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Kommunalpolitik

Kita in Achern: Weitere Erzieherin geht – insgesamt 13 Kündigungen

"Eine zweifellos sehr kritische Situation": So beschreibt Acherns Oberbürgermeister Klaus Muttach die Lage in dem von einer Kündigungswelle betroffenen städtischen Kindergarten St. Nikolaus. Jetzt kehrt eine weitere Erzieherin der Einrichtung den Rücken.

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Schwierige Personalsituation: Der Kindergarten "St. Nikolaus" in Achern kommt nicht zur Ruhe. Foto: Roland Spether

Im Kindergarten „St. Nikolaus“ in Achern hat es eine weitere Kündigung gegeben. Damit haben seit Januar vergangenen Jahres 13 Erzieherinnen ihren Job gekündigt, fünf davon allein in diesem Jahr. Darunter waren auch die Leiterin und ihre Stellvertreterin. In einem unserer Zeitung vorliegenden Brief an die Eltern spricht Oberbürgermeister Klaus Muttach von einer „zweifellos sehr kritischen Situation“.

Der Bericht über die Personallage in der Kindertagesstätte hat bekanntlich viele Menschen in der Region bewegt. Gegenüber den Eltern hatten die Erzieherinnen ihren Schritt unter anderem mit der „mangelnden Loyalität seitens des Arbeitgebers“ begründet. Die Stadtverwaltung hatte auf den Personalengpass mit Einschränkungen der Öffnungszeiten sowie zusätzlichen Schließtagen an„Brückentagen und in Ferienzeiten reagiert.

Gleichzeitig sagte sie einen personellen und inhaltlichen „Neustart“ zu. Den verbliebenen und den neuen Erzieherinnen dieses Kindergartens versprach man eine für ein Jahr befristete Arbeitsmarktzulage von monatlich 250 Euro.

Leidtragende sind vor allem die Eltern, die auf flexible Öffnungszeiten der Kindertagesstätte angewiesen sind. Versuchte man zunächst die bisherigen Betreuungszeiten beizubehalten, gelten vom 1. März an für die Ganztagsbetreuung reduzierte Öffnungszeiten (7.30 bis 16.30 Uhr), für Kinder mit verlängerten flexiblen Öffnungszeiten wird von 12.30 bis 14 Uhr eine Mittagspause eingeführt. Am Rosenmontag und Fastnachtsdienstag ist die Einrichtung geschlossen.

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Vor einem Neustart steht der Acherner Kindergarten Sankt Nikolaus. Foto: Achim Keiper

OB will Schließung von Gruppen vermeiden

Nach Aussagen von Oberbürgermeister Klaus Muttach könne der Ausfall von weiteren Erzieherinnen die Schließung von Gruppen zur Folge haben. „Dies versuchen wir allerdings mit allen uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zu verhindern,“ schrieb er den Eltern. Immerhin seien zum 1. April zwei neue Arbeitsverträge geschlossen worden.

Drei Zusagen

Außerdem habe man nach der jüngste Stellenausschreibung in der vergangenen Woche vier Vorstellungsgespräche geführt und daraufhin drei weitere Stellenzusagen gegeben. Zwei Bewerberinnen könnten sofort, die dritte zum 1. Mai ihre Arbeit in „St. Nikolaus“ aufnehmen.

Ziel ist ein gutes Team

Gegenüber unserer Zeitung äußerte der Oberbürgermeister die Erwartung, dass er die neue Leitung bereits in der kommenden Woche vorstellen kann. Wie Muttach den Eltern berichtete, habe man „mehrere Bewerbungen“ für die Stelle der Leiterin und ihrer Stellvertretung erhalten.

Davon abgesehen, liege die Zusage einer Tagesmutter vor, um mit deren Hilfe Randzeiten abdecken zu können. Ziel sei es, so Muttach, die verbliebenen und die neuen Mitarbeiter zu einem „guten gemeinsamen Team“ zu formen. Dafür wolle man auch eine externe Beratung anbieten, die Stadt stehe deswegen mit einem externen Unternehmen im Kontakt.

Noch keine Aussagen über das Konzept

Noch keine Aussagen wollte Muttach in dem Elternbrief zu dem versprochenen neuen pädagogischen Konzept machen. Fragen wie diese wolle man im Vorfeld des am 1. September 2020 beginnenden neuen Kindergartenjahres in Absprache mit der neuen Leitung klären.

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