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OB Wolff mahnt zu Besonnenheit

Bretten ist auf den Coronavirus-Ernstfall vorbereitet

Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Personen ist in Baden-Württemberg mittlerweile auf 28 gestiegen. In Bretten gibt es derweil weiterhin keinen Verdachtsfall. Nichtsdestotrotz ist der Krisenstab der Melanchthonstadt - und auf den Ernstfall vorbereitet.

Aufgrund der aktuellen Lage in und um Bretten besteht laut Oberbürgermeister Martin Wolff kein Grund für Hamsterkäufe.
Aufgrund der aktuellen Lage in und um Bretten besteht laut Oberbürgermeister Martin Wolff kein Grund für Hamsterkäufe. Foto: Oliver Berg/dpa

Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Personen ist auf mittlerweile 28 gestiegen. In Bretten ist der  SARS-CoV-2-Virus noch immer nicht angenommen - hier gibt es weiterhin keinen Verdachtsfall. Für den Ernstfall ist man in der Melanchthonstadt aber gerüstet.

Am Dienstagvormittag wurde bekannt, dass sich in Baden-Württemberg zwei weitere Personen, eine 45-Jährige aus dem Stadtkreis Ulm und ein 61-Jähriger aus dem Zollernalbkreis, mit dem Coronavirus infiziert haben. Damit ist die Zahl der Infektionen mit dem SARS-CoV-2-Virus auf 28 gestiegen. Auch in der badischen Region sind bereits einige Fälle bekannt. In Bretten ist der Coronavirus dagegen weiterhin nicht angekommen. „Wir haben hier in Bretten bisher nichts von einem Verdachtsfall gehört“, erklärt Oberbürgermeister Martin Wolff und betont, dass ihm dies auch Susanne Stalder, die zuständige Regionaldirektorin der Regionale Kliniken Holding GmbH, bestätigt hat.

Krisenstab ist längst aktiv

Nichtsdestotrotz sei man auf den Ernstfall natürlich vorbereitet, versichert Wolff. Seit Donnerstag vergangener Woche sei der örtliche Krisenstab aktiv, sagt das Stadtoberhaupt: „Wir beobachten die Lage sehr intensiv, um gegebenenfalls auch sofort Maßnahmen ergreifen zu können.“ Wolff nennt hier drei Stufen: Zuerst käme das Absagen von Veranstaltungen, danach würde das Schließen von öffentlichen Einrichtungen folgen, und als letzte Maßnahme würde die Kommune – wie in Italien bereits geschehen – abgeriegelt, was die Große Kreisstadt aber selbst nicht entscheiden kann; hier wäre das Landesgesundheitsministerium zuständig.

Das Vorgehen bei einem Verdachtsfall

„Für Bretten ist das bisher zunächst einmal in weiter Ferne, aber man muss natürlich für alle möglichen Fälle gewappnet sein“, betont Wolff. Mittlerweile gibt es auf der Homepage der Stadt Bretten einen Link zum Gesundheitsamt des Landkreises Karlsruhe, auf dem man Informationen zum Coronavirus und zum Vorgehen bei einem Verdachtsfall findet.

Erste Ansprechpartner sollten stets die Hausärzte sein, sollte jemand bei sich erste Symptome feststellen. Der Hausarzt, beziehungsweise der jeweilige Arzt vor Ort, kann dann einen Abstrich zum Virusnachweis durchführen. Allerdings sollte man den Besuch der Arztpraxis in einem solchen Fall grundsätzlich vorher telefonisch anmelden. Bis das jeweilige Testergebnis vorliegt, sollte der Patient zuhause bleiben. Das Krankenhaus ist dann laut Wolff die so genannte Rückfalloption.

Hamsterkäufe sind fehl am Platz

Dagegen nennt der Brettener Schultes die seit einigen Tagen vielerorts praktizierten Hamsterkäufe eine völlig überzogene Maßnahme. Die Versorgung beim täglichen Einkauf sei nach wie vor gewährleistet. „Man muss jetzt nicht Unmengen einkaufen, wobei es natürlich ratsam ist, immer mal für eine Woche Vorräte zuhause zu haben – aber das ist in normalen Haushalten ja auch der Fall“, meint Wolff und stellt klar: „Panik und Angst sind die falschen Reaktion, Besonnenheit und Sorgsamkeit sind jetzt viel wichtiger.“

Auch hält der OB nichts von generellen Reisewarnungen gerade an Skiurlauber, er betont aber auch: „Es muss jeder für sich überlegen und entscheiden, ob er jetzt unbedingt in einer gefährdeten Region Urlaub machen muss oder eben nicht.“

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