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Seit 1983 bei der Polizei

Rolf Fritz leitet jetzt das Bühler Polizeirevier

Das Revier und die Region kennt er wie seine Westentasche: Rolf Fritz ist der neue Leiter des Bühler Polizeireviers. Seit 1983 ist der 58-jährige Bühlertäler bei der Polizei. Im Gespräch erzählt er, warum die Mentalität der Menschen zwischen Rhein und Bühlertal bei seiner Arbeit hilfreich ist.

Polizist und Polizistin
Rolf Fritz Foto: Bernhard Margull

Das Revier und die Region kennt er wie seine Westentasche: Rolf Fritz ist der neue Leiter des Bühler Polizeireviers. Seit 1983 ist der 58-jährige Bühlertäler bei der Polizei. Im Gespräch mit dieser Redaktion erzählt er, warum die Mentalität der Menschen zwischen Rhein und Bühlertal bei seiner Arbeit hilfreich ist.

Seine neue Aufgabe hat Rolf Fritz mitten in einer Krisensituation angetreten. Der Erste Polizeihauptkommissar leitet als Nachfolger von Walter Kautz das Bühler Polizeirevier und hat der Corona-Pandemie ein gerüttelt Maß an Mehrarbeit zu verdanken.

Telefonkonferenzen stehen an (auch das Gespräch für diese Zeilen wird am Telefon geführt), Entscheidungen müssen getroffen werden: „Wie halten wir das Polizeirevier am Laufen und stellen dabei sicher, dass ein positiver Corona-Fall bei den Kollegen nicht zu größeren Ausfällen führt? Wie können wir den Belangen der Bevölkerung und der Kollegen gerecht werden?“

Rolf Fritz ist mit dem Revier und der Region vertraut

Mit Janina Huber, der neuen Leiterin der Führungsgruppe, bespricht der neue Revierleiter täglich solche Fragen. Polizeihauptkommissar Patrick Ludwig im Geschäftszimmer ist der Dritte im neuen Team, das rasch zusammengefunden habe.

Dass Fritz sowohl das Revier als auch die Region bestens kennt, erleichtert ihm den Start: „Es war kein Sprung ins kalte Wasser.“ Schließlich bringt der 58-jährige Bühlertäler einen prallvollen Rucksack an Erfahrungen mit. Seit er 2011 als Leiter der Führungsgruppe und stellvertretender Revierleiter nach Bühl gekommen ist, koordinierte Fritz die Arbeit der Dienststelle. Er kennt jedes einzelne Getrieberädchen, das das Revier reibungslos laufen lässt.

Das Interesse an der Polizeiarbeit erwachte bei den Feldjägern

Seine Polizeilaufbahn hat Fritz 1983 begonnen. Nach der Mittleren Reife hatte er eine Lehre zum Kfz-Mechaniker absolviert. Bei den Feldjägern der Bundeswehr fand er Gefallen an der Polizeiarbeit. Seine Ausbildung im mittleren Dienst absolvierte er bei der Bereitschaftspolizei in Lahr; später sollte er unter anderem als Ausbilder und Gruppenführer nach Lahr zurückkehren.

Der neue Revierleiter  erwarb „nebenbei“ die Fachhochschulreife und studierte anschließend an der Hochschule der Polizei in Villingen-Schwenningen. 1997 rückte er in den gehobenen Dienst auf. Im Revier Rastatt war er stellvertretender Dienstgruppenleiter, von 1998 bis 2005 leitete er den Posten Bühlertal.

Im Stab der Polizeidirektion Rastatt war Fritz als Ortskundiger intensiv mit der Fußball-Weltmeisterschaft befasst und ganz nah dran an Beckham & Co. Von 2006 an war er Leiter des Bezirks-Ermittlungsdiensts im Rastatter Revier, ehe er vor neun Jahren nach Bühl kam.

Die Mentalität der Menschen hilft dem Revierleiter bei seiner Arbeit

Hier will Fritz die mit seinem Vorgänger begonnene Arbeit fortsetzen. Was kann getan werden, damit die Menschen in der Region ein Gefühl der Sicherheit spüren, damit sie auch weiterhin gerne hier wohnen? Zwei Dinge sind Fritz, der sich stets als „Bürger in Uniform“ verstanden hat, besonders wichtig. Und das eine hängt mit dem anderen zusammen: Präsenz zeigen und Prävention leisten.

Im Moment stehe der Radverkehr etwas stärker im Blickpunkt: Es sind mehr E-Bikes unterwegs, die Zahl der Unfälle im Land ist gestiegen, erklärt Fritz, der auch ein ganz besonderes Augenmerk auf den Fahrradhelm legt: „Das ist sehr wichtig.“

Hilfreich bei seiner Arbeit sei auch die Mentalität der Menschen „zwischen Rhein und dem letzten Haus oben in Bühlertal“. Sie hielten in einer Art und Weise zusammen, wie er das andernorts nicht erfahren habe. „Dass ich in Bühl in Uniform durch die Stadt gehen kann und dabei schon mal ein Danke höre für unsere Arbeit“, sei auch nicht der Regelfall für den Polizisten, aber umso schöner.

Ein Rückhalt für die Kollegen

Eine Aufgabe, die dem Revierleiter besonders wichtig ist, zielt nach innen: Er möchte ein Rückhalt für seine 78 Kollegen im Revier sein. Fritz hat nicht vergessen, wie fordernd der Streifendienst ist. Wie es ist, morgens um 4 Uhr noch zu einem Unfall oder zu einem häuslichen Streit gerufen zu werden und anschließend noch einen Bericht schreiben zu müssen: „Das sind die Kolleginnen und Kollegen, die immer die Ersten vor Ort sind und die Entscheidungen treffen müssen, ohne eine halbe Stunde Bedenkzeit zu haben.“

Die Besetzung des Reviers sei, auch wenn aktuell acht Planstellen unbesetzt sind, insgesamt zufriedenstellend: „Wir bekommen die Arbeit geregelt, es läuft, auch wenn es natürlich schön wäre, wenn alle Stellen besetzt wären.“

Corona wirbelt einiges durcheinander

Gerade Corona wirbelt manches durcheinander und schafft zusätzliche Arbeit. Fritz hat in den Besprechungen mit Janina Huber eine Lösung entwickelt, die sowohl die Vorsorge für einen möglichen Krankheitsfall im Revier als auch die uneingeschränkte Handlungsfähigkeit berücksichtige: „Wir sind jederzeit in der Lage, auf unerwartete Ereignisse zu reagieren. Die Bevölkerung kann sich auf uns verlassen.“

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