Wie die Staatsanwaltschaft in einer Pressemitteilung berichtet, sei der angeklagte Deutsche weitgehend geständig. Ihm wird zur Last gelegt, als ehrenamtlicher Jugendbetreuer beim THW zwischen März und Dezember 2018 neun Jungen im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren sexuell missbraucht zu haben. In zwei weiteren Fällen soll es beim Versuch geblieben sein.
Ein Sachverständiger habe bei dem 20-Jährigen keine pädophile Störung, aber eine "erhebliche psychosexuelle Entwicklungsverzögerung" festgestellt. Deswegen fallen die Taten des Mannes unter das Jugendstrafrecht.
"Wir gehen davon aus, dass der Mann schuldfähig ist", erklärte Staatsanwalt Michael Klose auf Anfrage. Da der 20-Jährige aber als nicht pädophil gelte, sei eine weitere Gefährdung der Allgemeinheit zum aktuellen Zeitpunkt nicht gegeben.
Taten sollen in Kellerräumen geschehen sein
Der Beschuldigte soll die Taten während der Übungsstunden auf dem Vereinsgelände des THW-Ortsverbands begangen haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hat er die Kinder bei den Treffen von der Gruppe getrennt, sie in Kellerräume geführt, um sich dort an ihnen zu vergehen.
Die Ermittlungen der Polizei kamen Ende des vergangenen Jahres ins Rollen, nachdem sich Opfer ihren Eltern anvertraut und diese dann Anzeige erstattet hatten. Offenbar hatten sich zuvor einige Kinder an die THW-Jugendleitung gewandt, die ihnen aber nicht geglaubt habe.