Im Gaggenauer Benz-Werk gehen wegen der Corona-Pandemie deutlich weniger Aufträge ein als zuvor. Zehn Tage nach der Wiederaufnahme der Produktion zieht Standortleiter Thomas Twork dennoch eine positive Zwischenbilanz. Auch im Mai wird es in einigen Bereichen Kurzarbeit geben. Die Bänder im Werk waren vom 23. März bis zum 20. April wegen der Ausbreitung des Coronavirus stillgestanden .
Welche Abteilungen von der Kurzarbeit betroffen sind, wird laut Pressesprecher Kai Wolfer „kurzfristig je nach Kundenbedarf festgelegt.“
Weitere Details wollte Wolfer gegenüber den BNN nicht nennen. Nur so viel: „Die Ausgestaltung der Kurzarbeit wird gemeinsam mit dem Betriebsrat geregelt.“
Tagesweise Betriebsruhen im Gaggenauer Benz-Werk
In der laufenden Woche gelten tagesweise Betriebsruhen, etwa in der Achs- und Wandlerproduktion. „Es werden zunächst einzelne Bereiche entsprechend dem Kundenbedarf in reduziertem Umfang anlaufen“, informiert Wolfer. So könne man „flexibel auf Markt und Nachfrage reagieren.“
Wir spüren seit März die weltweiten Folgen der Corona-Pandemie.Thomas Twork, Standortleiter des Gaggenauer Benz-Werks
Der Absatz von Daimler Trucks lag im ersten Quartal nach Unternehmensangaben mit weltweit 92.500 Einheiten um 20 Prozent unter dem Vorjahresniveau.
„Wir spüren seit März die weltweiten Folgen der Corona-Pandemie“, sagt Standortleiter Thomas Twork. Auch das für Gaggenau wichtige Pkw-Geschäft sei im ersten Quartal rückläufig gewesen, was sich entsprechend auch die Produktion ausgewirkt habe.
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Positive Zwischenbilanz nach Neustart
Der Neustart im Werk nach der Corona-Zwangspause sei positiv verlaufen. In Gesprächen mit Mitarbeitern habe er erfahren, dass die Umsetzung der Schutzmaßnahmen vor dem Coronavirus gut gelungen sei.
Mit Bodenmarkierungen, Beschilderungen, Schutzausrüstungen und Plexiglasscheiben will Daimler das Infektionsrisiko minimieren.
Einsatz von Mund-Nasen-Masken in Corona-Krise
Grundsätzlich gilt auch im Benz-Werk: Der Mindestabstand zwischen den Mitarbeitern muss 1,50 Meter betragen. Wo das nicht möglich ist, werden Mund-Nasen-Masken eingesetzt. An stark frequentierten Stellen wie den Drehtoren wurden Abstandsmarkierungen angebracht.
Eine fixierte Maximalbelegung von gemeinsam genutzten Räumen, die regelmäßig gereinigt werden, und die Reduzierung der Sozialkontakte zählen ebenfalls zum Maßnahmenpaket. „Auf Präsenzveranstaltungen wird vorerst verzichtet“, teilt Wolfer mit.
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Schichtübergaben, Gruppengespräche und Workshops würden „weitgehend über Videokonferenzen oder Schichtbücher organisiert.“
Das Betriebsrestaurant in Gaggenau wird laut Wolfer „in Kürze“ wieder eröffnet – gemäß der Landesverordnung allerdings nur für Betriebsangehörige.