Wildtierexperte Martin Hauser hat, wie in solchen Fällen üblich, eine DNA-Probe entnommen. Diese geht an das Senckenberg-Institut in Gelnhausen, das eine genaue Zuordnung vornehmen wird. Das hessische Institut übernimmt die zentrale Auswertung für alle möglichen Fälle in Deutschland, bei denen ein Wolfsriss in Frage kommt.
Fachleute der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) in Freiburg haben sich inzwischen vor Ort in Forbach ein Bild von der Situation gemacht. "Sie halten es für wahrscheinlich, dass ein Wolf die Ziege gerissen hat", heißt es in einer Mitteilung des Umweltministeriums in Stuttgart.
Mehr zum Thema:Auf der mit rund 4,5 Hektar sehr großen Weide im Sasbachtal waren zum „Tatzeitpunkt“ nur zwei Ziegen unterwegs. Das andere Tier erfreue sich, so Hauser, bester Gesundheit und habe keinerlei Stresssymptome gezeigt.
Anders als bei früheren Wolfsrissen, bei denen viele Tiere auf überschaubarem Raum weideten, war diesmal aber genügend Ausweichfläche vorhanden, um sich bei Gefahr in Sicherheit zu bringen.
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Fraß ist kein Beweis für Wolfsriss
Dass die Ziege gefressen wurde und letztlich nur noch Reste gefunden wurden, muss nach Hausers Worten nicht zwingend auf einen Wolf hindeuten. Im natürlichen Kreislauf der Region seien Fuchs und Kolkrabe schnelle Verwerter, die aufgefundene tote Tiere sogar in recht kurzer Zeit ausnehmen könnten.
Das Gelände des Nebenerwerbslandwirts ist durch einen Zaun gesichert und erfüllt damit grundsätzlich den Anspruch auf einen finanziellen Ausgleich bei Wolfsrissen. Jedoch erschwere, so Hauser, die Größe des Grundstücks, die Hanglage und ein Bachlauf eine durchgängige Komplettsicherung. Eventuell werde sich für die Zukunft noch ein Herdenschutzberater vor Ort mit dem Landwirt treffen.
Verstärkt Wolfsrisse im Nordschwarzwald
Im Nordschwarzwald gab es in den vergangenen Monaten verstärkt Wolfsrisse, die alle einem bestimmten Tier zugeordnet werden konnten, einem Rüden mit der Kennung "GW852m".