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Gemeinsames Projekt

Vorhaben zum Hochwasserschutz zwischen Ettlingen und Karlsruhe schreitet voran

Der Gedanke an ein Hochwasser mag den Bürgerinnen und Bürgern derzeit fern liegen, den Gemeinderat Ettlingen beschäftigte es aber dieser Tage intensiv. Grund: Die Städte Ettlingen und Karlsruhe haben seit ein paar Jahren ein gemeinsames Projekt, das da heißt „Wiederherstellung des hundertjährlichen Hochwasserschutzes an der Alb“.

Die Alb in Ettlingen ist ein beschauliches Flüsschen – aber wehe, wenn Hochwasser kommt. Davor will die Stadt mit entsprechenden Vorkehrungen im Albtal ihre Bürger schützen.
Die Alb in Ettlingen ist ein beschauliches Flüsschen – aber wehe, wenn Hochwasser kommt. Davor will die Stadt mit entsprechenden Vorkehrungen im Albtal ihre Bürger schützen. Foto: Archiv/BNN
Und dafür soll ein großes Hochwasserrückhaltebecken oberhalb der Spinnerei gebaut werden. Es wird so ausgelegt, dass es auch dem Klimawandel und damit verbundenem Starkregen Rechnung trägt. Das Becken soll ein Volumen von 1,3 Millionen Kubikmetern Wasser haben; es liegt überwiegend in einem Naturschutz- und Flora-Fauna-Habitat-Gebiet (Albtal und Seitentäler), ist daher nicht unumstritten.

Ettlingen wäre von einem Hochwasser mehr betroffen als Karlsruhe

Die Kosten für das Vorhaben, das Mitte der 20er-Jahre realisiert sein soll, teilen sich Ettlingen und Karlsruhe im Verhältnis von 70:30, da Ettlingen von einem hundertjährlichen Alb-Hochwasser ungleich mehr betroffen wäre als Karlsruhe und mit mehr als 40 Millionen Euro einen deutlich höheren Schaden zu verkraften hätte.
Über Unterhaltungskosten für das Becken müsse mit Karlsruhe noch gesprochen werden, ließ Bürgermeister Moritz Heidecker im Gemeinderat wissen, ansonsten herrsche nach diversen Gesprächen mit der Nachbarstadt Konsens.

Landschaftsplanung ist vergeben

Die Volksvertreter vergaben jetzt die landschaftsplanerischen Leistungen für das Vorhaben zu einem Preis von gut 325 000 Euro an ein Mainzer Büro, wobei die CDU sich zunächst nicht damit anfreunden konnte, die Entscheidung noch vor den anstehenden Beratungen über einen Nachtragshaushalt fällen zu müssen.
„Können wir damit nicht noch warten?“, fragte Heiko Becker. Davor warnte Stadtbauamtschef Uwe Metzen mit dem Hinweis, „wenn wir jetzt nichts beschließen, verlieren wir ein Jahr.“ Weitere erforderliche Gutachten, etwa zu Vögeln und Amphibien, seien bereits gemacht, hätten aber auch ein Verfallsdatum.

Es geht um den Schutz

Die anderen Fraktionen jenseits der CDU wollten keine Verzögerungen mehr. Sie verwiesen auf den mühsam erarbeiteten Konsens mit Karlsruhe und darauf, dass es sich hier um „kein Prestigeprojekt“ (Sonja Steinmann, SPD), sondern um wichtigen Schutz für die Menschen handele.
Jenseits der AfD, die ihrerseits von einer unsinnigen Vernichtung eines Naturschutzgebietes sprach, stimmten letztlich alle Ratsmitglieder zu. Martin Keydel (FDP) tat dies mit der süffisanten Bemerkung: „Ich empfinde das Ganze als milden Versuch der Erpressung.“
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