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Demnächst noch mehr Stau?

Menschen in Bruchsal-Heidelsheim brauchen wegen geschlossener Bahnübergänge viel Geduld

Geduld und vor allem Rücksichtnahme sind derzeit in Bruchsal-Heidelsheim gefordert. Die Schließung der Bahnübergänge verdichtet die Verkehrsströme im Ort auf zwei Brücken über die Gleise. Dabei sind den Zuständigen einige Fehler in der Beschilderung und Planung unterlaufen.

Arbeiter bauen die Fußgängerbrücke am Bahnübergang in Heidelsheim auf – unter anderem mithilfe eines Krans. Aufgrund der Schließung der Übergänge sind im Ort nun Geduld und Rücksichtnahme gefragt.
Arbeiter bauen die Fußgängerbrücke am Bahnübergang in Heidelsheim auf – unter anderem mithilfe eines Krans. Aufgrund der Schließung der Übergänge sind im Ort nun Geduld und Rücksichtnahme gefragt. Foto: Heintzen

Von Monika Eisele

Gelangt man schließlich zur Bahnüberführung in der Altenbergstraße, steht man vor dem nächsten Nadelöhr. Die Brückenfahrbahn ist verengt, so dass sie nur einspurig befahren werden kann.

Das liegt am zulässigen Höchstgewicht. Mit maximal 30 Tonnen darf die Brücke belastet werden. „Wenn zwei Autos gleichzeitig auf der Brücke sind, geht das ja noch. Bei zwei Lkw oder Traktoren ist es vorbei“, erzählt ein Anwohner.

Noch mindestens sechs Monate gilt die Umleitung

Umständlicher und vor allem zeitraubend sind die Umleitungen für Michaela Berger. Sie arbeitet für einen Pflegedienst und hat viele Patienten im Ort zu betreuen – diesseits und jenseits der Bahnlinie. „Die Umleitungen kosten mich jeden Tag 15 bis 20 Minuten mehr Zeit“, berichtet sie.

Mit dem Verkehr werden die Anwohner in den kommenden sechs Monaten wohl leben müssen. „Oder auch neun Monate“, sagt ein Anwohner lachend. Tagsüber wäre es zwar deutlich mehr Verkehr, aber soweit in Ordnung. „Zu den Berufsverkehrszeiten staut es sich dann schon. Los geht es so ab sechs Uhr morgens.“

Parkende Fahrzeuge und Anhänger auf der Straße direkt vor der Brückenauffahrt haben am Rückstau einen wesentlichen Anteil. „So können die Autos, die von oben kommen, nicht sehen, ob die Brücke frei ist. Die von unten kommen, fahren und fahren, während es sich auf der anderen Seite immer weiter nach hinten staut“, sagt der Anwohner. Momentan sind die Verkehrsteilnehmer noch gezwungen, auf Sicht zu fahren.

Fehler bei der Beschilderung

„Eigentlich sollten dort schon Schilder stehen, die den von unten kommenden Fahrzeugen den Vorrang gibt“, berichtet Manfred Schmitt vom Ordnungsamt der Stadt Bruchsal. Da die Brücke doch recht lang ist, sei es schwierig, sich zu verständigen, so Schmitt. Deshalb muss das geregelt werden. Außerdem werde in den kommenden Tagen auf der Altenbergstraße von oben kommend ein Parkverbot ausgeschildert.

Nadelöhr: Die Brückenfahrbahn in der Heidelsheimer Altenbergstraße ist verengt. Autofahrer können sie deshalb nur einspurig befahren.
Die Brückenfahrbahn in der Heidelsheimer Altenbergstraße ist verengt. Autofahrer können sie deshalb nur einspurig befahren. Foto: Eisele

Fehler sind der Firma auch bei der Beschilderung der Straße zur Kläranlage unterlaufen. Die Straße – oder besser der Feldweg – wird von Kennern als Ausweichstrecke nach Kraichtal genutzt.

Laut Beschilderung dürfen sie das nun sogar, denn das Verbotsschild wurde von der Beschilderungsfirma als durchgestrichen markiert. „Da muss sich die beauftragte Firma dringend kümmern“, kritisiert Schmitt und will die korrekte Ausschilderung forcieren.

Weitere geschlossene Bahnübergänge könnten den Verkehr verstärken

„Neulich hätte es fast einen Unfall gegeben. Da standen sich zwei Autos auf der Brücke gegenüber. Die waren wohl etwas zu rasant unterwegs“, schildert eine Radfahrerin im Vorbeifahren. Immerhin konnten beide Fahrer noch rechtzeitig abbremsen und es ist nichts passiert.

Wie sich die Umleitungen bewähren und wo eventuell nachgebessert werden muss, wird im Auge behalten, so Schmitt. Spannend werde es, wenn die Bahnübergänge in Gondelsheim und Diedelsheim schließen. „Ich schätze, dass dann hauptsächlich der Verkehr aus Neibsheim noch zusätzlich durch Heidelsheim fährt“, sagt Schmitt.

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