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19-Jährige stirbt

Ettlinger Jäger erschießt versehentlich die eigene Tochter

Ein schrecklicher Unglücksfall hat sich am Donnerstagabend in Ettlingen ereignet: Dort hat ein 56-jähriger Jäger versehentlich seine eigene Tochter erschossen. Laut Polizei wollte der Jäger gerade zur Jagd aufbrechen, als sich aus der geladenen Bockbüchsflinte aus noch ungeklärter Ursache ein Schuss in der Wohnung löste. Mitglieder des Landesjagdverbandes Baden-Württemberg reagierten in einer ersten Stellungnahme bestürzt.

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Ein schrecklicher Unglücksfall hat sich am Donnerstagabend in Ettlingen ereignet: Dort hat ein 56-jähriger Jäger versehentlich seine eigene Tochter erschossen. Foto: N/A
Ein schrecklicher Unglücksfall hat sich am Donnerstagabend in Ettlingen ereignet: Dort hat ein 56-jähriger Jäger versehentlich seine eigene Tochter erschossen. Mitglieder des Landesjagdverbandes Baden-Württemberg reagierten in einer ersten Stellungnahme bestürzt.

Laut Polizei wollte der Jäger gerade zu einer Jagd aufbrechen, als sich aus der geladenen Bockbüchsflinte aus noch ungeklärter Ursache ein Schuss in der Wohnung löste. Die 19-jährige Frau wurde getroffen und mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert, in dem sie kurz darauf starb. Der 56-jährige Mann war legal im Besitz der Waffe. Die Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung laufen, der Mann ist jedoch nicht in Haft.

Nach Angaben einer Polizeisprecherin steht auch der Verdachts eines Verstoßes gegen das Waffengesetz im Raum. So sei zu klären, warum die Flinte schon in der Wohnung geladen gewesen sei und nicht erst am Ort der Jagd.

Landesjagdverband bedauert den Unfall

In einer ersten Stellungnahme zeigt sich der Landesjagdverband Baden-Württemberg (LJV) bestürzt: „Wir sind schockiert und tief betroffen“, sagt Landesjägermeister Jörg Friedmann. „Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen, denen wir unser tief empfundenes Mitgefühl ausdrücken.“ Auch LJV-Sprecherin Verena Menauer betonte: „Jeder Unfall ist einer zu viel." Offensichtlich seien Regeln der sicheren Waffenhandhabung missachtet worden.

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Jagdunfälle in der Vergangenheit

Unfälle bei oder vor Jagdausflügen kommen immer wieder vor – manchmal auch mit tödlichem Ausgang: Vor zehn Jahren wurde im baden-württembergischen Mühlenbach im Ortenaukreis ein 44 Jahre alter Förster Opfer einer tragischen Verwechslung: Bei einer Wildschweinjagd wurde der mit einem Poncho bekleidete Mann von einem 46 Jahre alten Jäger durch einen Schuss getötet. Dieser war aus 80 Metern Entfernung abgegeben worden.

Erst im November 2018 wurde in Dalberg im Landkreis Bad Kreuznach eine 86 Jahre alte Seniorin in ihrem Garten durch eine Schussverletzung getötet. Ermittelt wird derzeit gegen einen Jäger, der im Verdacht steht, die Frau fahrlässig getötet zu haben. Ob dies durch einen Schuss oder einen Querschläger bei einer in der Nähe stattfindenden Drückjagd geschah, ist noch nicht geklärt.

Ähnlicher Fall im Hohenlohekreis

Der aktuelle Fall aus Ettlingen weckt zudem Erinnerungen an einen Unfall im Hohenlohekreis vom Neujahrstag 2016: Ein Jäger hatte damals aus Versehen beim Hantieren mit einem Gewehr seine 16 Jahre alte Tochter per Kopfschuss getötet. Der Vater war legal im Besitz einer Schrotflinte und hatte zudem weitere Waffen vorschriftsmäßig in einem Waffenschrank aufbewahrt, wie die Staatsanwaltschaft damals mitteilte.

Keine statistischen Zahlen zu Jagdunfällen

Verlässliche Zahlen zu Jagdunfällen durch Schusswaffen werden vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden nicht gesondert veröffentlicht. Deshalb ist es nicht möglich, genaue Angaben zu tödlichen Verletzungen bei Jagdausflügen zu machen. Gleich unter mehreren Kennziffern sind lediglich verschiedene Unfälle durch Waffen aufgelistet, die jedoch nicht näher bestimmt werden.

(ots/te/bnn)

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