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Konzept für ein Stadtquartier

Östlicher Stadteingang von Baden-Baden soll zum Shared Space werden

Der östliche Stadteingang von Baden-Baden vom Goethe- bis zum Bertholdplatz soll zu einem sogenannten Shared Space werden - zumindest wenn es nach den Vorstellungen der Freien Bürger für Baden-Baden geht. Im Rathaus und Gemeinderat gibt es auch kritische Stimmen.

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Ideen für die künftige Gestaltung: Die Stadt Baden-Baden prüft ein einheitliches Konzept (Shared Space) für das Gebiet vom Goethe- bis zum Bertholdplatz. Foto: Rudolphi

Der östliche Stadteingang von Baden-Baden vom Goethe- bis zum Bertholdplatz soll zu einem sogenannten Shared Space werden - zumindest wenn es nach den Vorstellungen der Freien Bürger für Baden-Baden geht. Sie favorisieren eine einheitliche Gestaltung dieses Quartiers. Im Rathaus und Gemeinderat gibt es auch kritische Stimmen zu dem Konzept.

Für die Baden-Badener Stadtverwaltung ist es vorstellbar, den Abschnitt vom Goetheplatz über den Augusta- und den Ludwig-Wilhelm- bis zum Bertholdplatz als sogenannten Shared Space zu gestalten. Dahinter verbirgt sich die Absicht, bei der Neugestaltung von Straßen und Plätzen einen zusammenhängenden, beruhigten und gemeinsamen Verkehrsraum zu planen, einzurichten und mit einer einheitlichen Material- und Farbauswahl zu versehen.

Die Zielrichtung dieses Ansatzes ist richtig.
Thomas Schwarz, Leiter des Fachbereichs Planen und Bauen Baden-Baden

„Die Zielrichtung dieses Ansatzes ist richtig. Er bietet viele Denkanstöße“, kommentierte Thomas Schwarz, Leiter des städtischen Fachbereichs Planen und Bauen, in der jüngsten Sitzung des Bau- und Umlegungsausschusses einen entsprechenden Antrag der Freien Bürger für Baden-Baden (FBB).

Der Schlossplatz Schwetzingen dient als Vorbild

Die Fraktion verweist als Vorbild auf den Schlossplatz Schwetzingen. Nach Ansicht der FBB hat die Stadt in den vergangenen Jahrzehnten die Gestaltung von einigen Straßen und Plätzen dem Auto untergeordnet. Beim Konzept des Shared Spaces gehe es darum, alle Nutzer – Fußgänger, Radfahrer, Autos und Busse – gleichberechtigt zu behandeln, um Faktoren wie Entschleunigung, Wohlfühlen, Verweilen sowie Flanieren zusammenzubringen.

„Die Gesamtbetrachtungen finden wir gut“, betonte Schwarz. Er gab jedoch zu bedenken, dass das Gebiet zwischen Goethe- und Bertholdplatz teilweise sehr differenziert gestaltet ist. Eine einheitliche Lösung für den gesamten Raum sei daher schwer zu finden. Das gelte sowohl für die Farb- wie auch die Materialgestaltung. Schwarz wies darauf hin, dass er sich für den östlichen Stadteingang ein ähnliches städtebauliches Konzept wie für den westlichen vorstellen könne.

FBB fordern gründliche Planung, Grüne wollen die Fußgängerzone erweitern

Wolfgang Niedermeyer (FBB) freut sich, dass die Verwaltung den Impuls seiner Fraktion aufgenommen habe. Er warnte jedoch vor einer schnellen Ad-hoc-Lösung und plädierte für eine gründliche Planung. Er regte zudem an, den Denkmalschutz mit ins Boot zu nehmen. Die Umsetzung eines Shared Spaces sei zwar mit zusätzlichen Kosten verbunden. „Wir müssen uns das aber leisten, um die Zukunft unserer Stadt zu sichern“, sagte Niedermeyer.

Der Augustaplatz in Baden-Baden.
Der Augustaplatz in Baden-Baden. Foto: Bernd Kamleitner (Archiv)

Barbara Nießen (Grüne) unterstützt grundsätzlich den Ansatz eines Shared Spaces. Sie warb zudem dafür, die Fieser-Brücke, den Goetheplatz und die Kreuzstraße künftig als Fußgängerzone auszuweisen. Klaus Bloedt-Werner (CDU) gab zu bedenken, dass eine einheitliche Gestaltung des ganzen Quartiers schwierig sei. Verschiedene Abschnitte seien bereits saniert. Eine Erweiterung der Fußgängerzone sei für seine Fraktion denkbar.

Die SPD äußert Bedenken

Kurt Hochstuhl, Fraktionsvorsitzender der SPD, sieht eine einheitliche Gestaltung ebenfalls skeptisch, weil es darum gehe, unterschiedlich gestaltete Abschnitte aufeinander abzustimmen. Auch er forderte die Verwaltung dazu auf, keine Schnellschüsse zu machen, sondern die ersten Überlegungen in eine langfristige strategische Planung einzubringen.

René Lohs (FDP) unterstützt die Initiative für einen Shared Space. Entscheidend sei jedoch, wie die Stadt sich künftig weiterentwickeln möchte, um Fehler der Vergangenheit zu vermeiden.

Bürgermeister möchte den Denkmalschutz einbeziehen

„Ich bin mit dem ganzheitlichen Denken durchaus einverstanden“, sagte Bürgermeister Alexander Uhlig. Er werde zu diesem Punkt demnächst auf den Gemeinderat zukommen, wenn es darum gehe, das Material für die gerade im Bau befindliche Fieser-Brücke festzulegen. Bei der Auswahl sei auch der Denkmalschutz eingebunden. In diesem Zusammenhang werde das Rathaus zudem den Vorschlag prüfen, die Fußgängerzone bis in die Kreuzstraße zu erweitern.

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