„Fake News“ seien das, so Oberderdingens Bürgermeister Thomas Nowitzki. Der Vertreter des Schulträgers hat einen „Granatenzorn“. Eltern wandten sich an die Brettener Nachrichten wegen Missständen in zwei Grundschul-Klassenzimmern der Strombergschule Oberderdingen. Nowitzki vermutet, jemand wolle die Schule diskreditieren.
Die Hälfte der Leuchtstoffröhren sei herausgedreht. Es sei zu dunkel im Klassenzimmer, befanden Mütter und Väter am Mittwoch beim Elternabend. An alten Schränken – noch wie der B-Bau aus den 1970-er Jahren – seien Türen heraus gebrochen, ein Tageslichtprojektor sei wegen Überhitzungsgefahr nicht voll einsatzbereit. Und dann vor allem die Toiletten – mal verstopft, mal anderweit nicht nutzbar. Und dann kündigte im August der Hausmeister.
Schulleiter öffnet Türen
Josef Roth beschwichtigt. Der Schulleiter öffnet viele Türen für die Presse. Auch die zu den genannten Klassenräumen. Dort fehlen mehrere Schranktüren. In einem hinterließen heraus gebrochene Scharniere braune Male im weißen Resopal. In den Jungen-WCs beider Stockwerke im B-Bau gibt es keine Spiegel mehr – bewusst, so Roth. Denn auch alle kleinen Scheiben an den WC-Drückergarnituren sind zersplittert oder fehlen.
Wo jetzt Grundschulkinder lernen, waren auf dem Stockwerk und in den genannten Klassenräumen bisher Werkrealschüler untergebracht, so Roth. Er zuckt mit den Schultern, wie auch zum Thema Toiletten. Wie Nowitzki und die Elternbeiratsvorsitzende Martina Dittes, sagt auch Roth, das Vandalismus-Problem kehre leider heute stetig wieder und das nicht nur in Schulen.
Raum wird ohnehin derzeit umgebaut
Der Klassenraum des besagten Elternabends werde derzeit ohnehin renoviert, so Roth. Die Klasse werde zur Inklusionsklasse. Für ein hörgeschädigtes Kind sind Schalldämmungen geplant. „Aktuell wird zudem die Heizung modernisiert“, so Roth. Er bat das Kollegium schon, schlechte Lichtverhältnisse zu melden. Der Hausmeister bekam, bedauert Roth, ein lukrativeres Angebot. Nowitzki kündigt Ersatz an. Die Ausschreibung laufe noch wenige Tage. Die Vertretung tue, was sie könne.
Roth führt in einen neuen Physikraum, die recht neue Mensa, einen nagelneuen Kunstraum. Die Digitalisierung mache – langsam – Fortschritte. "Alles auf einmal geht halt auch nicht", sagt er und zeigt auf ein Kabel, das aus der Decke hängt. „Für den Beamer. “ Die Beamer lösen die Tageslichtprojektoren ab, bald.
Noch viel zu tun
Es bleibe bei drei Bauten von 1936, 1966 und 1976 viel zu tun. Beispielsweise müsste im Grunde die Glasfront am Haupteingang zum C-Bau - noch aus den 1960-er Jahren - ebenfalls und zügig energetisch saniert werden. Sonst heize die neue Anlage buchstäblich viel zum Fenster raus. Aber er kooperiere gut mit dem Schulträger, so Roth.
Nowitzki bestätigt, diese wie alle Schulen meldeten regelmäßig zu den Etatberatungen ihre Bedarfe. Diese würden weitgehend berücksichtigt. Vor rund zehn Jahren wurden in der Strombergschule circa 500 000 Euro in neue Böden, Fenster und mehr investiert. Rund eineinhalb Millionen Euro koste die Umstellung von Gas auf Pelletanlage, über 2019 und 2020.
Der Schule eine Chance geben
Martina Dittes bestätigt den emotionalen Aufruhr am Elternabend. „Aber man hätte Schule und Schulträger auch erst die Chance geben können, zu reagieren“. Dann gehe schon alles "seinen normalen Gang".