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Geothermie am Oberrhein

Die Suche nach Energie im Boden bei Waghäusel hat begonnen

Seit Montag sind auf Waghäuseler Gemarkung ungewohnte Geräusche zu hören: Die Untersuchung der Gesteinsschichten hat begonnen. Die Ergebnisse sollen zeigen, ob sich der Bau einer Geothermie-Anlage lohnen könnte. Bei der Suche kommen besondere Messfahrzeuge zum Einsatz.

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Mit so genannten Vibros prüfen die Fachleute, ob es in Waghäusel Energiequellen für Geothermie gibt. Foto: Eisele
Von unserer Mitarbeiterin Monika Eisele

Ungewohnte laute Geräusche sind seit Dienstag auf Waghäuseler Gemarkung zu hören. Im Wald am Seppl-Herberger-Ring begannen die Messfahrzeuge, Vibro genannt, der Essener Firma DMT, im Auftrag der deutschen Erdwärme mit der 3D-Erkundung der Gesteinsschichten.

Dazu senkt sich die Vibrationsplatte etwa alle 40 Meter auf den Boden und sendet Schallwellen in den Untergrund. Deren Echo wird von Mikrofonen empfangen und im Aufnahme-Truck aufgezeichnet. Steht man in nur ein bis zwei Meter Entfernung vom Vibro, spürt man die Vibrationen an den Fußsohlen. Die Vibros sind als Kolonne unterwegs, immer drei bis vier Fahrzeuge hintereinander. Knapp 4.000 Mikrofone sind im Untersuchungsgebiet verteilt worden.

„Die meisten Anwohnerfragen kamen bislang zur Funktionsweise der Mikrofone. Diese sind reine Empfänger und batteriebetrieben“, sagt Roman Link, Ansprechpartner für die Bevölkerung vor Ort. Aus den Aufzeichnungen können Experten ein dreidimensionales Bild der Gesteinsschichten gewinnen und so erfahren, ob sich die gesuchten thermalwasserführenden Sandsteine oder Muschelkalke darunter befinden. Diese könnten geeignet sein, um mit Geothermie Wärme beziehungsweise Strom zu erzeugen.

Suche in mehr als 3.000 Meter Tiefe

„Die gesuchten Schichten liegen etwa in 3.400 bis 3.500 Meter Tiefe“, erklärt Manfred Dittmer von der Deutschen Erdwärme. Tiefer, etwa bis ins Granitgestein, wolle man aus Sicherheitsgründen nicht gehen. Sollten sich geeignete Gesteinsschichten finden und der Bau einer Geothermie-Anlage lohnen, könnten damit etwa zehn moderne Windkraftanlagen ersetzt oder 20 000 Haushalte mit Strom versorgt werden. Dafür werde etwa 1,6 Millionen Euro investiert, so Dittmer. Sicherheit werde im Unternehmen groß geschrieben.

Mit den Messungen im Projektgebiet Waghäusel, zu dem ein Teil der Hambrückener Gemarkung zählt, will man kurz vor Weihnachten fertig sein.

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