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Nach Razzia

Fabergé-Museum in Baden-Baden hat wieder geöffnet

Vier Tage war es wegen einer Durchsuchungsaktion geschlossen: Jetzt ist das Fabergé-Museum in Baden-Baden wieder geöffnet. Vier der 52 weltweit nachgewiesenen berühmten Fabergé-Eier sind im Haus in der Sophienstraße zu sehen. Zuletzt waren 300 Exponate als Leihgaben für eine Ausstellung in Moskau zur Verfügung gestellt worden.

Das Fabergé-Museum hat nach einer viertägigen Durchsuchungsaktion durch Zoll und Bundeskriminalamt wieder geöffnet.
Das Fabergé-Museum hat nach einer viertägigen Durchsuchungsaktion durch Zoll und Bundeskriminalamt wieder geöffnet. Foto: Bernd Kamleitner

Menschenmassen strömen nicht in das Haus in der Sophienstraße 30 in Baden-Baden. Die, die dennoch kommen, steuern die Immobilie in der Regel nicht zufällig, sondern zumeist ganz bewusst an, weil sie in eine ganz besondere Welt eintauchen wollen: in die Welt von Carl Fabergé. Der 1920 in Lausanne gerstorbene russische Juwelier und Goldschmied erlangte vor allem mit seinen kunstvollen und opulent gestalteten kaiserlichen russischen Ostereiern internationalen Ruhm. Sie sind inzwischen Millionen wert.

Museum ging vor zehn Jahren an den Start

Als das Fabergé-Museum im Jahr 2009 in Baden-Baden eröffnete, war es zunächst das weltweit erste und einzige, das dem Lebenswerk von Fabergé gewidmet ist. Sein Alleinstellungsmerkmal hat das Museum zwar verloren, aber eine Anlaufstelle für Anhänger von Fabergé ist es bis heute geblieben. Die vergangenen Tage waren für die Mitarbeiter und für Geschäftsführer Sergej Avtonoshkin allerdings vermutlich die schwersten seit der Eröffnung.

Haus informiert über Leben und Werk des berühmten Juweliers und Goldschmieds

Seit Freitag ist das Museum wieder geöffnet und die Belegschaft hofft nach der abgeschlossenen Durchsuchungsaktion von Zoll und Bundeskriminalamt wieder auf interessierte Besucher, die sich an der wertvollen Sammlung des russischen Kunstfreundes Alexander Iwanow erfreuen. Wer eine Eintrittskarte löst und sich in den Bann der Erzählungen der Museumsführerin ziehen lässt, erfährt viele, viele Details über Leben und Werk des hierzulande nicht so bekannten Goldschmieds und Juweliers.

Was die Durchsuchungsaktion auslöste, darüber kann man unterdessen nur spekulieren. Weder die Ermittler noch die Geschäftsleitung wollen sich zu Details äußern. Vielleicht war es die hohe Versicherungssumme, die das Museum für Leihgaben an das Museum „New Jerusalem“ in Moskau ausgewiesen hatte, die den Zoll auf den Kunstransport aufmerksam werden ließ.

Wurde Zoll wegen Leihgaben für Museum in Moskau hellhörig?

Mit dem sei eine auf wertvolle Ware spezialisierte Spedition beauftragt worden, erläutert der Museumsgeschäftsführer. Und: „Wir haben nichts zu verbergen!“ Daher sei man kooperativ. Leihgaben an andere Museum seien zudem keineswegs eine Ausnahme. Derzeit gebe es eine weitere Anfrage aus Amsterdam.

Geschäftsführer: Wir haben nichts zu verbergen

Die 300 Exponate sind inzwischen alle wieder in Baden-Baden. Das waren immerhin drei Viertel aller Ausstellungsstücke, die von Mitte Dezember bis zum 24. März in Russland zu sehen waren. Rund 60 000 Besucher habe die Schau in einem der größten Museen Russlands in einem Vorort von Moskau registriert, erzählt Avtonoshkin nicht ohne Stolz.

Rund  20000 Besucher kommen pro Jahr

Für eine solche Zahl müsste das Museum in Baden-Baden drei Jahre ansetzen – den jährlichen Besucherschnitt von rund 20 000 als Maßstab zugrunde gelegt. Mit diesem Zuspruch komme man aber so über die Runden, heißt es. Als Touristenstadt sei Baden-Baden schließlich kein schlechter Standort. Daher sei es aber wichtig, dass das Haus jetzt wieder zugänglich sei.

Fabergé lernte sein Handwerk von der Pike auf

Sein Handwerk hatte Fabergé übrigens von der Pike auf gelernt, unter anderem in Hanau, wo noch heute Goldschmiede ausgebildet werden. Danach war er zehn Jahre auf großer Tour, um Lehrmeister zu besuchen.

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