„Im Moment werden wir für alles verantwortlich gemacht“, sagt Werner Kunz, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Region Karlsruhe. „Ungefähr 40 grüne Kreuze wurden im Landkreis Karlsruhe gestellt“, sagt er.
Zum anderen sei es vor allem aber ein „stummer Protest gegen das Volksbegehren ‚Rettet die Bienen‘ in Baden-Württemberg“, so Kunz weiter. Die drei zentralen Forderungen des Volksbegehrens, für das seit Dienstag Unterschriften gesammelt werden, seien „unausgegoren und zum Teil paradox“.
So bedrohe das „Verbot von Pflanzenschutzmitteln in Landschaftsschutzgebieten“ viele Wein-, Obst- und Ackerbaustandorte und damit die Existenz vieler Betriebe.
Umstellung auf 50 Prozent Biobetriebe bis 2035
An der Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln seien die Bauern dran, aber die pauschale Forderung „Halbierung bis 2025“ sei zu kurz gedacht. Denn dann gebe es Kulturen wie den Raps nicht mehr, weil der Anbau unwirtschaftlich wird, dafür werde mehr Mais angebaut, weil der weniger Pflanzenschutz braucht, führt Kunz aus.
Mit dem Raps verschwinde aber auch die Nahrung für die Bienen im Frühjahr. Und schließlich führe die „staatlich verordnete Umstellung auf 50 Prozent Biobetriebe bis 2035 zu Preisverfall“, prophezeit der Landwirt aus Zeutern. In Baden-Württemberg liege der Anteil des Ökolandbaus bei 14 Prozent, eine Ausdehnung sollte freiwillig und aufgrund höherer Nachfrage der Verbraucher geschehen, findet er.
"Artenschutz mit uns statt gegen uns"
„Was wir brauchen, sind vernünftige, umsetzbare Lösungen, die den Artenschutz weiterbringen und gleichzeitig der Landwirtschaft Entwicklungsperspektiven bieten. Die radikalen Vorschläge des Volksbegehrens werden diesem Anspruch in keiner Weise gerecht“, erklärt Joachim Rukwied, Präsident des Landesbauernverbandes , und „Artenschutz mit uns statt gegen uns!“ ist auf den grünen Kreuzen zu lesen.