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Sport

Triathleten aus Karlsruhe und Ettlingen starten beim Ironman Hawaii

Wenn am Samstag auf Hawaii der legendäre Ironman steigt, dann ist auch Felix Tutsch aus Ettlingen mit dabei. Der 46-Jährige Hobby-Triathlet ist wettkampferprobt und erfüllt sich mit der Teilnahme einen großen Traum. Sein Ziel: bei Tageslicht ankommen.

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Felix Tutsch aus Karlsruhe startet für den SSV Ettlingen und geht engagiert in den Wettkampf. Foto: Kuld

Wenn am Samstag auf Hawaii der legendäre Ironman steigt, dann ist unter den 280 deutschen Sportlern auch Felix Tutsch aus Karlsruhe mit dabei. Der 46-Jährige Hobby-Triathlet vom SSV Ettlingen ist wettkampferprobt und erfüllt sich mit der Teilnahme einen großen Traum. Sein Ziel: bei Tageslicht ankommen. Auch noch einige andere Triathleten aus der Region starten bei der Weltmeisterschaft. Sie alle wollen nach einem langen Tag an der Ziellinie nur eines hören: "You are an Ironman".

Was leisten die Triathleten bei diesem Wettkampf? Sie schwimmen 3,8 Kilometer im Pazifik. Sie fahren 180 hügelige Kilometer auf dem Rad und laufen zum guten Ende einen Marathon über 42 Kilometer.

Felix Tutsch

Vor dem Schwimmen hat Felix Tutsch Respekt. "Der Start ist immer heikel mit den vielen Athleten, dazu noch im offenen Meer....". Seine Stärke? "Sicherlich das Radfahren, da kommt es vor allem auf die Dosierung der Kräfte an, damit man auch nach viereinhalb Stunden noch mithalten kann." Und das Laufen? "Das ist ist die Disziplin, die letztlich entscheidet."

Der das sagt, ist Felix Tutsch, 46 Jahre alt, und am Samstag einer von 280 deutschen Startern beim Ironman Hawaii. Tutsch, Vater von drei Kindern und im Hauptberuf Gymnasiallehrer (Deutsch, Geschichte, Sport) trainiert seit 2010 bei den Triathleten des SSV Ettlingen. Deren Übungsleiter Moritz Gmelin ist überzeugt: "Der Felix, der schafft das. Der ist hoch motiviert und voller Adrenalin. Bei unserem gemeinsamen Training musste ich ihn vor allem zu Jahresbeginn immer mal wieder bremsen."

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Felix Tutsch beim Training auf der Wettkampfstrecke. Foto: Kuld

Hitze und Luftfeuchtigkeit sind die größten Gegner

Gmelin, selbst fünfmal Teilnehmer auf Hawaii, sagt, die hohen Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit seien die größten Gegner der Sportler, hinzu komme der während des Wettkampfs "immer stärker werdende Wind auf der Insel und die pralle Sonne". Zart besaitet darf man da nicht sein.

Ist Felix Tutsch auch nicht. Er startet kurz nach 19 Uhr (MEZ). Ein guter Freund und sein Sohn Finn, mit dem er schon seit ein paar Tagen auf Hawaii ist, wollen ihn an der Strecke anfeuern. Zu Hause drücken die restliche Familie und Nachbarn die Daumen bei einem Party-Event, das die Ehefrau organisiert.

Wettkampferprobt

Der Sportler aus Ettlingen ist wettkampferprobt, hat mehrere Marathons, Ultramarathons und Radmarathons gemeistert. In der Altersklasse M40 war sein bislang größter Erfolg 2017 die deutsche Vizemeisterschaft in der Duathlon Langdistanz (zehn Kilometer Laufen, 80 Kilometer Radfahren und 20 Kilometer Laufen) sowie ein achter Platz bei der Duathlon-Weltmeisterschaft 2015, wo er unter anderem 150 Kilometer auf dem Rad zurücklegen musste.

Auf den Ironman hat sich Felix Tutsch intensiv vorbereitet: Allein in diesem Jahr war er 13.000 Kilometer im Sattel, 1.800 Kilometer auf der Straße und 350 Kilometer im Wasser, dazu kamen etwas Krafttraining und Yoga zum Entspannen.

Start ist die Erfüllung eines Traumes

Für den ältesten und anspruchvollsten Triathlon überhaupt hat er sich bei den Europameisterschaften im Juli in Frankfurt durch seinen zwölften Platz in der Altersklasse M45 qualifiziert. Der Start in Kailua-Kona am Samstag sei ganz klar "die Erfüllung eines lang gehegten Traums".

Seine Ernährung habe er mit Blick auf das Großereignis nicht umgestellt. "Ich esse völlig normal und verzichte auf nichts." Natürlich gebe es am Vorabend des Triathlons die obligatorischen Nudeln (wegen der erforderlichen Kohlehydrate), während des Wettkampfs versorge er sich dann mit isotonischen Getränken, Wasser und Energiegels.

