Bei den Störchen haben Jungvögel noch kein richtiges Federkleid, sondern nur einen Daunenflaum. Deshalb kann die Situation schnell dramatisch werden, wenn die Temperaturen fallen und es durchgehend regnet, so der Vogelwart. Wenn die dünne, weiche Schicht nass wird, kühlen die Tiere sehr schnell aus und sterben.
Auch in Gamshurst, der „Storchenhauptstadt” haben sich vor Kurzem tragische Szenen abgespielt. Nachdem im Februar bereits der Sturm „Sabine“ ein Storchennest vom Kirchturm gefegt hat, veranlasste nun offenbar Nahrungsmangel die Altvögel in Gamshurst dazu, die eigene Brut zu töten und aus dem Nest zu werfen. Elf Jungvögel sind diesem Ritual bisher zum Opfer gefallen, und man befürchtet, dass weitere folgen.
Extreme Wetterlagen bedrohen immer mehr Störche
Während die Störche in Baden-Baden wegen des Kälteeinbruchs und Dauerregens sterben mussten, ist es in Gamshurst die Dürre und Trockenheit, wegen der die Altvögel keine Nahrung finden. „Der Boden ist zu trocken, da kommen keine Käfer, Schnecken, Frösche und weiteres Kleingetier zum Vorschein“, sagte der Vorsitzende des Nabu Kehl/Hanauerland, Gérard Mercier, sowie die Storchenexperten in Gamshurst.