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Airbus mit dem Namen der Stadt

Lufthansa fliegt mit der "Rastatt" durch ganz Europa

Für die Städte sind sie eine prima Werbung – die Lufthansa-Flugzeuge, für die es eine Patenschaft gibt. Wie etwa für die "Rastatt". Aktuell ist es ein Airbus A320, der 2018 erstmals startete. Zuvor war viele Jahre eine Boeing 737 für die Barockstadt in der Luft.

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Die "Rastatt" in der Luft. Seit über 20 Jahren gibt es in der Lufthansa-Flotte eine Maschine mit dem Namen der Stadt. Foto: Lufthansa/pr
Von unserem Mitarbeiter Ralf Joachim Kraft

Vor bald einem Jahr, am 7. Dezember 2018, twitterte die Lufthansa: „Unser Delivery-Team leistet ganze Arbeit und holt einen A320neo nach dem anderen vom Airbus-Werk in Hamburg-Finkenwerder ab – heute die D-AINO und damit Nummer 15.“ Bei dem abgeholten „Vogel“ handelt es sich um die neue Maschine mit dem Namen „Rastatt“, die als fliegender Botschafter den Namen der Barockstadt in die Welt hinausträgt – oder zumindest nach Europa.

In einem Jahr knapp 2.000 Flüge

Wie Lufthansa-Sprecher Jörg Waber auf BNN-Anfrage mitteilt, ist der Airbus A320neo derzeit in Frankfurt stationiert und steuert Europaziele an. Ihren Erstflug hatte die Maschine am 15. Dezember 2018. Sie flog nach Stockholm. Bis Ende Oktober absolvierte die „Rastatt“ laut Waber 1.899 Flüge und war 2.275 Stunden in der Luft.

Ihre Vorgängerin war eine unter dem Kennzeichen D-ABIK registrierte Boeing 737-500. Der Flieger wurde, wie die BNN berichteten, am 19. November 2013 nach Tulsa in Oklahoma überführt, dort ausgeschlachtet und verschrottet. Bis dahin flog die Boeing 22 Jahre lang vom Heimatflughafen Frankfurt aus Ziele in Europa an.

Erste "Rastatt" startete schon 1991

Seinen Erstflug hatte das am 8. Mai 1991 auf dem Stuttgarter Flughafen getaufte Flugzeug am 25. Februar 1991. Taufpatin des Kurz- und Mittelstreckenjets war Christa Rothenbiller, Ehefrau des am 17. April 2015 verstorbenen früheren Oberbürgermeisters der Stadt Rastatt, Franz Josef Rothenbiller. Mehr als 45.000 Flugstunden auf rund 40.000 Lufthansa-Flügen hatte die erste „Rastatt“ seit ihrer Taufe absolviert.

Sie war eines von insgesamt 30 Flugzeugen des Typs Boeing 737-500. Ende Oktober 2016 endete bei der „Kranichlinie“ mit dem letzten Passagierflug die Ära des erfolgreichsten Verkehrsflugzeugs aller Zeiten und damit fast ein halbes Jahrhundert Luftfahrtgeschichte.

Listenpreis 110 Millionen Euro

Bei dem „Kranich“, mit dem die Stadt Rastatt jetzt in einer maximalen Flughöhe von 11.900 Metern Höhe unterwegs ist, handelt es sich um einen Airbus der neuen, noch effizienteren Generation des beliebten Kurz- und Mittelstreckenfliegers. Der A320neo ist laut Jörg Waber 37,6 Meter lang, 11,8 Meter hoch, hat eine Spannweite von 35,8 Metern und fliegt bei einem maximalen Startgewicht von 73,5 Tonnen und einer Reisegeschwindigkeit von 840 Kilometern pro stunde bis zu 2 800 Kilometer weit.

Das Flugzeug biete maximal 180 Sitzplätze. Der Konzern habe aktuell 20 dieser Flugzeuge im Einsatz. Der Listenpreis eines A320neo liege bei etwa 110,6 Millionen US-Dollar, so Waber.

Taufpatenschaften haben lange Tradition

Namenspatenschaften haben bei der Lufthansa eine bald 60-jährige Tradition. Am 16. September 1960 taufte der damalige regierende Berliner Bürgermeister Willy Brandt in Frankfurt den ersten Jet, eine Boeing 707, auf den Namen „Berlin“, berichtet Waber. „Eine Taufpatenschaft besteht dauerhaft.

Verlässt ein Flugzeug die Flotte durch Ausmusterung oder Verkauf, wird der Name auf ein Folgeflugzeug übertragen. Eine Patenstadt muss also niemals befürchten, ihr Flugzeug zu verlieren.“ Taufen würden nur bei der Erstvergabe eines Namens vollzogen, erzählt der Lufthansa-Sprecher und teilt mit, dass Airbus-Maschinen des Typs A380 auch Namen internationaler Metropolen tragen.

Städte müssen sich bewerben

Das Interesse an Patenschaften sei bei deutschen Städten sehr hoch. „Sie müssen sich bewerben“, verrät Waber. „Bei der Vergabe orientiert sich die Lufthansa an der historischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedeutung des Ortes. Auch Städte, die in besonderer Weise mit der Luftfahrt oder der Lufthansa verbunden sind, werden berücksichtigt.

Ebenso wird darauf geachtet, dass die Einwohnerzahl der relativen Größe des Flugzeugmusters entspricht.“ Und wie viele Flugzeuge der Lufthansa-Flotte tragen derzeit baden-württembergische Namen? Waber: „Aktuell sind es 39, darunter auch Karlsruhe, Baden-Baden oder Bruchsal.“

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