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Kunstmaler

Bernhard Hauns aus Iffezheim gestaltet im Europapark die Themenwelten

Der 57-jährige Iffezheimer Bernhard Hauns arbeitet hauptberuflich als Kunstmaler im Europa-Park Rust. Sein derzeitiges Lieblingsmotiv stammt aus seiner Heimat, die Schwarzwaldmarie, die er aber neu und farbenfroh interpretiert.

Der 57-jährige Iffezheimer Bernhard Hauns arbeitet hauptberuflich als Kunstmaler im Europa-Park
Der 57-jährige Iffezheimer Bernhard Hauns arbeitet hauptberuflich als Kunstmaler im Europa-Park Foto: Keller

Wer zum Haus von Bernhard Hauns kommt, sieht sofort – hier lebt und arbeitet ein kreativer Geist: Zwei Figuren aus Holz und Metall, wie entsprungen aus den Unterwasserphantasiewelten von Jules Vernes, empfangen den Besucher. Hauptberuflich arbeitet der 57-jährige Iffezheimer als Kunstmaler im Europa-Park Rust.

Gemalt hat der ursprünglich aus Wintersdorf stammende Bernhard Hauns schon immer. „In der Schule habe ich im Kunstunterricht für die Mädchen gemalt“. Ein Urgroßvater von ihm soll angeblich als Glasmaler in Straßburg gearbeitet haben, bestätigt ist dies aber nicht.

Karrikaturen von den Bundeswehr-Vorgesetzen

In der Bundeswehrzeit verschafften ihm Karikaturen von Vorgesetzten so manchen freien Abend, erinnert er sich mit einem Schmunzeln. Nach einer Schreinerlehre war Hauns viele Jahre bei einem Rastatter Betrieb beschäftigt, schon damals faszinierten ihn die Arbeit der Restaurateure in Kirchen

In den 1970er Jahren sprang er auf die Airbrush-Welle auf, gestaltete Motorradtanks und Motorhauben von US-Cars künstlerisch. Als er aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr im erlernten Beruf arbeiten konnte, kam er zum Europa-Park. „Das war Zufall“.

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Ein Bekannter aus Bühlertal hatte gerade begonnen, dort zu arbeiten. Hauns reichte eine Mappe mit seinen Arbeiten ein und kurze Zeit später hatte er den Job. Schnell fiel sein Talent innerhalb der Dekorationsabteilung auf, heute ist er in dem Freizeitpark als Kunstmaler angestellt.

Wenn 600 Gemälde für ein neues Hotel anstehen – Hauns liefert. Auch wenn es darum geht, ein Gemälde „auf alt zu trimmen“, seine geheimen Tricks dabei verrät er natürlich nicht.

Als Kunstmaler malt er bekannte Werke nach

Bilder im Stil der alten Meister kann Bernhard Hauns ebenfalls. So hat er die „Dame mit Hermelin“ von Leonardo da Vinci in seinem Atelier hängen, eine Kopie mit seiner Signatur.

Wenn er kopiert, dann nicht, wie es der in Freiburg und Südfrankreich lebende Maler und Kunstfälscher Wolfgang Beltracchi machte . Mit seinen Fälschungen kassierte dieser auf dem Kunstmarkt Millionen Euro und am Ende eine mehrjährige Haftstrafe. Bernhard Hauns sagt trotzdem respektvoll: „Der Mann hat sämtliche Kunststile drauf“.

Wenn im Park ganze Themenwelten mit Fresken gestaltet werden, bekommt der Kunstmaler Unterstützung durch Maler aus Italien: „Das ist eine richtige Malfabrik“. Von den Italienern hat er sich auch alte Freskentechniken abgeschaut. Hauns lernt gerne dazu, experimentiert mit Materialien und Techniken.

Mit moderner Kunst kann ich nichts anfangen

„Ich bin Autodidakt und Allrounder“, sagt er über sich. Und er hat Ehrfurcht vor den alten Meistern und deren Können. „Mit moderner Kunst kann ich nichts anfangen“, räumt der Iffezheimer ein. „Farben ineinanderlaufen lassen“ nennt er das.

Derzeit malt Hauns am liebsten Heimatbilder

Auch Rennpferde zeichnet der Iffezheimer Hauns in Öl. Sein aktuelles „Steckenpferd“ sind aber Arbeiten mit Heimatbezug. Seine Schwarzwaldmarie spielt mit Klischees, die farbenfrohen Gemälde erinnern an die Werke von Stefan Strumbel oder die Fotos von Sebastian Wehrle.

Obwohl er jeden Tag etwa 180 Kilometer hin und zurück benötigt, schätzt Bernhard Hauns seinen Arbeitsplatz. „Ich habe mein Talent, mein Hobby, zum Beruf gemacht“. Zumal der Job ihm jeden Tag neue Aufgaben stellt. Etwa dann, wenn Park-Chef Roland Mack eine Idee hat, die umgesetzt werden muss.

Nur die Zeit setzt dem Ausleben der Kreativität Grenzen: „Ich habe so viele Ideen im Kopf, die ich noch umsetzen möchte.“

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