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Badewelt weiterhin geschlossen

100.000 Euro Verlust pro Monat - Corona trifft auch die Stadtwerke Bretten

Wegen der Corona-Pandemie sind sämtliche Freizeiteinrichtungen geschlossen. Da seit Wochen natürlich auch in der Badewelt Bretten der Betrieb ruht, macht die Stadtwerke Bretten GmbH derzeit Verluste. Rund 100.000 Euro fehlen pro Monat in der Kasse, solange das Spaß- und Erlebnisbad geschlossen ist.

Wie alle anderen Freizeiteinrichtungen ist auch die Brettener Badwelt wegen der Corona-Pandemie bis auf Weiteres geschlossen. Den Stadtwerken und damit der Melanchthonstadt entsteht Monat für Monat ein Verlust.
Wie alle anderen Freizeiteinrichtungen ist auch die Brettener Badwelt wegen der Corona-Pandemie bis auf Weiteres geschlossen. Den Stadtwerken und damit der Melanchthonstadt entsteht Monat für Monat ein Verlust. Foto: Rebel

Wegen der Corona-Pandemie ist das öffentliche Leben seit einigen Wochen weitestgehend lahmgelegt oder zumindest auf ein Minimum reduziert. Auch die Stadtwerke Bretten GmbH treffen die Einschränkungen hart: Die Badewelt in der Melanchthonstadt ist wie alle anderen Freizeiteinrichtungen geschlossen, zudem haben die Stadtwerke bereits Kurzarbeit angemeldet.

Sorgen muss sich die Bevölkerung deswegen aber keine machen: „Die Leute können sich auf uns verlassen. Wir sind immer da und kümmern uns um alle Belange – selbstverständlich im Rahmen der gegebenen Bedingungen“, versichert Geschäftsführer Stefan Kleck. Der Kundenservice steht bei den Stadtwerken stets an erster Stelle, betont Kleck. Das Hauptgeschäft – also Strom, Gas und Wasser – laufe trotz Corona und den damit einhergehenden Einschränkungen im gewohnten Maße weiter.

„Der Minimalbetrieb ist immer gewährleistet. Außerdem haben wir auch weiterhin jeden Tag einen 24-Stunden-Bereitschaftsdienst“, erklärt Kleck. Lediglich nicht dringend notwendige Arbeiten bei den Kunden vor Ort, wie etwa ein Zählerwechsel oder das Verlegen eines Hausanschlusses, werden aktuell nicht gemacht. „Diesen Service haben wir weitestgehend zurückgefahren“, sagt der Geschäftsführer.

Betrieb läuft nahezu uneingeschränkt weiter

Dass der Betrieb, wenn auch in eingeschränkter Form, nahezu normal weiterläuft, ist der Weitsicht der Führungsriege der Stadtwerke zuzuschreiben, die eine 100-prozentige Tochter der Stadt Bretten sind und rund 30.000 Haushalte versorgen. Noch bevor die Corona-Verordnungen des Landes erlassen wurden, habe man die rund 115 Mann starke Belegschaft halbiert, indem man die verschiedenen Teams in zwei Gruppen aufgeteilt habe, erläutert Kleck. Die Arbeiten werden seitdem wöchentlich abwechselnd von diesen beiden Gruppen ausgeführt, wobei darauf geachtet werde, dass sich die jeweiligen Gruppen möglichst gar nicht oder nur so selten wie möglich begegnen.

100.000 Euro Verlust pro Monat

Sorgen bereiten dem Geschäftsführer jedoch die Finanzen, denn wegen Corona müssen auch die Stadtwerke den Gürtel enger schnallen. Durch die Schließung der im Jahr 2017 neu eröffneten Badewelt fehlen pro Monat rund 100.000 Euro, erklärt Kleck. „Es gibt eigentlich keine Möglichkeit, dieses Geld anderweitig reinzuholen“, betont Kleck und fügt mit ernster Stimme hinzu: „Das Geschäft, das uns jetzt verloren geht, holen wir später nicht mehr nach.“

Somit wird der Verlust, der den Stadtwerken der Melanchthonstadt durch die Corona-bedingte Bäder-Schließung entsteht, schwer ins Kontor schlagen. Denn Kleck glaubt nicht, dass man in irgendeiner Form finanzielle Unterstützung oder einen Ausgleich für die ausbleibenden Einnahmen bekommen wird. „Die Bundespolitik zeigt auf die Länder und sagt, dass die Länder zuständig sind. Das Land wiederum sagt, dass sich die jeweiligen Kommunen darum kümmern sollen“, weiß Kleck.

Einsparungspotenziale werden geprüft

„Uns geht es hier wie jeder anderen Firma, die jetzt Verluste macht, da die Umsätze ausbleiben – und uns hilft niemand“, ergänzt Brettens Oberbürgermeister Martin Wolff. Auch wenn in der Kasse nun pro Monat rund 100.000 Euro fehlen, sei die Situation im Gegensatz zu vielen Geschäften des Einzelhandels oder in der Gastronomiebranche aber nicht existenzgefährdend, versichert das Stadtoberhaupt. Nun seien alle gefordert, dass man irgendwie über die Runden komme, fordert der OB, auch wenn das nicht einfach werde. Im Hintergrund würden bereits alle Ämter ihre Haushaltspläne durchforsten, um zu prüfen, wo man Geld einsparen könne, so Wolff weiter.

Hoffen auf Lockerung der Corona-Beschränkungen

Hoffnung setzen Kleck und Wolff auf eine Lockerung der Corona-Ausgangsbeschränkungen, die aktuell von der Politik diskutiert wird. „Wir stehen Gewehr bei Fuß. Sobald es eine Möglichkeit gibt, werden wir die Badewelt wieder öffnen“, versichert Kleck. Da man das Spaß- und Erlebnisbad nicht komplett außer Betrieb genommen habe, könne man mit einem Vorlauf von wenigen Tagen den Betrieb wieder anfahren, so der Geschäftsführer, der für die erste Zeit nach einer etwaigen Wiedereröffnung laut über eine begrenzte Besucherzahl nachdenkt.

OB Wolff hofft, dass man die Badewelt und weitere Einrichtungen spätestens im Juli oder August wieder öffnen kann. „Das wäre wichtig, damit die Leute, die im Sommer nicht wegfahren können, zumindest die Freizeiteinrichtungen vor Ort nutzen können“, betont der Brettener Verwaltungschef.

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