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Günstige Stehplatzkarten

Zum Schnäppchenpreis ins Baden-Badener Festspielhaus - so funktioniert es

Menschen, die trotz ausverkaufter Veranstaltung Stunden vor Vorstellungsbeginn vor der Festspielhauskasse in Baden-Baden in der Schlange stehen? Das gibt es immer wieder. Und hat einen Grund: Bei ausverkauften Veranstaltungen gibt es ein kleines Kontingent an Stehplatzkarten, die auch bei hochkarätigen Veranstaltungen zum Schnäppchenpreis abgegeben werden.

Wenn Vorstellungen im Festspielhaus ausverkauft sind, gibt es immer noch günstige Stehplatzkarten. Aber hier gilt: Der frühe Vogel fängt den Wurm.
Wenn Vorstellungen im Festspielhaus ausverkauft sind, gibt es immer noch günstige Stehplatzkarten. Aber hier gilt: Der frühe Vogel fängt den Wurm. Foto: Kamleitner

Menschen, die trotz ausverkaufter Veranstaltung Stunden vor Vorstellungsbeginn vor der Festspielhauskasse in Baden-Baden in der Schlange stehen? Das gibt es immer wieder. Und hat einen Grund: Bei ausverkauften Veranstaltungen gibt es ein kleines Kontingent an Stehplatzkarten, die auch bei hochkarätigen Veranstaltungen etwa mit Superstars der Klassik zum Schnäppchenpreis abgegeben werden.

„Wer zuerst kommt, hat eine Karte sicher“, erläutert Pressereferentin Julia Lonkwitz. Wer ein solches Ticket am Tag der Veranstaltung erwerben möchte, muss zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn an der Abendkasse stehen – oder früher, je nach Andrang. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich gleich mehrfach: Bei allen Vorstellungen des Ballettmärchens „Dornröschen“ mit dem Mariinsky Ballett und dem Mariinsky Orchester unter der Leitung von Gavriel Heine vom 21. bis 23. Dezember.

Auch für das Ballett-Märchen "Dornröschen" gibt es Stehplatzkarten für 15 Euro.
Auch für das Ballett-Märchen "Dornröschen" gibt es Stehplatzkarten für 15 Euro. Foto: Kamleitner

Als Klavier-Superstar Lang Lang bei den Osterfestspielen mit den Berliner Philharmonikern Beethoven und Tschaikowsky spielte, standen Stehplatzinteressenten über drei Stunden vor Konzertbeginn für ein Ticket an, erinnert sich Lonkwitz. Zuletzt gab es Stehplatzkarten zur ebenfalls ausverkauften Weltpremiere des neuen Programms der Primadonna Cecilia Bartoli- Sie wurde Ende November im größten deutschen Opernhaus vom Publikum gefeiert.

100 Euro Normalpreis macht 15 Euro für den Stehplatz

Kostet die teuerste Karte einer Festspielhausproduktion über 100 Euro, werden Stehplatzkarten für 15 Euro verkauft – ein Schnäppchen. Zum Vergleich: Die teuersten Plätze für eine Oper kommen auf fast 400 Euro. Liegt der Tarif für die teuerste Kategorie der ausverkauften Veranstaltung unter 100 Euro, gehen die Stehplätze für zehn Euro weg.

Wenn das Festspielhaus von einem Veranstalter etwa für Popkonzerte angemietet wird, können diese Preise höher liegen. Ob es dann solche Karten überhaupt gibt und zu welchem Preis, das liegt ohnehin im Ermessen des Veranstalters. Beim Auftritt von Weltstar und Literaturnobelpreisträger Bob Dylan im April des vergangenen Jahres mussten Fans zwischen 115 und 251 Euro für den Sitzplatz berappen – die Stehplatzkarte kostete dagegen 60. Allerdings kamen nur 70 davon in den Verkauf.

Bei Veranstaltungen des Festspielhauses sind es um die 100 Stehplatzkarten, die auch nur am Veranstaltungstag an der Abendkasse verkauft werden. „Sie werden der Reihe nach an die Interessenten vergeben“, erklärt Lonkwitz – so lange der Vorrat eben reicht.

Untere Stehplätze sind begehrter

Jeweils 15 Plätze sind es links und rechts Parterre sowie 75 im 2. Rang – alle hinten im Saal. „Die unteren Stehplätze sind begehrter“, weiß die Pressereferentin. Die Erklärung liegt auf der Hand: Hier ist der Besucher näher an der Bühne. Wer wegen des günstigen Preises eine Sichtbeeinträchtigung vermutet, liegt aber falsch: Im Gegenteil, der Blick auf die Bühne ist frei und ungehindert, dem Konzert- oder Showgenuss steht nichts im Wege.

Parterre sind es zum Beispiel zwei Reihen auf Stufen, die den guten Blick über die Stuhlreihen davor ermöglichen – mit gepolsterter Rückenstütze zum bequemen Anlehnen. Da werden Klassik- oder Ballettgenuss keinewegs zur Tortur für den Rücken.

Beim Ballettmärchen „Dornröschen“ zur Musik von Peter Iljitsch Tschaikowsky hat die Abendkasse übrigens ab 16 Uhr (21. und 23. Dezember) sowie am Sonntag, 22. _Dezember, bereits ab 15 Uhr geöffnet. Stehplatzkarten gibt es zudem für das Ballett in drei Akten („Jewels“) mit Musik von Gabriel Fauré: Igor Stravinsky und Peter Iljitsch Tschaikowsky am 27. Dezember (Abendkasse: ab 17 Uhr).

Klappsitze sind fürs Personal

Aufmerksame Besucher werden zudem feststellen, dass es an den Türen im Saal Stühle und Klappsitze gibt. Die sind jedoch für das Einlasspersonal reserviert, das zum Beispiel dann die Tür öffnet, wenn ein Besucher während der Vorstellung mal raus muss. Inzwischen haben diese Angestellten aber noch eine weitere Aufgabe: Sie ermahnen Besucher, mit dem Handy keine Aufnahmen zu machen. „Das hat auch einen erzieherischen Effekt auf alle anderen“, bemerkt Lonkwitz. Solche Einsätze seien daher während einer Vorstellung meist nicht so oft erforderlich.

Wer sich bei Karten zu Weihnachten die bequeme Version gönnen möchte, also ohne Anstehen für Stehplätze, der ist auch beim Ballett „Der Nussknacker“ willkommen. Aufführungen, ebenfalls mit Mariinsky Ballett und Orchester, sind am 25. Dezember (17 Uhr) sowie am 26. Dezember (14 und 19 Uhr).

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