nach Yves Rausch

Bedrohter Polizist von Oppenau dachte, dass er sterben muss

Bei einem Pressegespräch haben Polizeipräsidium und Staatsanwaltschaft Offenburg am Dienstagnachmittag über die Lage in Oppenau informiert.

Beamte der Bereitschaftspolizei im baden-württembergischen Oppenau.
Beamte der Bereitschaftspolizei im baden-württembergischen Oppenau. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Bei der seit Sonntag andauernden Suche nach Yves Rausch waren bisher 1.500 Polizeibeamte im Einsatz. 440 davon am Montag, am Dienstag waren es noch rund 200 Beamte. Die Polizei kündigt nun eine dritte Phase der Suche an. Diese bestehe nicht mehr darin, den Wald zu durchkämmen, sondern umfasse andere Maßnahmen. Zuletzt war beispielsweise von Durchsuchungen in Offenburg zu lesen.

440 davon am Montag, am Dienstag waren es noch rund 200 Beamte. Die Polizei kündigt nun eine dritte Phase der Suche an. Diese bestehe nicht mehr darin, den Wald zu durchkämmen, sondern umfasse andere Maßnahmen. Zuletzt war beispielsweise von Durchsuchungen in Offenburg zu lesen.

Inzwischen hat die Polizei auch ein Hinweis-Telefon eingerichtet. Unter der Nummer 0781 -213333 können Bürger abgegeben.

Unterstützung vom Offenburger Polizeipräsidenten

Der Offenburger Polizeipräsident Reinhard Renter betonte, dass seine Kollegen richtig gehandelt hätten. „Die Bedrohungslage war so groß, dass sie keine andere Chance hatten, als sich so zu verhalten“, sagte er. „Das höchste Gut ist unser Leben.“

Es werde vermutlich eine lange Suche nach Rausch geben. „Der Wald ist schlicht sein Wohnzimmer“, sagte Renter. „Wir haben einen langen Atem und wir sind technisch auch in der Lage dazu.“

Rausch sieht sich nach offiziellen Angaben als „Waldläufer“, der sich gut in der Natur auskenne und dort allein zurecht komme. Er habe im Herbst seine Wohnung in Oppenau verloren und sei seitdem ohne festen Wohnsitz. Einen Beruf habe er gelernt, sei aber zuletzt arbeitslos gewesen.

Die Ermittler gehen davon aus, dass Rausch sich immer noch in der Region um Oppenau aufhält. Es werde unter anderem weitere Durchsuchungen sowie verdeckte Maßnahmen geben, um den 31-Jährigen zu finden.

Oberstaatsanwalt: Situation für Polizisten in Oppenau war lebensgefährlich

Rausch bedrohte nach Angaben des Offenburger Oberstaatsanwalts Herwig Schäfer einen der vier Beamten aus nächster Nähe mit einer scharfen Schusswaffe. Damit sei die Lage zumindest für einen Kollegen lebensbedrohlich gewesen, sagte Renter. Nur durch das besonnene Verhalten der Polizisten habe es keine Verletzten gegeben.

Schäfer stellt sich hinter die Polizei. „Die Situation war für mich sehr bedrohlich. Der Mann hatte die Waffe direkt auf mich gerichtet“, soll einer der vier Polizisten zu ihm gesagt haben. Dieser habe in der Hütte damit gerechnet, dass Yves Rausch schießen und er in der Hütte sterben würde.

Renter zeigte sich verärgert über Kommentare in sozialen Netzwerken, in denen sich Nutzer über die Polizisten lustig gemacht hatten. „Ich verurteile das aufs Schärfste.“ Niemand könne sich in eine solche Situation hineinversetzen. „Die Beamten hatten Angst um ihr Leben“, sagte Schäfer.

Oppenaus Bürgermeister Uwe Gaiser erklärt bei dem Gespräch, dass es eine für die Stadt Oppenau absolut bedrohliche Situation sei. Er mache sich Sorgen um den Tourismus in der Region. Die Tagestouristen blieben aus.

Ermittler: Yves Rausch aus Oppenau ist „Waffennarr“

Rausch ist nach Worten von Schäfer als Waffennarr einzustufen. Der Mann habe eine „große Affinität zu Waffen“, sagte der Oberstaatsanwalt. Er sei aber nie in einem Schützenverein gewesen. Bereits 2010 sei es ihm untersagt worden, Waffen und Munition zu besitzen.

Hinweise auf einen rechtsradikalen Hintergrund gebe es nicht. „Wir wissen nicht, was den Schuldigen bewogen hat, so zu handeln“, sagte Schäfer. Der 31-jährige Deutsche sei bereits in jungen Jahren strafrechtlich in Erscheinung getreten.

Rausch war am Sonntag nach einer Polizeikontrolle in den Wald geflohen. Zuvor hatte er vier Polizeibeamte, die ihn in einer Hütte am Waldrand von Oppenau aufgesucht hatten, unvermittelt mit gezückter Waffe bedroht und ihnen die Dienstwaffen abgenommen. Seither ist der 31-Jährige verschwunden.

mit Material von dpa

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