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Mauer gefallen

Altes Gefängnis in Baden-Baden ist Geschichte und gibt ungewohnten Ausblick frei

Das ehemalige Gefängnis in Baden-Baden bot keinen schönen Anblick. Jetzt ist neben der Immobilie auch die sie umgebende Mauer gefallen. Das eröffnet Gästen und Einheimischen an dieser Stelle einen ungewohnten Ausblick auf die Battertfelsen.

Nach dem Mauerfall: Jetzt ist der Ausblick auf die Battertfelsen in Baden-Baden frei.
Nach dem Mauerfall: Jetzt ist der Ausblick auf die Battertfelsen in Baden-Baden frei. Foto: Bernd Kamleitner
Das Areal in der Nachbarschaft des Gymnasiums Hohenbaden in Baden-Baden war zuletzt kein schöner Anblick. Eine triste Betonmauer umgab das ehemalige Gefängnis am Bäderviertel. Inzwischen ist der alte Knast nahezu komplett abgerissen und auch die hohe Mauer ist gefallen. Baden-Badener und Gäste haben nun einen völlig neuen Ausblick – unter anderem auf die Batter-Felsen und die Acura-Kliniken.

Doch lange kann diese Aussicht von der Rotenbachtalstraße nicht genossen werden: An Stelle des Gefängnisses aus dem Jahr 1938 wird das Thermenhotel gebaut.

Auf dem Areal wird "Hotel an den Thermen" gebaut

Die Ettlinger WLH-Gruppe plant die neue Immobilie. Das „Hotel an den Thermen“ soll künftig rund 130 Zimmer im Drei- oder Vier-Sterne-Segment in zentraler Lage der Kurstadt bieten. Das Investitionsvolumen wurde bei der Vorstellung der Pläne im vergangenen Jahr mit rund 35 Millionen Euro angegeben.

Mit schwerem Gerät geht es an die Grundmauern des Gefängnisses.
Mit schwerem Gerät geht es an die Grundmauern des Gefängnisses. Foto: Bernd Kamleitner

In der Nachbarschaft des Gymnasiums Hohenbaden und am Bäderviertel soll der geplante Neubau mit zwei Baukörpern, die sich ineinander verschränken, einen Bezug zum Altbestand schaffen. Dass ein Bedarf an weiteren Hotelbetten in Baden-Baden besteht, daran lässt der Investor keinen Zweifel. Das hätten auch renommierte Hotelkonzerne, die als mögliche Betreiber in Frage kommen, geprüft.

Kein schöner Anblick: das ehemalige Gefängnis in Baden-Baden ist jetzt Geschichte, Es wurde abgerissen.
Kein schöner Anblick: das ehemalige Gefängnis in Baden-Baden ist jetzt Geschichte, Es wurde abgerissen. Foto: Bernd Kamleitner

Eine Herausforderung für das Projekt ist der gewaltige Höhenunterschied von bis zu sieben Meter zwischen Seufzerallee und Vincentistraße, hieß es. Die Erschließung erfolgt über die Zufahrt zur Bädergarage. Ein Parkdeck für die Hotelgäste ist an der Hangseite geplant.

Im Eingangsbereichs des künftigen Hotels soll es ein Bistro geben, ein Restaurantbetrieb sei allerdings nicht vorgesehen, so die Absicht des Investors.

Herberge soll ein Businesshotel werden

Auf dem Areal wären auch Wohnungen möglich gewesen, allerdings nur zu knapp einem Drittel. Für einen Mix aus kurörtlicher Nutzung, also Hotel, mit einem Anteil von 70 Prozent und 30 Prozent Wohnungen, sei das Areal jedoch zu klein, wurde bei der Präsentation der Pläne klargestellt. Dann sei die Herberge nicht mehr wirtschaftlich. Die soll als Businesshotel entstehen.

Verwahrlost: So sah das alte Gefängnis zuletzt aus.
Verwahrlost: So sah das alte Gefängnis zuletzt aus. Foto: Bernd Kamleitner

Die Investoren haben das Areal bereits vor zwei Jahren vom früheren russischen Besitzer erworben. Dessen Entwurf war beim Gestaltungsbeirat der Stadt, dem Hüter der architektonischen und städtebaulichen Entwicklung in der Bäderstadt, nicht auf Begeisterung gestoßen.

Ferdinand Porsche war ein prominenter Häftling

Einer der prominentesten Häftlinge im Baden-Badener Gefängnis war Ferdinand Porsche, den die französische Besatzungsmacht 1945 für einige Monate dort inhaftierte.

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