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Bis zu 29 Halte am Tag

Ab Sonntag hält die S-Bahn in Stettfeld-Weiher

In der Nacht zum Sonntag ist es soweit: Der erste Zug soll fahrplanmäßig um 0.33 Uhr in Stettfeld-Weiher halten. Die Stadtbahn der Linie S 2 fährt dann über Bad Schönborn und Wiesloch nach Heidelberg, Mannheim, Ludwigshafen und weiter nach Kaiserslautern.

Viel gebaut auf der „grünen Wiese“ wurde für den neuen Haltepunkt Stettfeld-Weiher an der Bahnlinie Bruchsal-Heidelberg. Zwischen den beiden Bahnsteigen sind 70 Stufen zu überwinden. Die Fahrstühle sind noch nicht in Betrieb, wenn die Züge ab Sonntag halten. Ubstadt-Weiher legte eine Zufahrtsstraße und Parkplätze an.
Viel gebaut auf der „grünen Wiese“ wurde für den neuen Haltepunkt Stettfeld-Weiher an der Bahnlinie Bruchsal-Heidelberg. Zwischen den beiden Bahnsteigen sind 70 Stufen zu überwinden. Die Fahrstühle sind noch nicht in Betrieb, wenn die Züge ab Sonntag halten. Ubstadt-Weiher legte eine Zufahrtsstraße und Parkplätze an. Foto: Heintzen

In der Nacht zum Sonntag ist es soweit: Der erste Zug soll fahrplanmäßig um 0.33 Uhr in Stettfeld-Weiher halten. Die Stadtbahn der Linie S2 fährt dann über Bad Schönborn und Wiesloch nach Heidelberg, Mannheim, Ludwigshafen und weiter nach Kaiserslautern.

Mit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember beginnt eine neue Verkehrszukunft für Stettfeld und Weiher. Der gemeinsame Haltepunkt „auf der Grünen Wiese“ zwischen den Ortsteilen steht dann Bahnfahrern zur Verfügung. Bis zu 29 Mal am Tag hält ein Zug in Richtung Karlsruhe (Gleis 2) oder Heidelberg (Gleis 1).

Zeitkarten ins VRN-Gebiet gelten ab neuem Haltepunkt

Die Gemeinde Ubstadt-Weiher hat es sogar geschafft, dass Pendler in den Raum Heidelberg/Mannheim von einer Sonderregelung profitieren: Wer eine Zeitkarte für den VRN (Verkehrsverbund Rhein-Neckar) hat, der eigentlich erst in Bad Schönborn beginnt, darf schon am neuen Haltepunkt einsteigen. Einzelfahrten für den VRN gibt es in Stettfeld allerdings noch nicht. In Richtung Norden muss eine Fahrkarte der Deutschen Bahn gekauft werden, nach Süden hin ist man Teil des KVV-Gebiets.

Fahrstühle erst ab 2020 in Betrieb

Die Bahn baute den neuen Haltepunkt mit 320 Meter langen, aber nur 2,50 Meter breiten Bahnsteigen. Und nur zwei fünf mal zwei Meter großen Wartehäuschen. Da hätte man sich bei der Möblierung mehr Komfort und bei der Bahnsteigbreite, es rauschen IC-Züge vorbei, mehr Sicherheit vorstellen können. Die Wartehäuschen sind an der Südseite, wo der Fahrkartenautomat steht, offen und derzeit zugig. Auf einer Bank haben drei Personen Platz. Von Gleis 1 zu Gleis 2 gelangt man nicht per Unterführung, sondern über Treppen und den Fußweg auf der bestehenden Straßenbrücke. Die zwei Fahrstühle sind noch nicht in Betrieb. Die Bahn rechnet, dass erst sie Mitte 2020 laufen, weil sich die Fertigung von Stahlteilen verzögerte. Also sind vorerst 70 Stufen zu bewältigen, wenn man aus Karlsruhe ankommt und zum geparkten Auto auf die „Stettfelder Seite“ möchte. Dort ist der Hauptzugang.

80 überdachte Fahrradständer

„Zu ihm gehören über 40 Parkplätze und demnächst 80 überdachten Fahrradständer. Dieser Teil der Infrastruktur wird von der Gemeinde bezahlt, ebenso wie die neue Zugangsstraße von Stettfeld aus mit beleuchtetem Fußweg“, sagt Toni Löffler. Der Bürgermeister von Ubstadt-Weiher ist richtig stolz, dass mit zehn Jahren Anlaufzeit noch ein „Kleinbahnhof“ für zwei Ortsteile kommt.

Allerdings mussten er und der Gemeinderat immer neue finanzielle Kröten schlucken. „Alle Planungskosten tragen wir allein. Am Anfang war von 700.000 Euro die Rede, heute rechnen wir von mindestens 1,6 Millionen. An den reinen Kosten für die Haltestelle von rund sieben Millionen beteiligen wir uns mit einer Million. Dazu zahlen wir noch mal 1,3 Millionen Euro für Zufahrt, Parkplätze, und Wege. Ein insgesamt also schwerer Brocken“, kommentiert der Bürgermeister. Die andere Verkehrszukunft ist ihm das Wert.

Arbeiten noch nicht abgeschlossen

Die Arbeiten am Haltepunkt sind längst noch nicht abgeschlossen. „Die Fahrradständer oben auf der Brücke und bei den Parkplätzen kommen noch, die Rampen sind in Arbeit“, informiert die Baumamtsleiterin Brigitte Schlageter. Perfekt wäre der Mobilitätspunkt mit durchgängig beleuchtetem Radweg und einer Buslinie an die Schiene. Einen großen Bahnhof zur Eröffnung gibt es Ende Januar mit Verkehrsminister Winfried Hermann. Bereits am Sonntag verteilt Tony Löffler Brezeln für Fahrgäste. Aber erst um 10.47 Uhr, nicht schon rund um nächtlichen Premierenzug.

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