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Platz für Wohnungen und Büros

Die Tage des alten Feuerwehrareals in Ettlingen sind gezählt

Die Gebäude sind entkernt. Bodenbeläge, Türzargen, Fliesen, Tapeten, Verkleidungen und Isolierungen – alles weg. In wenigen Tagen wird die Abrissbirne anrücken und die Objekte platt machen. Dann sind mehr als 135 Jahre Feuerwehrgeschichte in der Pforzheimer Straße in Ettlingen endgültig zu Ende.

Auch die alte Fahrzeughalle neben dem Hotel Sonne wird weichen. Rechts im Container die Stromspannstation der Stadtwerke.
Auch die alte Fahrzeughalle neben dem Hotel Sonne wird weichen. Rechts im Container die Stromspannstation der Stadtwerke. Foto: hei

Zwar nutzen die Floriansjünger seit 2010 ein neues Domizil im Industriegebiet Hertzstraße, doch erinnerten die alte Fahrzeughalle und das benachbarte Gerätehaus – zuletzt vorübergehend vom Kindergarten Regenbogen genutzt – unverändert daran, dass früher von hier aus zu Einsätzen ausgerückt wurde.

Lang hat’s gedauert, aber jetzt stehen die Zeichen auf Neubebauung des Grundstücks, das seit Dezember der Stadtbau gehört. Zunächst einmal mit einem L-förmigen mehrgeschossigen Bau, der sich über die Ecke Pforzheimer Straße/Ludwig-Albert-Straße erstreckt. Darin werden Büros für technische Ämter der Stadtverwaltung sowie sechs Wohnungen geschaffen.

Vorplatz soll neues Gesicht bekommen

Ebenfalls vorgesehen ist ein Café oder Bistro, der Vorplatz soll ein neues Gesicht erhalten. Hinter dem Riegelbau sind fünf freistehende Mehrfamilienhäuser mit jeweils sechs bis acht Wohnungen geplant, „ähnlich wie wir sie in der Rastatter Straße gebaut haben“, so Stadtbau-Geschäftsführer Steffen Neumeister.

Die städtische Gesellschaft realisiert als Bauherr das Projekt nahe der nördlichen Altstadt neben der Herz-Jesu-Kirche. Aufsichtsratsvorsitzender Moritz Heidecker spricht davon, dass es nach der laufenden Festplatzbebauung das größte Investment des kommunalen Unternehmens sei.

„Wir geben rund 25 Millionen Euro aus.“ 25 Prozent der insgesamt 4.500 Quadratmeter Wohnflächen würden preisgebunden vermietet, also für knapp acht Euro pro Quadratmeter, weitere 50 Prozent lägen preislich zwischen acht und zehn Euro und der Rest werde zu „marktüblichen Konditionen“ vermietet.

An einen Verkauf von Wohnungen denkt die Stadtbau nicht, alle sollen in ihrem Bestand bleiben. Wenn die alten Gebäude abgerissen sind, wird in einem ersten Schritt zunächst die Baugrube für die Tiefgarage ausgehoben, die über 80 Stellplätze verfügt – sowohl für das neue Quartier als auch das Hotel Sonne neben dem Feuerwehrhaus.

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Ausgebeint wurde in den zurückliegenden Wochen das alte Ettlinger Feuerwehrgerätehaus an der Pforzheimer Straße. Der Abriss des Objektes steht jetzt bevor. Foto: hei

Wie berichtet, hat die Stadtbau das geschichtsträchtige Anwesen (Elternhaus des Ettlinger Revolutionärs und Bürgermeisters Philipp Thiebauth) vor einiger Zeit erworben. Der Pachtvertrag mit dem Gastronom läuft noch bis 2024; nach einer Sanierung könnte aus dem Objekt außer einem Hotel zusätzlich ein Gästehaus für die Stadt werden.

Bevor ab Herbst 2020 Baustart für das L-förmige Gebäude (Entwurf Architekt Traugott Lieb, Freudenstadt) ist, muss Heidecker zufolge der Gemeinderat noch einen Haken an den Bebauungsplan machen. Er sehe hier „keine Probleme“, denn es habe im Vorfeld eine „intensive Beteiligung der Öffentlichkeit“ gegeben. Einwendungen und Ideen aus der Bürgerschaft „haben wir aufgenommen“.

Die Bauzeit veranschlagt die Stadtbau auf rund zwei Jahre. Mit Abschluss des Großprojekts ist dann auch die Parkplatzsituation an der Pforzheimer Straße geändert. Dort verschwinden die Längsparkplätze zugunsten einer schrägen Lösung wie vor der VHS und dem Finanzamt auf der gegenüberliegenden Seite.

Am Ende soll im Quartier mehr Grün sein als bislang: Bäume, die baustellenbedingt weichen müssen, werden zum einen ersetzt, zum anderen will die Stadtbau mit Neupflanzungen das Gebiet noch aufwerten. Sperrung Um die Großbaustelle einzurichten, wird die Ludwig-Albert-Straße ab 20. Januar für einige Wochen gesperrt. Eine Umleitung schildert die Stadt aus.

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