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Lieferprobleme

Mund- und Atemschutzmasken in badischen Apotheken aus Angst vor Coronavirus ausverkauft

Der Ausbruch der schweren Lungeninfektion durch das aus China eingeschleppte Corona-Virus in Deutschland hat Folgen: In den Apotheken in Nord- und Mittelbaden ist die Nachfrage nach Atemschutzmasken so groß, dass es bereits Lieferprobleme gibt.

Mundschutz
Experten halten den Kauf von Schutzmasken gegen den Coronavirus für unsinnig. Foto: Hans Klaus Techt/APA/dpa

Der Ausbruch der schweren Lungeninfektion durch das aus China eingeschleppte Coronavirus in Deutschland hat Folgen: In den Apotheken in Nord- und Mittelbaden ist die Nachfrage nach Atemschutzmasken so groß, dass es bereits Lieferprobleme gibt. „Wir sind ausverkauft“, hieß es am Mittwoch übereinstimmend in Apotheken von Achern bis Pforzheim, in Karlsruhe und Bruchsal.

Selbst die Großhändler haben in der Zwischenzeit erhebliche Probleme, der starken Nachfrage nach dem Mundschutz nachzukommen, hieß es auf BNN-Nachfrage. „Wegen der Lieferengpässe bestellen wir mittlerweile direkt bei den Herstellern“, sagte Gesine Senecal von der Karlsruher Zentral-Apotheke.

Gleichzeitig werden auch verstärkt Desinfektionsmittel und –sprays gekauft, weshalb sich auch hier bereits Lieferschwierigkeiten gebe.

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In den Apotheken herrscht großer Beratungsbedarf

„Die Verunsicherung der Menschen ist groß“, hieß es in der Stadt-Apotheke Pforzheim. Da seit etwa zwei, drei Wochen auch das normale Influenza-Virus umgehe und es viele Menschen mit Erkältungssymptomen und Atemwegserkrankungen gebe, sei die Angst bei den Betroffenen groß, möglicherweise mit dem Coronavirus infiziert zu sein. Es bestehe „enormer Aufklärungsbedarf“.

Schutzimpfung gegen Grippe wäre wichtiger

Allerdings halten die Apotheker den Ansturm auf die Masken für übertrieben. „Wenn sich mehr Menschen gegen die normale Grippe impfen lassen würden, hätte man mehr getan als mit einem Mundschutz gegen ein Virus, von dem es in Deutschland bisher nur ein paar Fälle gibt“, sagte Sabine Wald von der Antonius-Apotheke in Oberachern.

Das Virus geht da hindurch.
Apothekerin Gesine Senecal

Ihre Kollegin Gesine Senecal von der Zentral-Apotheke Karlsruhe warnt allerdings: Das einfache Tuch, die sogenannte chirurgische Gesichtsmaske, biete vor dem hochansteckenden Coronavirus keinen ausreichenden Schutz. „Das Virus geht da hindurch.“ Diese Maske diene in der Regel vielmehr dazu, die eigenen Erreger aufzufangen, um die Mitmenschen vor einer Ansteckung zu schützen. Bei einer starken Erkältung mit häufigem Husten und Niesen sei ein derartiger Schutz sinnvoll.

Nur Maske mit Spezialfilter bietet Schutz

Im Falle des Coronavirus seien hingegen sogenannte FFP3-Atemschutzmasken mit Ventil und Spezialfiltern nötig, die auch in Laboren beim Umgang mit Viren und Bakterien eingesetzt werden, so Senecal. Zudem seien weitere Schutzmaßnahmen nötig, so das Einhalten der Hygienevorschriften wie regelmäßiges intensives Hände-Waschen.

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