Skip to main content

Sparte Windenergie abgegeben

Wircon zieht sich zurück: Wie geht es mit dem geplanten Windpark an der A5 weiter?

Die Wircon GmbH in Waghäusel hat nach einer Neustrukturierung ihres Geschäftsfeldes die Sparte Windenergie abgegeben. Die Altus AG aus Karlsruhe soll die weiteren Planungen und den Antrag übernehmen. Wie geht es nun mit dem geplanten Windpark im Lußhardtwald an der A5 bei Kronau weiter?

None
Windparks will die Waghäuseler Firma Wircon, die nun zu 100 Prozent der Familie Hopp gehört, nicht mehr entwickeln. Planung und Antrag für den Bau im Lußhardtwald soll jetzt die Karlsruher Altus AG übernehmen. Foto: Gabbert/dpa

Die Wircon GmbH in Waghäusel hat nach einer Neustrukturierung ihres Geschäftsfeldes die Sparte Windenergie abgegeben. Die Altus AG aus Karlsruhe soll die weiteren Planungen und den Antrag übernehmen. Wie geht es nun mit dem geplanten Windpark im Lußhardtwald  an der A5 bei Kronau weiter?

Das lässt aufhorchen: Die Karlsruher Altus AG wird die weiteren Planungen, die Antragsstellung und den Bau des geplanten Windparks Lußhardt in Eigenregie weiterführen. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Wircon GmbH in Waghäusel hervor. Deren Tochter Wirsol plante seit dem Sommer 2019 im Lußhardtwald zwischen Waghäusel und Kronau einen Windpark mit zehn Anlagen. Er ist in der Region umstritten.

Altus hält an Windpark-Plänen fest

An den Plänen will Altus festhalten. Der Wechsel geht mit einer strategischen und personellen Neuausrichtung des Waghäuseler Energiedienstleiters einher. „Seit Weihnachten ist die Firma Wircon zu 100 Prozent in Besitz der Familie Hopp“, wie der neue Geschäftsführer Matthias Brückmann im BNN-Gespräch erklärt.

Klima dreht sich für Windräder

Bereits im Vorfeld einer Demonstration von Windkraft-Gegnern in Kirrlach Ende November hat Wirsol-Geschäftsführer Simon Schunter über eine Verschlechterung der Rahmenbedingungen für die Windenergie geklagt. „Ein wesentlicher Grund hierfür ist die mittlerweile unverhältnismäßig lange Verfahrensdauer bis zur bestandskräftigen Genehmigung von Windparks und die daraus resultierende Investitionsunsicherheit für Projektentwickler, Betreiber und Investoren“, bekräftigt nun Wircon.

Für öffentlichen Gegenwind sorgen in der Region die Windkraftgegner von „Gegenwind Lußhardt“ , die aus den Kommunen Waghäusel, Kronau, Bad Schönborn und St. Leon-Rot kommen. Sie haben Infoveranstaltungen, Vorort-Begehungen und eine Demo organisiert.

Dietmar Hopp übernimmt zu 100 Prozent

Nun will sich das Waghäuseler Unternehmen strategisch neu ausrichten. Im Mittelpunkt der künftigen Geschäftsentwicklung stehen danach große Solarparkprojekte in Deutschland und Europa sowie in Australien und den USA.

Die bisherigen Geschäftsführer Peter Vest und Markus Wirth sind nicht mehr im Boot. Wirth übernimmt das bisherige Geschäft mit gewerblichen Aufdachanlage am Standort in Kirrlach. Vest bleibt beratend tätig. Die beiden Söhne von SAP-Mitbegründer Dietmar Hopp, der Ende April 80 Jahre wird, sollen als Gesellschafter mehr Verantwortung im Wircon-Management bekommen.

Standort und Mitarbeiter bleiben

Konsequenzen für den Standort Waghäusel und die dortigen Mitarbeiter soll der Strategiewechsel nicht haben. Insgesamt 90 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen in Waghäusel sowie bei der britischen und australischen Tochter. „Es gab keine Entlassungen und sind auch nicht geplant“, so Geschäftsführer Brückmann.

Erfahrene Partner

Die Entwicklung von Windparkprojekten in Deutschland wird Wircon künftig nicht mehr fortsetzen. Die bisherigen Projekte wurden laut Firmenangaben an erfahrene Partner abgegeben. Betreiber des Windparks Straubenhardt werden die Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG (KMW) sein.

Deren Tochterunternehmen, die Altus AG, ist dort bereits von Wircon mit den Planungen beauftragt worden. Im März 2018 ist der Windpark Straubenhardt mit elf Windenergieanlagen ans Netz gegangen. Er soll 22.000 Haushalte versorgen. Auch Planung, Antragstellung und Bau des Windparks Lußhardt wird die KMW-Tochter in Eigenregie weiterführen.

Infoveranstaltung in St. Leon-Rot

Noch stehen allerdings Gutachten zum Natur- und Artenschutz oder dem Wasserschutz aus. Ein entsprechender Antrag auf Bau und Betrieb des Windparks wurde bei der Genehmigungsbehörde im Landratsamt Karlsruhe noch nicht gestellt, wie Umweltdezernent Jörg Menzel auf BNN-Anfrage mitteilt. Das Landratsamt wird bei der nächsten Infoveranstaltung am Donnerstag, 16. Januar, um 19 Uhr im Veranstaltungszentrum Harres in St. Leon-Rot für Fragen zur Verfügung stehen. Dort will die Altus AG das nun vorliegende Windertragsgutachten vorstellen.

nach oben Zurück zum Seitenanfang