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Neustart am 4. Mai

Kleine Klassen und klare Regeln gegen Corona: Schulen im Murgtal bereiten sich auf Öffnung vor

Abstand im Klassenzimmer, Masken im Gang und eine regelmäßige Reinigung: Mit klaren Vorgaben bereiten sich die Murgtäler Kommunen auf die Wiederaufnahme des Schulbetriebs am 4. Mai vor. Lehrer, Sekretärinnen und Hausmeister erhalten einen besonderen Schutz.

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Ungewohntes Bild: Mit Absperrbändern, wie hier in der Ottenauer Merkurschule, will die Stadt Gaggenau erreichen, dass sich die Schüler ab dem 4. Mai nicht zu nah kommen. Foto: Gerbig

Abstand im Klassenzimmer, Masken im Gang und eine regelmäßige Reinigung in den Schulen: Mit klaren Vorgaben bereiten sich die Murgtäler Kommunen auf die Wiederaufnahme des Schulbetriebs am 4. Mai vor. Lehrer, Sekretärinnen und Hausmeister erhalten einen besonderen Schutz.

Am kommenden Montag beginnt der Präsenzunterricht mit Schülern der allgemein bildenden Schulen, bei denen 2020 oder 2021 die Abschlussprüfungen anstehen.

Schüler kehren in die Klassenzimmer zurück

Auch Schüler der Prüfungsklassen der beruflichen Schulen kehren in die Klassenzimmer zurück. Im März waren die Schulen geschlossen worden, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen.

Kultusministerium veröffentlicht Hygienehinweise

„Unsere Abteilung Betreuung und Schulen hat sich schon sehr früh Gedanken zu Hygienemaßnahmen in den Schulen gemacht und Konzepte entwickelt“, informiert die Gaggenauer Pressesprecherin Judith Feuerer auf BNN-Anfrage.

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Durch Absperrbänder sollen Schüler am Ein- und Ausgang der Merkurschule in Ottenau getrennt werden. Foto: Gerbig

Der Hygieneplan des Kultusministeriums habe die Verwaltung darin bestärkt, „dass wir alles bedacht und viele Kleinigkeiten mehr berücksichtigt haben.“

Im Unterricht ist das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung bei gewährleistetem Sicherheitsabstand nicht erforderlich, gleichwohl aber zulässig.
Hygieneplan des Kultusministeriums

Im Konzept sind unter anderem 1,50 Meter Mindestabstand, eine gründliche Handhygiene und die gründliche Reinigung von Oberflächen vorgesehen.

Masken auf Wunsch

Zum Schutz durch Masken bleibt das Ministerium vage. „Im Unterricht ist das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung bei gewährleistetem Sicherheitsabstand nicht erforderlich, gleichwohl aber zulässig“, heißt es darin.

Alle aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus im Überblick

Und weiter: „Sollten Schüler und Lehrer in der Schule eine Mund-Nasen-Bedeckung verwenden wollen, spricht nichts dagegen.“

Stadt empfiehlt Masken außerhalb der Klassenzimmer

Bei der Stadt hält man das Tragen einer Maske im Unterricht für „nicht praxisnah“. Schließlich werde dort der Abstand eingehalten. Außerdem müssten die Lehrer gut hörbar sein. „Das wird mit Maske schwierig“, so Feuerer.

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In den Klassenzimmern, wie hier in der Ottenauer Merkurschule, gelten künftig 1,50 Meter Abstand zwischen den Sitznachbarn. Foto: Gerbig

Allerdings empfehle man das Tragen außerhalb des Klassenzimmers, also in den Gängen, im Foyer, in der Aula und in den Toiletten.

Die Stadt will Lehrern, Sekretärinnen und Hausmeistern nach eigenen Angaben Masken und Visierschutzschilder zur Verfügung stellen.

Risikogruppe bleibt zu Hause

Gemäß den Hygienehinweisen sind Umarmungen und Handschläge zur Begrüßung ebenso wenig zulässig wie Partner- und Gruppenarbeiten im Unterricht. Auch der praktische Sportunterricht entfällt.

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Die Sekretärinnen in der Ottenauer Merkurschule werden durch eine Spuckwand vor dem Coronavirus geschützt. Foto: Gerbig

Lehrer, die aufgrund von Vorerkrankungen zur Risikogruppe zählen oder älter als 60 Jahre sind, dürfen nicht an die Schule. Sie sollen für Fernlernangebote eingesetzt werden.

Bei Schülern mit Vorerkrankungen entscheiden die Eltern über eine Teilnahme am Unterricht. Besprechungen und Konferenzen müssen „auf das absolut notwendige Maß begrenzt werden.“

Erhöhte Reinigungsintervalle in Gaggenau

In Gaggenau laufen die Vorbereitungen auf die Wiederaufnahme des Schulbetriebs auf Hochtouren. „Als Schulträger ist es unsere Aufgabe, auf die Einhaltung der Hygiene zu achten“, so Feuerer. Deshalb werden die Reinigungsintervalle deutlich intensiviert.

