Erst vergangene Woche habe man am Walldorfer Kreuz erneut Lkw-Fahrer ins Visier genommen. „Dabei wurde einer sogar mit Laptop und Handy in der Hand erwischt“, berichtet der Leiter der Verkehrspolizeidirektion. Ablenkung durch Smartphone und Co – dieser „traurige Trend“ sei bei allen Verkehrsteilnehmern zu beobachten.
Dauerbaustellen trüben die Prognosen
Verschärfte Tempolimits, Stauwarnanlagen und Lkw-Kontrollen: Nach dem schweren Unfall mit vier Toten vom Rosenmontag vergangenen Jahres hat sich am Walldorfer Kreuz viel getan (siehe „Chronologie“). Seitdem ist laut Polizei zwar die Zahl der Unfälle mit Schwerverletzen auf dem Abschnitt zwischen Kronau und Walldorf rückläufig (acht statt 14). Im Vergleich zum Vorjahr stieg 2018 jedoch die Zahl aller Unfälle in diesem Bereich von 205 auf 224 (Plus 9,2 Prozent).
Gleichzeitig kam es erneut zu 39 Unfällen mit Lkw-Beteiligung. Auch wenn es keine weiteren tödliche Unfälle gab – „die Gefahr ist noch lange nicht gebannt“, warnt Schäfer. Vor allem die Dauerbaustelle zwischen Wiesloch/Rauenberg und Sinsheim bereitet den Beamten nach wie vor Kopfzerbrechen. „Dadurch kommt es immer wieder zu gefährlichen Rückstaus“, erklärt Alexander Ulmer, Leiter des Verkehrskommissariats Walldorf.
Ab Oktober Bauarbeiten auf Südfahrbahn
Und: Entspannung ist nicht in Sicht. Mitte April werden die sechs Fahrstreifen zum Start der Bundesgartenschau in Heilbronn zwar freigegeben. Ab Oktober laufen die Bauarbeiten dann aber auf der Südfahrbahn weiter. Und zwischen Kronau und Walldorf stehen ab Herbst Brückensanierungen an. Die Polizei befürchtet daher weiter hohe Unfallzahlen. Mit digitalen Stauwarnanlagen und autonomen Blitzern wollen die Beamten gegensteuern. Mit einer Entscheidung aus Stuttgart rechnen sie noch in diesem Halbjahr.