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Rechtsstreit wurde beigelegt

Bei König Metall in Gaggenau geht es jetzt um Stellenabbau

Der Rechtsstreit beim Gaggenauer Unternehmen König Metall zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat um eine Eulenfigur als mögliches Überwachungsgerät ist mit einer außergerichtlichen Einigung beigelegt worden. Der Automobilzulieferer hat jetzt ohnehin andere Sorgen: Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite verhandeln über einen Arbeitsplatzabbau.

Um einen Stellenabbau bei Leiharbeitnehmern und befristet Beschäftigten geht es aktuell in den Verhandlungen zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat bei König Metall (Archivfoto). Der Gerichtsstreit zur „Eule“ wurde durch einen Vergleich beigelegt.
Um einen Stellenabbau bei Leiharbeitnehmern und befristet Beschäftigten geht es aktuell in den Verhandlungen zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat bei König Metall (Archivfoto). Der Gerichtsstreit zur „Eule“ wurde durch einen Vergleich beigelegt. Foto: Dorscheid

Der Rechtsstreit beim Gaggenauer Unternehmen König Metall um eine Eulenfigur als mögliches Überwachungsgerät der Geschäftsführung ist mit einer außergerichtlichen Einigung beigelegt worden. Entsprechende BNN-Informationen bestätigten am Freitag die Arbeitgeber- und die Arbeitnehmerseite.

Damit entfällt die ursprünglich für den 6. Februar anberaumte Verhandlung vor dem Landesarbeitsgericht in Mannheim. Unterdessen laufen Verhandlungen beim Automobilzulieferer über einen Stellenabbau.

Grundsätzlich, auch das betonen jetzt beide Seiten, strebe man eine vertrauensvolle Zusammenarbeit an. In der Vergangenheit hatten sich Geschäftsführung und Betriebsrat teils heftig beharkt, was unter anderem bei Terminen vor den Arbeitsgerichten Karlsruhe und Rastatt (Außenstelle) zum Ausdruck kam.

Jetzt bewegt man sich offenkundig in etwas ruhigerem Fahrwasser. „Das ist auch notwendig, wir haben jetzt andere Probleme“, so der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Peter Schwab im Gespräch mit dieser Zeitung.

Stellenabbau bei Leiharbeitern und befristet Beschäftigten

Gemeint ist damit der anstehende Arbeitsplatzabbau bei König Metall. Hierüber gibt es nunmehr Verhandlungen zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat. „Es wird keine Kündigungen bei den Festangestellten geben“, sagte Hans-Jörg Leuze, Sprecher der Geschäftsführung, am Freitag auf Nachfrage.

Allerdings werde es einen Stellenabbau bei den Leiharbeitnehmern und den befristet Beschäftigten geben. Hier sind, arbeitsrechtlich gesehen, gar keine Kündigungen notwendig, da Verträge zu einem Stichtag auslaufen, wenn sie nicht verlängert werden.

Genaue Zahl noch offen

Der Automobilzulieferer hatte schon immer eine vergleichsweise hohe Leiharbeitnehmerquote, derzeit sind es nach Leuzes Worten rund 100 Beschäftigte. Das Unternehmen, das auch Standorte im Ausland hat, beschäftigt in Gaggenau rund 750 Mitarbeiter.

Wie viele Stellen jetzt gestrichen werden, könne man noch nicht beziffern, so Geschäftsführer Leuze. „Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab.“ So müsse man zwar Kosten auf der Lohnseite einsparen und Produktlinien weg aus Gaggenau verlagern. Auf der anderen Seite bemühe man sich ganz aktuell um Neuaufträge.

Firma unter Druck

Das Unternehmen steht unter Druck, weil zum einen ein Auftragsvolumen in nennenswertem Umfang weggebrochen ist. Zum anderen wollen Kunden ihre Bilanzen aufpäppeln, indem sie bei den Zulieferern Preissenkungen durchzudrücken versuchen.

Der von dem Unternehmen Ende 2019 angestrebte Ergänzungstarifvertrag war nach Verhandlungen mit der IG Metall nicht zustande gekommen. Der Automobilzulieferer strebte Mehrarbeit ohne Bezahlung und Kürzungen beim Weihnachtsgeld an, die Verhandlungen blieben aber ohne Einigung.

Die "Eule" ist vom Tisch

Jetzt ist zumindest das Thema „Eule“ vom Tisch. Dies gilt auch im Wortsinne: Die ULO-Überwachungskamera in Form einer Eule steht längst nicht mehr auf dem Bürotisch der geschäftsführenden Gesellschafterin Nina Zwiebelhofer.

Und eine externe Firma hat zur Zufriedenheit des Betriebsrats das Gerät untersucht und dokumentiert, dass keine Aufzeichnungen bei Besprechungen gemacht und keine Daten gespeichert worden seien. Die Geschäftsführung hatte immer von einem Spielzeug ohne einen Hintersinn gesprochen.

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