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Mehr Alkoholkontrollen

Polizei erhält für Fasnachtsumzüge in Ettlingen und Schöllbronn Verstärkung

Das Polizeireiver Ettlingen wappnet sich für die tollen Tage. Bei den Umzügen in Schöllbronn und im Ettlinger Zentrum kommt Verstärkung von außen. Auch sind Jugendschutzteams unterwegs. Ziel: Alkoholexzesse möglichst vermeiden.

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Tausende Besucher werden zum Umzug im Ettlinger Höhenstadtteil Schöllbronn erwartet. Foto: Archiv

Wenn die Polizei für die tollen Tag einen Wunsch frei hätte, wie würde der lauten? „Schlechtes Wetter bei den Umzügen“, antwortet Ettlingens Revierleiter Alexander Seifert. Und fügt  gleich hinzu, er meine das nicht wirklich ernst. Tatsache sei aber, dass bei guter Witterung neben tausenden friedlich feiernden Fasnachtern auch mehr junge Leute von weiter her zu den Umzügen kommen, die Stress machen.

Den hatte die Polizei voriges Jahr beispielsweise beim Spessarter Nachtumzug genug: Sie erteilte dort 30 Platzverweise, entdeckte drei Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz und musste sich mit zwei Körperverletzungen beschäftigen. Zudem gab es, wie ein Blick in die Statistik der beiden Beamten zeigt, sechs Gewahrsamnahmen wegen Alkoholexzessen.

Statt Nachtumzug nur ein Narrendorf

2020 feiern die Spessarter das 33-jährige Jubiläum ihrer „Eber“ nicht mit einem nächtlichen Zug durch den Höhenstadtteil, sondern kleiner mit einem Narrendorf. „Das ist eine wesentlich familiärere Veranstaltung“ so Seifert. Mit Anreise von Störern aus der weiteren Umgebung rechne man hier nicht. Vor dem Nachtumzug, erinnert sich Andreas Dreiseitel vom Polizeirevier, „haben wir 500 Flaschen am Stadtbahnhof abgegriffen.Die sahen zumeist wie harmlose Fantaflaschen aus, enthielten aber Hochprozentiges.

2019 wurden  500 Flaschen mit Hochprozentigem beschlagnahmt

Etwa genauso viel „beschlagnahmten“ die Einsatzkräfte voriges Jahr vor dem Schöllbronner Umzug, zu dem die jungen Leute ebenfalls zumeist vom Stadtbahnhof via Bus anreisen. Während des närrischen Spektakels kam es 2019 zu einer Körperverletzung, eine Person wurde in Gewahrsam genommen. „Wer schon am Stadtbahnhof einen alkoholisierten Eindruck macht und die entsprechenden Vorräte bei sich hat, für den ist dort  Schluss und der Umzug fällt für ihn aus“, kündigt Seifert an.

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An den AVG Haltestellen im Ettlinger Zentrum, vor allem am Stadtbahnhof, wo die Busse zum Umzug nach Schöllbronn starten, wird die Polizei Taschen- und Alkoholkontrollen machen. Foto: Bentz

Unterstützung durch Bereitschaftspolizei Bruchsal

Für den Schöllbronner Umzug am Samstag hat das Polizeirevier neben mehr als 20 Leuten aus den eigenen Reihen acht Mann Verstärkung von der Bereitschaftspolizei in Bruchsal. Beim Rosenmontagsumzug in Ettlingen wird das Revier ebenfalls mit über 20 Polizisten Präsenz zeigen. Unterstützung kommt noch durch einen Einsatzzug (30 Beamte) vom Polizeipräsidium Karlsruhe.

2019 auch Verstoß gegen das Waffengesetz

Am Rosenmontag „brauchen wir diese große Zahl von Leuten, weil der Ettlinger Umzug viel leichter zu erreichen ist als alles, was sich in den Höhenstadtteilen abspielt“, erklärt Seifert. Man steigt am Erbprinz oder am Stadtbahnhof aus und ist praktisch schon mitten im Geschehen. Kollege Dreiseitel untermauert das mit seinen Zahlen aus 2019: zwei Gewahrsamnahmen, zwei Drogenverstöße, einer gegen das Waffengesetz,  sechs Platzverweise und mehr als 100 konfiszierte Flaschen mit Hochprozentigem waren die Bilanz.

Die jungen Leute glühen
schon gerne mal vor.Alexander Seifert, Revierleiter

Die Polizei wird nicht nur an den Umzugsstrecken nach dem Rechten schauen. Sie ist in Ettlingen auch während der Aufstellphase entlang der Schöllbronner Straße präsent. „Da glühen die jungen Leute schon mal bei Mitgebrachtem gerne vor“. Unverzichtbar sei das Engagement des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) der Stadt Ettlingen, der ein Auge auf den ruhenden Verkehr hat und darauf, dass Beschilderungen gefolgt wird .Der KOD verteilt Knöllchen und notfalls kann er den Abschleppdienst rufen.

Jugendschutzteams sind wichtig

Gesetzt sind beim Umzug am Rosenmontag nicht zuletzt die Jugendschutzteams. Das sind gezielt geschulte Mitarbeiter aus dem Landratsamt oder auch Ehrenamtliche von der Stadt, die alkoholisierte junge Leute ansprechen, um sie von weiterem Trinken abzuhalten. Beim Ettlinger Umzug 2019 habe es zwischen 150 und 200 solcher „Ansprachen“ gegeben, berichtet Dreiseitel. Gerade der Jugendschutz sei „sehr wichtig“ und daher sei man froh darüber, dass immer genügend Teams bereit stehen.

Am Schmutzigen Donnerstag Alkoholkontrollen

Schon am  Schmutzigen Donnerstag  erhöht das Revier seine Präsenz mit Streifenwagen. Es macht verstärkt Drogen- und Alkoholkontrollen, und zwar nicht erst zu vorgerückter Stunde. „Wir wollen niemandem den Spaß verderben oder das Feiern verbieten, wir wissen aber, dass es in und bei den Hallen rund geht.

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