Dietmar Hopp hat sich gegen den Vorstoß des US-Präsidenten Donald Trump gewehrt, das Corona-Medikament der Tübinger Impfstoff-Firma Curevac exklusiv für die USA zu sichern. Der Mäzen des TSG 1899 Hoffenheim ist Mehrheitseigner des Pharma-Unternehmens.
Zuerst hatte die „Welt am Sonntag” über die Auseinandersetzungen berichtet. US-Präsident Donald Trump hat versucht, deutsche Wissenschaftler mit hohen finanziellen Zuwendungen nach Amerika zu locken und das Curevac-Medikament exklusiv für sein Land zu sichern, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Regierungskreise in Berlin.
Hopp lehnt nationalen Impfstoff ab
Für Dietmar Hopp, der über seine Beteiligungsgesellschaft Dievini Mehrheitsaktionär von Curevac ist, komme ein solcher Exklusivvertrag nicht in Frage. Das sagte Hopp dem Sender Sport 1:
Für mich ist das selbstverständlich, es kann gar nicht sein, dass eine deutsche Firma den Impfstoff entwickelt und dieser in den USA exklusiv genutzt wird.
Mit Trump persönlich gesprochen habe Hopp nicht. „Trump hat mit der Firma gesprochen und man hat mir das dann sofort gesagt und gefragt, was ich davon halte und ich wusste sofort, dass das nicht infrage kommt”, sagte Hopp im Interview.
„Solidarität” im Kampf gegen Corona
Seit Januar forscht CureVac an einem Medikament gegen das Coronavirus. Hopp zufolge könnte der Impfstoff im Idealfall schon im Herbst verfügbar sein. Dieser sollte „nicht nur regional, sondern solidarisch auf der ganzen Welt” Menschen schützen und helfen, sagte Hopp.
„Deutschland steht nicht zum Verkauf”
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) lobte die Tübinger Firma dafür, dass sie für die US-Avancen „nicht zur Verfügung steht. Das ist eine großartige Entscheidung und eine großartige Position.” Es sei eine „gute Nachricht, dass die Unternehmensleitung Klartext gesprochen hat”. Deutschland stehe „nicht zum Verkauf”, sagte Altmaier.
Die Impfstoff-Entwicklung werde insbesondere über die internationale Impfstoff-Allianz CEPI vorangetrieben, die auch von der Bundesregierung mitfinanziert wird. „CEPI hat unter anderem die Firma CureVac mit der Entwicklung eines Impfstoffs beauftragt”, sagte ein Sprecher des Bundesforschungsministeriums. Die Regierung stehe im intensiven Kontakt mit CureVac.