Von Michael Bracht
Die Band „Silbermond” produzierte zu dieser Zeit, etwa vor drei Wochen und unter erschwerten Bedingungen, den Corona-Song „Machen wir das Beste draus”. Mittlerweile wurde auf YouTube das Lied schon weit über 800.000-mal angeklickt.
In einem Videotelefonat mit Felix Heklau (Wartungsfläche Fuhrpark) von MDR Jump erklärte Frontfrau Stefanie Kloß die Entstehung des Songs. Mit freundlicher Genehmigung von MDR Jump dürfen wir daraus zitieren. Die Idee für das Video hatte demnach Kloß’ Lebensgefährte und Gitarrist Thomas Stolle.
Ja, und dann habe ich im Kleiderschrank gestandenStefanie Kloß, Frontsängerin von Silbermond
Zuerst mit Klavier und Gesang. „Thomas will natürlich dann trotzdem soundmäßig das Beste aus der Situation rausholen und meinte dann, im Kleiderschrank wäre der beste Sound”, sagte Kloß. „Ist das dein Ernst? Ja, und dann habe ich im Kleiderschrank gestanden.”
Pandemie-Song soll Mut machen
Die größte Herausforderung für die Aufnahme sei die Einspielung der einzelnen Musiker aus ihren separaten Wohnungen gewesen. Aber auch ihr zweijähriger Sohn machte Probleme. „Wir haben jede Sekunde genutzt, in der uns nicht reingequatscht wurde”, so die Sängerin. Aber es hat geklappt. So entstand mit ihren Bandmitgliedern Johannes Stolle und Andreas Nowak der einfühlsame und Mut machende Song der Pandemie.
„Es fehlen so banale Sachen wie Freunde, Verwandte, die Konzerte, Verzicht auf das Miteinander, das Austauschen der Dinge, die man zusammen erlebt”, meint Kloß zu der momentan herrschenden Krise. „Ich sehe das an meinen Freunden. Kitas zu, zwei Kids zu Hause. Beide Eltern sollen Homeoffice machen, wobei der Chef erwartet, dass abends was rumkommt. Wie soll man das schaffen? Die sind wirklich am Ende ihrer Kräfte. Ich glaube die Zeiten gerade erfordern von allen Seiten Solidarität, Empathie und Verständnis.”
Kritisieren tut sie diejenigen, die immer noch die Gefahren der Pandemie unterschätzen. „Hey, checkt ihr’s nicht?”, sagt Kloß. „Ich hoffe, wenn alles vorbei ist, dass wir wieder die Dinge schätzen, welche wir vorher aus den Augen verloren haben.” Andreas Nowak meinte: „Verzicht heißt nicht Verlust.”
Einnahmen aus Song werden gespendet
Das Lied soll ein Begleiter sein. „Alle Einnahmen aus dem Song werden wir an ,Die Tafel Deutschland‘ spenden”, so Kloß. Das Video haben sie selber hergestellt und beim Einkaufen mit dem Handy gefilmt. Ihr Freund Frank hat sie dabei unterstützt.
In mehreren kleinen Frequenzen wurden dabei die vielen Helfer und Helferinnen eingespielt, welche tagtäglich für die Bevölkerung da sind. „Ein Dank an Alle, die gerade schuften gegen den Tod”, heißt es im Lied. „Es gibt die Hoffnung noch, dass der Tag kommt wo alles vorbei ist. Und die Welt macht wieder auf.”
Dazu wird auch das Bild der Gaggenauer Feuerwehr gezeigt. Schon 2013 hinterließ Silbermond einen bleibenden Eindruck in Gaggenau bei „Fun in der Fabrik”. Übrigens: Klopapier haben sie, aber nur so viel wie man tatsächlich braucht.