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Hugo Häring Preis

Die schönsten Häuser im ganzen Land in Wort und Bild

Es ist eine Enzyklopädie der zeitgenössischen Architektur in Baden-Württemberg. Jetzt liegt der zwölfte Band vor. Für den „großen Hugo“ hat es 2018 in Mittelbaden wieder nicht gereicht. Keines der elf Gebäude, die 2017 von der Jury des Kreisverbandes Baden-Baden/Rastatt/Ortenaukreis des Bundes Deutscher Architekten (BDA) mit der Hugo-Häring-Auszeichnung prämiert worden waren, hat einen Landespreis erhalten.

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Das Hotel Roomers in Baden-Baden. Foto: Ulrich Coenen

Wichtigster Architekturpreis im Land

Für den wichtigsten Architekturpreis, den der BDA alle drei Jahre in Baden-Württemberg auslobt, gab es 2017 in Mittelbaden 47 Bewerbungen. Das ist das zweitbeste Ergebnis in der Geschichte des 1969 ins Leben gerufenen Wettbewerbs überhaupt. Gleichzeitig tagte die Jury damals erstmals in Achern, und zwar im Festsaal der Illenau. Gastgeber war Baubürgermeister Dietmar Stiefel, der vom BDA in das fünfköpfige Preisgericht berufen wurde.

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Ein Ort der Kommunikation ist das Foyer des Picosens-Gebäudes in Bühl. Foto: Ulrich Coenen

Jury lobt die „große Breite der Qualität”

Die elf mittelbadischen Hugo-Häring-Auszeichnungen waren Rekord für die Region. Die Sieger auf Kreisebene qualifizierten sich für den Wettbewerb um den Hugo-Häring-Landespreis 2018, wo sie aber leer ausgegangen sind. Der Vorsitzende Ansgar Lamott, Professor an der Hochschule Darmstadt, zeigte sich in Achern jedoch angenehm überrascht über die „große Breite der Qualität der Architektur in Mittelbaden“.

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Gruppenraum des Montessori-Zentrums in Offenburg. Das vom BDA ausgezeichnete Gebäude entstand nach einem Entwurf von Lehmann Architekten.. Foto: Ulrich Coenen

Ein Landespreis für Karlsruhe

Architektur im ländlichen Raum hat es im Vergleich zu den oft spektakulären Projekten in Großstädten schwer. Nur zwei der insgesamt sieben Landespreise gingen kürzlich an Bauwerke in kleineren Städten, die übrigen an Großstädte. Einen gab es für die Turmbergterrasse in Karlsruhe-Durlach nach Plänen von Gemmeke Architekten (Tübingen).

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Einen Architekturpreis gab es für die Sanierung von zwei historischen Gebäuden in der Lahrer Altstadt. Foto: Ulrich Coenen

Wettbewerb wird dokumentiert

Der inzwischen zwölfte Band „Architektur in Baden-Württemberg“, der den kompletten zweistufigen Wettbewerb dokumentiert, ist jetzt erschienen. Die vom BDA herausgegebene Reihe stellt sämtliche Preisträger auf Kreis- und Landesebene seit der ersten Auslobung 1969 vor und ist damit ein echtes Nachschlagewerk der zeitgenössischen Baukunst im Südwesten. Spannend ist die Lektüre trotz der fehlenden Landespreise auch für die Leser in Mittelbaden, zeigt das Buch doch auf 24 Seiten die Vielfalt der Architektur im Landkreis Rastatt, in der Stadt Baden-Baden und im Ortenaukreis. Jedem der elf mittelbadischen Preisträger (auf Landesebene sind es 151) ist eine Doppelseite gewidmet. Wie die bisherigen Bände gibt auch die neue Veröffentlichung anhand von Texten, Farbfotos und zahlreichen Plänen einen guten Einblick.

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Aus dem Hauptraum der preisgekrönten Villa "Kunstscheune" oberhalb der Stadt Bühl blickt der Besucher über die Rheinebene bis zu den Vogesen. Foto: N/A

Je zwei Auszeichnungen für Baden-Baden und Bühl

In Bühl wurden neben dem Picosens-Laborgebäude von Peter W. Schmidt (Pforzheim) die Villa eines Kunstsammlers, die der Bühler Architekt Thomas Bechtold entworfen hat, ausgezeichnet. ÜberRaum Architects aus London haben ein Einfamilienhaus („Wolkenkuckuckshaus“) in Seebach entworfen. Gleich doppelt wurden khp architekten (Baden-Baden) für zwei Bauten in der Kurstadt gewürdigt. Das Preisgericht lobte einerseits das Hotel Roomers, das zu den spektakulärsten Neubauten der vergangenen Jahre in Baden-Baden zählt, andererseits zwei Doppelhäuser in der Cité.

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Wolkenkukuckshaus von ÜberRaum Architects in Seebach: Das Einfamilienhaus erhielt 2017 die Hugo-Häring-Auszeichnung des Bundes Deutscher Architekten (BDA). Foto: Ulrich Coenen

Vier Preise für Offenburg

Die meisten Preise, nämlich vier, gingen nach Offenburg. Es handelt sich dabei um das Seminargebäude der Hochschule Offenburg (Architekten: Harter und Kanzler), das Montessori-Zentrum Offenburg (Lehmann Architekten), die Wohnanlage „Wohnen an der Wiede“ (K9 Architekten Borgards Lösch Piribauer) und die Erweiterung des Kreisschulzentrums (harris + kurrle architekten). Weitere Preise gingen an das katholische Gemeindezentrum Haslach (Harter und Kanzler) und den Umbau von zwei Wohn- und Geschäftshäusern in Lahr (Conrad + Conrad). Wer sich einen Überblick über die beste Architektur in Mittelbaden verschaffen will, kommt an diesem Buch nicht vorbei.

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Zwei Doppelhäuser in der Baden-Badener Cité wurden 2017 mit der Hugo-Häring-Auszeichnung des BDA prämiert. Sie entstanden nach Plänen von khp Architekten. Foto: Ulrich Coenen

Lesetipp

Bund Deutscher Architekten (Herausgeber): Architektur in Baden-Württemberg 2018, Band 12, 408 Seiten, zahlreiche farbige Fotos und Pläne, Karl Krämer Verlag (Stuttgart), Preis: 25 Euro.

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Ein Ort der Kommunikation ist der Lichthof mit dem zentralen Treppenhaus des Seminargebäudes der Hochschule Offenburg. Foto: Ulrich Coenen

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