Skip to main content

Freie Fahrt am Freitag

Verwirrung um Grenzkontrollen ins Elsass

st die deutsch-französische Grenze zu oder nicht? Auch gestern ging das Verwirrspiel in der eng mit dem Elsass verbundenen Region Mittelbaden weiter. Selbst die für den Grenzschutz zuständige Bundespolizei hatte keine genauen Anweisungen.

Beamte mit Mundschutz kontrollierten am Donnerstagabend aus dem Elsass kommende Fahrzeuge bei der Stastufe Iffezheim.
Beamte mit Mundschutz kontrollierten am Donnerstagabend aus dem Elsass kommende Fahrzeuge bei der Staustufe Iffezheim. Foto: Siebnich

Ist die deutsch-französische Grenze zu oder nicht? Auch gestern ging das Verwirrspiel in der eng mit dem Elsass verbundenen Region Mittelbaden weiter. Selbst die für den Grenzschutz zuständige Bundespolizei hatte keine genauen Anweisungen und harrte der Dinge. Beziehungsweise auf Vorgaben aus Berlin: „Wir warten auf die Entscheidung auf politischer Ebene“, erklärte Dieter Hutt, Pressesprecher der Bundespolizeiinspektion Offenburg.

Solange rollte der Verkehr gestern ungestört über die Grenzübergänge bei Iffezheim und Wintersdorf in beide Richtungen. Dabei ist seit Mittwochnachmittag bekannt, dass das Elsass wie die gesamte Region Grand Est vom Robert-Koch-Institut als Corona-Risikogebiet eingestuft wird.

Kontrolle durch Beamte mit Mundschutz am Donnerstagabend

Anders sah das Bild noch am Donnerstag aus: Die Bundespolizei bezog gegen 16 Uhr mit zwei Beamten Stellung auf deutscher Seite der Staustufe Iffezheim. Die Polizisten trugen Mundschutz und stoppten jedes aus Frankreich kommende Fahrzeug. „Haben Sie vom Coronavirus gehört? Wie fühlen Sie sich?“, lauteten die Fragen an die Insassen.

Auf französischer Seite bildete sich schnell ein langer Rückstau. Die Kontrollen dauerten nach BNN-Informationen bis in die Abendstunden an.

Freie Fahrt am Freitag in beide Richtungen

Am Freitagvormittag waren dagegen an den Grenzübergängen nur noch beiseite geräumte Absperrungen zu sehen. Ein einsamer Streifenwagen der Bundespolizei rückte beim Anblick des Fotografen ab.

„Momentan haben wir lediglich die Fahndungsmaßnahmen verstärkt“, erklärte Polizeisprecher Dieter Hutt . Offiziell wird bereits seit November verstärkt nach illegalen Einreisenden aus Frankreich gefahndet. Warum die Beamten dann am Donnerstagabend Mundschutz trugen? Den Beamten steht es frei, wenn sie es für nötig erachten, Schutzvorkehrungen zu treffen, so Hutt.

„Wir stellen uns auf alles ein, was kommen könnte“, so der Polizeisprecher weiter. Mittlerweile wird bei den polizeilichen Maßnahmen der Bundespolizei auch auf grippeähnliche Symptome geachtet, so Dieter Hutt.

Auffälligkeiten wurden bislang keine festgestellt, wenn der Verdacht aufkommt, wird das zuständige Gesundheitsamt, in diesem Fall Rastatt, informiert.

Temperaturmessungen darf nur das Gesundheitsamt durchführen

Hutt: „Für die Durchführung der Kontrollen sind die Gesundheitsämter zuständig.“  Um Temperaturmessungen bei einreisenden Personen durchzuführen, fehlt den Beamten die rechtliche Handhabe, dies darf nur das Gesundheitsamt. Auch ist die Bundespolizei nicht mit Thermometern ausgestattet.

Da bis gestern abend keine andere Anweisung kam, blieb der Grenzverkehr in Iffezheim und Wintersdorf unkontrolliert.

Wie wir über die Auswirkungen des Coronavirus berichten

Auf bnn.de berichten wir zurzeit verstärkt über die wichtigsten Entwicklungen rund um Corona in der Region rund um Karlsruhe, Bretten, Pforzheim, Rastatt und Bühl. Jeden Tag schränken Kliniken die Besuchszeiten ein, Schulen schließen, Firmen schicken Mitarbeiter nach Hause. Es ist selbst für unsere Redaktion zeitweise schwierig, den Überblick zu behalten. Deshalb filtern wir für unsere Leser aus der Flut an Informationen, welche der vielen Corona-Meldungen wichtig sind – unter anderem in dieser Übersicht .

Alle Informationen prüfen wir, um keine Falschinformationen zu verbreiten. Viele Menschen, auch in unserer Redaktion, machen sich ohnehin Sorgen. Wir möchten sie informieren und nicht verunsichern.

Zwei unserer Kollegen befassen sich ausschließlich mit dem Thema Corona – als unsere internen Experten. Viele weitere BNN-Redakteure recherchieren täglich zu den Auswirkungen von Covid-19 in den Städten und Gemeinden der Region. Unsere Autoren sprechen mit Entscheidern in den Landratsämtern, Krankenhäusern und in Firmen. Gleichzeitig telefonieren sie (Betroffene treffen wir derzeit nicht persönlich) mit Menschen, die Cafés schließen, Veranstaltungen absagen oder zu Hause bleiben müssen.

So möchten wir dazu beitragen, dass Menschen in der Region sich auf dem aktuellsten Stand halten können, um die richtigen Entscheidungen für ihren Alltag und ihre Gesundheit zu treffen.

nach oben Zurück zum Seitenanfang