Ziel: bei Tageslicht ankommen

Auf die Frage, was für ihn ein Erfolg auf Big Island wäre, sagt Felix Tutsch: "Zunächst mal durchkommen und dann natürlich ein Daylight-finish." Das bedeutet Zielankunft bei Tageslicht und Sonne vor 17.45 Uhr Ortszeit. "Ich denke, das müsste klappen, super wäre eine Zeit unter zehn Stunden."

SSV-Übungsleiter Moritz Gmelin hat keinen Zweifel, dass sein Sportfreund das schaffen wird. Er hat 20 Triathlon-Fans für Samstagabend zu sich nach Hause eingeladen, baut eine Sofalandschaft auf und dann "werden wir uns beim Livestream die Nacht um die Ohren schlagen" – Was soll bei so viel Unterstützung für den Starter aus Ettlingen in Kona noch schiefgehen?

Silke Piri

Eine erfahrene Triathletin ist auch Silke Piri. Sie startet für den Post SV Karlsruhe. Diesen Samstag steht sie zum dritten Mal beim Ironman Hawaii an der Startlinie. Sie kennt also die Bedingungen vor Ort.

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Silke Piri (Karlsruhe) startet schon zum dritten Mal auf Hawaii beim Ironman. Foto: pr

Die 35-Jährige will das Rennen "mit einen Lächeln von Anfang bis Ende genießen. Ich will Spaß haben und die Atmosphäre aufsaugen. Die Zeiten sind mir egal. Es ist Hawaii, da kann alles drin sein." Das Schönste wird für sie der Zieleinlauf sein. Dort erwartet sie ihr Mann Christian - ebenfalls ein erfahrener Triathlet -, der als Volunteer mithilft und die Athleten direkt nach dem Finish in Empfang nimmt.

Maximilian Hrabowski

Der 45-jährige Triathlet aus Weingarten, der für den SSC Karlsruhe startet, hat sich für den Samstag diese Strategie ausgedacht: "Schwimmen ist nicht meine Stärke, das heißt, hier will ich nur locker durchschwimmen und meine Waden schonen."

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Maximilian Hrabowski aus Weingarten startet für den SSC Karlsruhe bei der WM. Foto: Kuld

Dann folgen die starken Disziplinen von Hrabowski: "Auf dem Rad hängt vieles von der Windsituation ab. Wenn ich nicht schon auf dem Hinweg nach Hawi Gegenwind habe, werde ich sehr offensiv fahren, um möglichst schnell den Wendepunkt zu erreichen, da der starke Wind meistens im Laufe des Vormittag auf dem Rückweg runter von Hawi einsetzt. Die letzten 30 Kilometer wird sich geschont."

Traumziel: unter zehn Stunden

"Beim Laufen werde ich mich im Wesentlichen nach meinem Körpergefühl richten", sagt Hrabowski. "Ich laufe recht schnell los und pendele mich dann bei einer “angenehmen” Geschwindigkeit ein. Je nach Bewölkung und Temperatur und wie es mit der Kühlung klappt, sollte ein Schnitt zwischen 4:30 und 5:00 rauskommen. Traumziel wäre, dass am Ende eine 9 vorne steht, aber hier weiß man wohl vorher nie, wie es wird, daher lautet die oberste Devise natürlich “ankommen”.

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Elias Schipperges ist ein schneller junger Triathlet aus Stutensee. Foto: pr

Elias Schipperges

Seinen zweiten Start beim Ironman Hawaii absolviert Elias Schipperges. Der 29-jährige kommt aus Stutensee. Schipperges ist ein ambitionierter und sehr schneller "Dreikämpfer", der sich mit dem Altresklassensieg beim Ironman Nizza für die Weltmeisterschaft qualifiziert hat. Dort hat er jüngst auch bei Weltmeisterschaft über die halbe Ironmandistanz teilgenommen.

Weitere Teilnehmer

In Hawaii starten an diesem Samstag noch weitere erfolgreiche Triathleten aus dem Großraum Karlsruhe. Mit dabei ist beispielsweise Alexander Mackert aus Karlsbad. Felix Krauter aus Karlsruhe hat sich für den Ironman Hawaii ebenso qualifiziert wie Felicitas Kuld aus Karlsruhe. Ein Ticket für die Weltmeisterschaft gelöst haben zudem auch Olaf Richter aus Kronau und Jörg Scheiderbauer aus Offenburg sowie Christopher Gassert (St. Leon-Rot/TV Forst Triathlon) und Oliver Faas (Keltern). Auf alle wartet die Herausforderung von 226 Kilometern aus Schwimmen, Rad fahren und laufen.

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