Möglicherweise war es die Öffentlichkeit durch die Berichterstattung in den BNN, möglicherweise auch, dass das Schicksal der Familie Kögler aus Stettfeld Politiker auf den Plan rief. Auf jeden Fall sei das zeitliche Zusammentreffen der BNN-Artikel im Dezember 2018 und im Januar diesen Jahres mit dem Anruf der Rentenkasse auffallend gewesen, berichtet Maik Kögler.
Von unserer Mitarbeiterin Petra Steinmann-PlückerDie Sachbearbeiterin habe „von sich aus“ angerufen und mitgeteilt, die Umbaumaßnahmen für einen Außenlift und der zuvor abgelehnte finanzielle Zuschuss, seien „überhaupt kein Problem“.
Plötzlich gelähmt und im Stich gelassen
Rückblick: Vor gut einem Jahr verunglückt der heute 39-Jährige Familienvater aus Stettfeld bei einer Radtour schwer. Querschnittsgelähmt ist er nach seiner Rückkehr aus der Klinik auf den Rollstuhl angewiesen – und auf die Unterstützung von Angehörigen und Freunden.
Während er körperlich sehr schnell wieder in der Lage ist, eine Berufstätigkeit aufzunehmen, ist er zuhause abhängig von der Hilfe anderer, denn sein Haus ist nicht barrierefrei. Er kann sich selbstständig nur in einem sehr begrenzten Radius bewegen, ist „gefangen im eigenen Haus“. Ein Außenlift könnte die Situation verbessern, doch die zuständige Rentenkasse lehnt eine Beteiligung an den Kosten ab.
Mit dem Wunsch nach Aufklärung an die Öffentlichkeit
Die Köglers fühlen sich alleine gelassen, gehen den Schritt in die Öffentlichkeit, „um aufzuklären, wie es läuft in der realen Welt“. Und dann, ganz plötzlich, kommt der Anruf, kommt die Beteiligungszusage. Während die Baugenehmigung für den Umbau zur Installation des Fahrstuhls durch die Gemeindeverwaltung „megaschnell“ geht, verzögert sich die Bauzeit.
Eine Zeit, die an den Nerven zerrt, die Geduld von Maik und seiner Frau Bianca noch einmal sehr strapaziert, die mit ihren beiden, fast vier und fast ein Jahr alten, Söhnen ihr durch den Unfall aus den Fugen geratenes Leben meistern müssen.
Die Familie hat ihr Leben wieder
Doch dann, Anfang August, ist es soweit: Der Lift ist eingebaut. Maik gelangt aus eigener Kraft aus seinem Haus hinaus, in den Garten, auf die Straße, zum Auto, muss sich nicht mehr mit seinen Angehörigen abstimmen, wenn er irgendwohin möchte.
„Wir haben unser Leben wieder zurück“, sagt Maik Kögler und strahlt. Ein Strahlen, über das sich seine Frau Bianca freut: „Endlich kann mein Mann wieder lachen“. „Geduld, Durchhaltevermögen und sich nicht entmutigen und unterkriegen lassen“, rät Maik Kögler Betroffenen. Jeder Fall sei individuell, sodass man nichts unversucht lassen sollte, um Unterstützung durch die Behörden zu bekommen.