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So sollen Berührungsflächen ab sofort täglich, Toiletten sogar stündlich desinfiziert werden. In den Sekretariaten werden Spuckwände errichtet, um das Personal vor einer Infektion zu schützen.

Schüler müssen ihre Tische reinigen

Auch für die Schüler ändert sich einiges: „Jede Klassengruppe bleibt in ihrem Zimmer und wechselt nicht in Fachräume“, informiert Feuerer über die Corona-Regeln.

Außerdem müssten sie vor und nach dem Unterricht ihre Tische reinigen. Die Schüler sitzen in den kommenden Wochen einzeln und mit einem Abstand von mindestens 1,50 Meter zueinander.

Unterrichtsbeginn und Pausen werden entzerrt

Für die beiden Klassenstufen, die ab dem 4. Mai wieder die Schulen besuchen dürfen, ist der Unterrichtsbeginn versetzt. Auch die Pausen werden entzerrt.

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200 Schüler besuchen ab Montag wieder das Goethe-Gymnasium in Gaggenau. Foto: Körner

Die Lehrer sollen dafür sorgen, „dass die gegenseitigen Begegnungen untereinander auf ein Minimum reduziert werden.“ Ferner wird durch Absperrungen eine „Einbahnregelung“ innerhalb des Gebäudes eingerichtet.

Lehrer informieren über Hygieneregeln

Die Stadt setzt außerdem auf Information. „Mit Aushängen im gesamten Schulgebäude und durch die Lehrer werden alle Schüler über die Hygiene- und Abstandsregeln informiert“, kündigt Feuerer an.

Die Regeln würden täglich wiederholend eingeübt, „bis sie zu einer Selbstverständlichkeit werden.“

Getrennter Unterricht in kleinen Klassen

Um den Abstand im Unterricht zu gewährleisten, darf ab dem 4. Mai nur noch die Hälfte der Klassen in ein Zimmer. Mehrere Lehrer unterrichten die Schüler also räumlich getrennt.

An der Gemeinschaftsschule dürfen nur noch maximal 14 Schüler in einen Klassenraum.

Klare Regeln für Toilettengang

Am Gaggenauer Goethe-Gymnasium ist das weniger ein Problem: Durch die verschiedenen Abiturkurse sind die meisten Schülergruppen ohnehin klein.

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Für die Nutzung der Schultoiletten gibt es klare Regeln. In der Ottenauer Merkurschule sind in den Toiletten Hygienehinweise angebracht. Foto: Gerbig

Auf die Toiletten darf nur eine bestimmte Schülerzahl – dafür ist die Aufsicht zuständig. Außerdem ist an den Schulen Desinfektionsmittel vorhanden.

200 Schüler am Gaggenauer Goethe-Gymnasium

Am Goethe-Gymnasium startet der Schulbetrieb mit 200 Schülern in 47 Kursen, an der Realschule mit 200 Schülern in 16 Klassen. 100 Schüler in zehn Klassen sind es an der Gemeinschaftsschule.

Das Albert-Schweitzer-Gymnasium in Gernsbach besuchen ab Montag 92 Schüler der beiden obersten Klassenstufen. An der Realschule sind es 166 Schüler der Klassen 9 und 10, an der Gemeinschaftsschule 40 Schüler.

Es ist davon auszugehen, dass den Jugendlichen durch die Schulschließung der Ernst der Lage klar ist.
Judith Feuerer, Pressesprecherin der Stadt Gaggenau

„Es ist davon auszugehen, dass den Jugendlichen durch die Schulschließung der Ernst der Lage klar ist und sie bereits viele Corona-Regeln verinnerlicht haben“, teilt die Stadt mit. Wenn auch die jüngeren Schüler wieder am Unterricht teilnehmen, bedürfe es indes „noch viel mehr an Aufklärung.“

Vorbereitungen auch in Gernsbach

Auch in Gernsbach bereitet man sich auf den Schulstart vor. „Wir werden möglichst alle Empfehlungen erfüllen“, so Pressesprecherin Nicoletta Arand – die Vorgaben ohnehin.

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An das Albert-Schweitzer-Gymnasium in Gernsbach kehren am Montag 162 Schüler der beiden obersten Klassenstufen zurück. Foto: Veronika Wunsch

Der Sicherheitsabstand von 1,50 Meter werde gewährleistet sein. Außerdem wolle man Desinfektionsmaterial stellen und Abstandshalter einsetzen, damit sich niemand zu nahe kommt.

Es würden Strategien entwickelt, sodass sich die Schüler immer wieder die Hände waschen können.

Keine Maskenpflicht in Gernsbach

Die Stadt orientiere sich dabei nicht nur an den Hygienehinweisen des Kultusministeriums, sondern auch an den Wünschen und örtlichen Gegebenheiten der Schulen.

In Gernsbach gilt: Maximal die Hälfte der Klasse darf gemeinsam in ein Zimmer. „Wenn eine weitere Verteilung auf mehrere Räume möglich ist, auch entsprechend weniger“, so Arand. Eine Maskenpflicht gibt es auch hier nicht.

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