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Unglück auf der A5

Viele Gaffer nach tödlichem Unfall bei Baden-Baden? Verkehrspolizist widerspricht

Beim tödlichen Unfall in Baden-Baden sollen wieder Gaffer Fotos geschossen haben. Die Polizei bestätigt das. Die dramatische Szenen, die in manchen Berichten beschrieben wurden, soll es aber nicht gegeben haben. Der Leiter der Baden-Badener Verkehrspolizei bleibt sachlich.

Der Autofahrer wurde bei dem Aufprall sofort getötet.
Der Autofahrer wurde bei dem Aufprall sofort getötet. Foto: Aaron Klewer/Einsatz-Report24

Wenn schreckliche Unfälle – wie am Sonntag auf der A5 bei Baden-Baden – passieren, zücken viele Menschen ihr Handy, um zu filmen und fotografieren. Auch bei dem tödlichen Zusammenstoß eines Autos mit einem parkenden Laster hat es Gaffer gegeben. In diversen Medienberichten war danach die Rede von "unfassbaren Szenen", die sich an der Raststätte in Höhe von Baden-Baden abgespielt haben sollen.

Solche Nachrichten machen betroffen, da sie so klingen, als wenn unzählige Menschen das Opfer gefilmt hätten. Der Leiter der Verkehrspolizei von Baden-Baden, Peter Westermann, bestätigt einen Tag später, dass tatsächlich Gaffer auf dem Rasthof an der A5 ihr Unwesen getrieben haben.

Er relativiert das Ganze jedoch ein wenig. "Es gab Schaulustige. Aber es war nicht so dramatisch, wie bei anderen Unfällen, die beispielsweise direkt auf der Fahrbahn stattfinden", bewertet Westermann die Situation. Grund dafür sei auch, dass das Unglück in der Durchfahrtsstraße der Rastanlage stattfand. So konnten die Fahrer von der Autobahn aus nur ein Wrack sehen.

Ein Gaffer vorübergehend in Gewahrsam genommen

Beim Unfall am Sonntag in Baden-Baden hätten viele Lastwagen in der Nähe gestanden. "Einige Lkw-Fahrer haben dann ihr Handy gezückt", sagt der Polizist. Ein Mann wurde dabei sogar kurzzeitig in Gewahrsam genommen. "Ihn haben wir verwarnt und er hat ein Bußgeld bekommen", erklärt Westermann und fügt sofort hinzu: "Auf den Bildern war keine Leiche zu sehen."

Und überhaupt: "Alle Menschen sind neugierig, nicht nur die Lasterfahrer", will der Polizist den Fokus nicht auf die Lkw-Fahrer lenken.

Sichtschutz zum Schutz der Opfer angebracht

Um aber nicht noch weitere Schaulustige anzulocken, wurde von Polizei und Feuerwehr ein Sichtschutz angebracht. "Es war klar, dass die Bergung einige Zeit andauern würde. Wir müssen die Würde des Opfers schützen", kommentiert Westermann das Vorgehen.

Verkehrspolizist irritiert über Medienberichte

Wie es zu dem Unfall kam, ist einen Tag später noch unklar. Westermann verweist auf laufende Ermittlungen. Die erwähnten Berichte irritieren den Baden-Badener Chef der Verkehrspolizei aber dennoch: "Es gab keine Tumulte und auch keine Riesenmenge an Menschen."

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