Im September erwartet die Stadt Bretten die Entscheidung, ob sie den Zuschlag für die geplante Gartenschau bekommt. Im Oktober sollen Bürgerinnen und Bürger erstmals in Form einer Bürgerbeteiligung ihre Ideen einbringen können und Stellung zu dem geplanten Vorhaben nehmen.
Doch bereits am Dienstag, 7. Juni, schaffte die Stadt auf dem Marktplatz Raum für Fragen und Anmerkungen Interessierter.
Frühe Planung sorgt für Fragen bei Brettenern
Dort steht ein großes grünes V aus Holz, das symbolisch für die Anordnung der geplanten Grünflächen in der Innenstadt steht. Daneben sind Erklärungstafeln aufgebaut. Aktuell seien vor allem grundlegende Fakten für die Bürger von Interesse.
Cornelia Hausner erklärt, eine der häufigsten Fragen sei: Warum beginnt die Planungsphase so früh? Die Leiterin der Stadtplanung betont, dass für eine Fläche von rund acht Hektar rechtzeitig ein Konzept gemacht werden muss.
Nutzen über Gartenschau hinaus
Wenn die Bewerbung erfolgreich ist, soll die Gartenschau zwischen dem Jahr 2031 und 2036 stattfinden. Die Bürger fragen außerdem nach der Chance auf den Zuschlag. Neben der Stadt Bretten haben sich acht andere Gemeinden beworben, drei von ihnen erhalten einen Zuschlag. „Die Chancen stehen somit bei 33,33 Prozent“, sagt Hausner und wirkt optimistisch.
Aber ein schöner Gartenschau-Sommer überzeugt nicht alle Bürger. Die Organisatoren wiesen diese darauf hin, dass 80 bis 90 Prozent der geplanten Umbauten auch nach der Gartenschau erhalten bleiben werden. Ein Brettener freut sich, seine Stadt so neu genießen zu können. Er nimmt die Umgestaltung der Stadt und Strategien zur Anbindung neuer grüner Bereiche an die Innenstadt gut auf.
Mittlerweile wurden die Gespräche aufgenommenKarl Velte, Leiter des Brettener Stadtbauamts
Die Brettener Angelika und Claus Heidtke sind mit konkreten Anliegen beim Informationsstand erschienen. Sie haben gelesen, dass der Hagebau Wertheimer davon überrascht wurde, wegen der Gartenschau womöglich umziehen zu müssen. „Mittlerweile wurden die Gespräche aufgenommen“, versichert Karl Velte. Diese liefen gut, so der Leiter des Stadtbauamts.
Er berichtet, dass mögliche Lösungen absehbar seien. Der Hagebaumarkt liegt an der zweispurigen Wilhelmstraße, die für die Gartenschau auf eine Spur zurück gebaut werden soll. Stattdessen könnte dort eine Straße aus fünf Komponenten entstehen. Neben einem Bereich für Autos, sind ein Radweg, ein Fußgängerweg mit barrierefreiem Raum und eine Route für den öffentlichen Nahverkehr angedacht.
Lösung für Verkehrsprobleme
„Der Verkehr hier in der Stadt ist ja bekannt, besonders, wenn die Autobahn zu ist“, betont Angelika Heidtke. Die Stadt plant deshalb bereits eine Umgehungsstraße. Diese soll den Verkehr zwischen Rinklingen und den Stadtwerken umleiten, erklärt Velte. Auch um ihr Garten-Grundstück, das bisher wegen des Hochwasserschutzes nicht anders genutzt werden konnte, machen sich die Eheleute Sorgen.
Sie befürchten, dies könnte durch eine Neugestaltung der Grünfläche rund um den Saalbach und Hochwasserschutzänderungen anderweitig verplant werden. Velte versucht, Angelika und Claus Heidtke die Sorgen für die nächsten Jahre zu nehmen. Sie betont, Themen wie diese könnte man dann nach dem Erhalt des Zuschlags in Ruhe besprechen.
Mehr Radwege
Auch Karin Gilladon interessiert sich dafür, was vor ihrer Haustür passiert. Die Brettenerin wohnt in der Nähe des Gottesackertors und setzt sich für einen neuen Radweg sowie Bänke entlang des Saalbachs bis hin zur alten Post ein. Vertreter der Stadt versichern ihr am Infostand, dass dieses Thema in die Planung der Gartenschau aufgenommen wurde und vor deren Umsetzung bereits besprochen wird.
Velte sagt, er schätzt die Gespräche mit den Bürgern, Themen wie die Gartenschau würden den Austausch fördern: „Die Stadt braucht Reibungspunkte, damit wichtige Themen diskutiert werden.“