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Coronavirus verzögert Rückkehr

Ehemann von Baden-Badens OB Mergen will nach dem Unfall zurück ins normale Leben

Wolfgang Pöter, der Ehemann von Baden-Badens Oberbürgerbürgermeisterin Margret Mergen, hat sich von seinem schweren Unfall einigermaßen gut erholt. Das Paar war im Sommer 2019 unverschuldet in einen Motorrad-Unfall verwickelt worden.

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Neue Herausforderung: Wolfgang Pöter, der Ehemann von Baden-Badens OB Margret Mergen, ist nach dem schweren Motorrad-Unfall auf Prothese und Gehhilfe angewiesen. Foto: pr

Wolfgang Pöter, der Ehemann von Baden-Badens Oberbürgerbürgermeisterin Margret Mergen, hat sich von seinem schweren Unfall einigermaßen gut erholt . Das Paar war im Sommer 2019 unverschuldet in einen Motorrad-Unfall verwickelt worden.

Margret Mergen seufzt etwas: „Also, einen blöderen Zeitpunkt für die Coronavirus-Pandemie hätte es nicht geben können.“ Dabei hat die Oberbürgermeisterin gar nicht ihre Aufgaben als Rathaus-Chefin im Blick, die sie und die Stadtverwaltung derzeit vor besondere Herausforderungen stellen.

Die Bemerkung zielt auf ihre ganz private, familiäre Situation mit ihrem Ehemann Wolfgang Pöter. Bei dem schweren Unfall, in den das Paar im Sommer 2019 in der Nähe von Laufenburg auf der Rückfahrt aus dem Urlaub unverschuldet verwickelt war, hatte Mergens Gatte sich so schwere Verletzungen zugezogen, dass die Ärzte sein rechtes Bein amputieren mussten.

Jetzt findet der Ministerialbeamte allmählich wieder in den privaten und beruflichen Alltag zurück.

Das Coronavirus verhindert vorerst die Rückkehr an den Arbeitsplatz

Nach langen Klinik-Aufenthalten und Reha ist Pöter inzwischen so weit genesen , dass er wieder an seinen Stuttgarter Arbeitsplatz im baden-württembergischen Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz zurückkehren wollte.

Die Corona-Pandemie hat ihm vorerst allerdings einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wie viele andere Arbeitnehmer zwingt diese Krise auch den Ministerial-Beamten ins Homeoffice.

Er hatte sich so gefreut, nach sieben Monaten endlich wieder seine Kollegen zu sehen, endlich wieder an den Schreibtisch und die Arbeit zu dürfen.
Margret Mergen, Baden-Badens Oberbürgermeisterin und Wolfgang Pöters Ehefrau

„Er hatte sich so gefreut, nach sieben Monaten endlich wieder seine Kollegen zu sehen, endlich wieder an den Schreibtisch und die Arbeit zu dürfen“, berichtet Margret Mergen im Gespräch mit unserer Redaktion. „Und dann kam die Aufforderung, alle sollten zu Hause bleiben.“ Für ihren Mann sei das ein enormer Dämpfer gewesen.

Das neue Auto ist mit einem Links-Gaspedal ausgestattet

Dabei hatten beide alles getan, um Wolfgang Pöter die Rückkehr in ein normales berufliches und privates Umfeld so leicht wie möglich zu machen. Dazu gehört beispielsweise ein eigens umgerüstetes Auto. „Das war ein sehr zeitaufwendiger Akt“, bekräftigt die OB. Den Wagen bestellen und liefern, sei das eine, ihn auf ein Links-Gaspedal umbauen zu lassen, das andere gewesen.

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Neue Lebenssituation: Nach dem schweren Motorrad-Unfall mussten die Ärzte Wolfgang Pöters rechtes Bein amputieren. Foto: pr

Die Wohnung ist inzwischen barrierefrei umgebaut

Sie wollten alles schnell abwickeln – in der Erwartung, dass Pöter bald wieder nach Stuttgart fahren könne. Das Auto ist inzwischen da, aber das Pendeln in die Landeshauptstadt fällt vorerst flach. Dennoch sei ihr Mann sehr glücklich, jetzt wieder selbst Auto fahren zu können.

Von ihrem Wohnort aus würde er mit dem Rollstuhl vieles nicht hinkriegen. „Es ist dort zu steil und mit Prothese sowie Gehhilfe ist es zu weit in die Stadt“, berichtet Mergen. Jetzt könne er aber mit dem Wagen zum Arzt und zur Apotheke fahren oder kleinere Besorgungen machen. „Da ist er natürlich ganz glücklich – und ich auch.“

Mittlerweile ist die Wohnung barrierefrei umgebaut.

Wir bekommen das alles hin.
Margret Mergen

Ihr Mann komme mit der neuen Situation relativ gut klar. Er lerne, sich mit den neuen Hilfsmitteln zu orientieren. „Ich muss mich jedoch erst noch daran gewöhnen“, sagt Mergen. Denn alles, was mit Tragen verbunden sei, müsse sie übernehmen.

„Ich merke jetzt, was mein Mann mir vorher alles an Arbeiten abgenommen hat: Einkaufen, Dinge zur Reinigung bringen, Betten beziehen – das hat er immer alles gemacht.“ Die Stimmung sei dennoch gut. „Wir bekommen das alles hin“, ist die Rathaus-Chefin überzeugt.

Die OB-Wahl im Jahr 2022 ist für Margret Mergen noch kein Thema

Die nächste OB-Wahl im Jahr 2022 ist für sie noch kein Thema. Sie wolle jetzt angesichts ihrer familiären Situation zunächst abwarten, ob alles wieder in eine gewisse Normalität kommt. „Wenn ich das beantworten kann, werde ich mich mit der Frage einer erneuten Kandidatur beschäftigen. Dafür ist es jetzt definitiv zu früh“, betont Mergen.

Sie weist zudem darauf hin, dass die politische Konstellation nach den Kommunalwahlen die Karten neu gemischt habe. „Da muss ich erst mal schauen.“

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