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Verkehr

Probleme auf der Buslinie zwischen Ettlingen und Malsch – Schüler warten vergeblich

Der Schulbus nach Ettlingen kommt verspätet, viel zu früh, gar nicht oder er ist schlichtweg zu voll. Das ärgert Eltern und Schüler, die mit der Buslinie 101 von Malsch-Völkersbach über Schöllbronn und Spessart zum Unterricht wollten. Jetzt soll die Linie neu organisiert werden.

Da kommt er: Der 101er verkehrt zwischen Ettlingen über die Höhenorte nach Völkersbach (hier der Stadtbahnhof Ettlingen). Mitunter massive Probleme bei der Beförderung hielten in den vergangenen Wochen zuletzt Schüler und Eltern auf Trab.
Da kommt er: Der 101er verkehrt zwischen Ettlingen über die Höhenorte nach Völkersbach (hier der Stadtbahnhof Ettlingen). Mitunter massive Probleme bei der Beförderung hielten in den vergangenen Wochen zuletzt Schüler und Eltern auf Trab. Foto: Obert

Der Schulbus nach Ettlingen kommt verspätet, viel zu früh, gar nicht oder er ist schlichtweg zu voll. Großer Ärger machte sich in jüngster Zeit bei Eltern und ihren Kindern breit, die mit der Buslinie 101 von Malsch-Völkersbach über Schöllbronn und Spessart zum Unterricht in die Große Kreisstadt wollten. Nach Beschwerden vor dem Malscher Gemeinderat soll nun die Linie neu organisiert werden.

Was war geschehen? Die Zuverlässigkeit der Schulbusverbindung war laut Eltern nicht mehr gegeben, die Beförderung kam einem Glücksspiel gleich. Vom Start der Linie in Völkersbach zog sich das Probleme durch die Höhenorte. Auch die Kapazität der Busse – wenn sie kamen – reichte oft nicht.

Der Bus kommt, lässt aber niemanden mehr einsteigen

„Der Bus kommt, lässt aber niemanden mehr einsteigen“, berichtete etwa Simone Cataldi aus Spessart über das zuweilen erfolglose Warten ihrer Tochter, die aufs Albertus-Magnus-Gymnasium geht. Der Malscher Gemeinderat Manfred Schwarz hat über Kontakte zu den Verkehrsunternehmen ein Treffen zwischen Eltern und dem für die Linie zuständigen RVS (Regionalbusverkehr Südwest GmbH) der Deutschen Bahn eingefädelt, bei dem einige Missstände zu Tage traten.

Der RVS betreibt die Linie im Netz des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV), beschäftigt für die Fahrten jedoch ein Subunternehmen. Laut den Eltern wurden Beschwerden zuvor entweder gar nicht oder nicht zufriedenstellend mit unterschiedlichen Aussagen beantwortet.

Busfahrer traten ihren Dienst nicht an – ohne Ankündigung

Schwarz, der jüngst vom Malscher Bürgermeister als Stimme der Gemeinde in Sachen ÖPNV betitelt wurde, hatte RVS-Betriebsmanager Heiko Deckel nach Völkersbach eingeladen. Hintergrund des wiederholten Ausfalls seien unzuverlässige, wiederum von der RVS beauftragte Busunternehmen, deren Fahrer ohne Ankündigung ihren Dienst nicht antreten, resümiert Ortschaftsrat Albert Ochs das Gespräch.

Die RVS erfahre im Zweifel erst später davon. Beschwerden, die dann über den KVV eingehen, würden erst einen Tag später an die RVS weitergegeben. „Der Fahrermangel ist mittlerweile ein gesellschaftliches Thema – Fahrer kriegt man kaum noch“, bestätigt RVS-Betriebsleiter Jürgen Kaiser im Gespräch ein Grundproblem.

Und die Zuverlässigkeit von Fahrern lässt wohl mitunter auch zu Wünschen übrig. Man arbeite auf den Linien mit lokalen Omnibusunternehmen als Auftragnehmer zusammen. Diese seien angehalten, sich bei Engpässen zu melden. Je kurzfristiger dies erfolge, desto schwieriger. „Die Personaldecke ist so dünn“, doch man versuche dann, mit eigenen Fahrern auszuhelfen.

Schulkinder in Spessart wurden nicht mitgenommen

Da komme es inzwischen auch vor, dass ein Verwaltungsmitarbeiter mit entsprechenden Führerschein ausrückt, um Schulkinder mit dem Bus zu befördern. Der RVS hat rund 200 eigene Busse, dazu mehr als 200 Fahrzeuge von Auftragnehmern. Er befördert in Baden-Württemberg nach eigenen Angaben auf knapp 150 Linien mehr als 30 Millionen Fahrgäste pro Jahr.

Der KVV bestätigte und bedauerte, dass mehrfach Schulkinder in Spessart nicht mitgenommen wurden, weil der Bus übervoll war. Teils seien Fahrten aus Krankheitsgründen gar ganz ausgefallen. In der Tat müsse die Zuverlässigkeit steigen und die Fahrgastkapazität ausgeweitet werden.

Situation soll sich ab 15. Dezember verbessern

Beim Treffen in Völkersbach wurde erklärt, die RVS baue nun um. Dazu gehört laut Manfred Schwarz, dass demnächst alle 101er Busse Richtung Ettlingen eine einheitliche Linienführung bekommen sollen. Bisher fahren morgens im Schulbusverkehr drei Busse, entweder wird dabei Spessart nur gestreift (Haltestelle Rotes Haus) oder der Bus fährt durch den ganzen Ort.

Mit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember sollen alle Busse nach Ettlingen durch Spessart fahren, neue Zeiten sind dann zu beachten. Auch wolle der RVS ein „Kompetenzzentrum“ einrichten, das 24 Stunden bei Problemen erreichbar sein soll.

Als Konsequenz der Vorfälle zwischen Völkersbach und Ettlingen komme nun ab Ende der Herbstferien zudem ein Gelenkbus zum Einsatz, das Subunternehmen sei gewechselt worden.

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