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Entscheidung am 27. Januar

Lautenbacher Schwimmbad-Initiative stellt sich gegen drohende Schließung des Freibads

Die Lautenbacher Schwimmbad-Initiative (SIL) will die drohende Schließung des Freibades nicht hinnehmen. In einem Schreiben an den Gernsbacher Gemeinderat, das den BNN vorliegt, setzt sich SIL-Sprecher Matthias Mörmann für einen Fortbestand des Stadtteilbades ein.

Saisoneröffnung im Mai 2016 Mit Pudelmützen Matthias Mörmann, Sprecher der Schwimmbadinitiative Lautenbach, und Sohn Jonas.
Badespaß mit Pudelmütze: Matthias Mörmann, Sprecher der Schwimmbadinitiative Lautenbach, und Sohn Jonas. Foto: pr

Die Ehrenamtlichen sind über die aktuelle Debatte tief enttäuscht. Die AfD-Gruppierung hat einen Antrag auf Schließung des Bades zum Jahresende eingereicht , über den der Gemeinderat am Montag, 27. Januar, entscheidet. Hintergrund des Vorstoßes ist ein Einbruch der Gewerbesteuer-Einnahmen.

„Die Sanierung des Lautenbacher Schwimmbades wurde vom alten Gemeinderat beschlossen und von Bürgermeister Julian Christ immer offiziell unterstützt“, betont Mörmann in seinem Schreiben. Die Investitionssumme, rund 900.000 Euro, sei dem Gemeinderat schon lange bekannt.

Mörmann und seine Mitstreiter sind darüber verärgert, dass sie erst wenige Tage vor der entscheidenden Sitzung über die ungewisse Zukunft des Bades informiert wurden. Die AfD habe ihm gegenüber beteuert, dass an dem Antrag „auch andere Gemeinderäte mitgewirkt“ hätten. „Im Hintergrund zu intervenieren, gerade, wenn es um das hochgelobte Ehrenamt geht, ist ein absolutes No-Go“, kritisiert Mörmann. Der SIL-Sprecher spricht von einem „Vertrauensmissbrauch“.

Sanierung wurde mehrfach aufgeschoben

Die Diskussion um das Freibad hat eine lange Vorgeschichte: Seine Sanierung war mehrfach aufgeschoben worden, zuletzt wurde die Instandsetzung des Obertsroter Bades vorgezogen. „Wir haben uns dabei immer fair verhalten“, betont Mörmann. Nachdem im Dezember der Gewerbesteuer-Einbruch bekannt geworden ist, steht die Zukunft des Lautenbacher Bades in den Sternen.

Im Gernsbacher Stadtteil sitzt der Schock tief: Dort gibt es keine Geschäfte, keinen Fußballplatz und keinen Ortschaftsrat. Der „Schwellwog-Treff“, wie die Einheimischen ihr Bad nennen, ist die einzige Begegnungsstätte. 2011 wurde der Kindergarten geschlossen und später verkauft – für viele Lautenbacher ein schmerzhafter Schritt. „Dadurch hat die Stadt 1,2 Millionen Euro eingespart“, rechnet Mörmann vor.

Die Zukunft des Bades, habe es damals gehießen, sei dadurch gesichert. Ein Neubau, wie von der AfD behauptet, sei ohnehin nicht notwendig. „Eine Sanierung reicht aus“, ist Mörmann überzeugt. Kostenpunkt: Rund 900.000 Euro.

In den kommenden Tagen will Mörmann die Gemeinderäte von seiner Position überzeugen. „Der Antrag, unser Bad zu schließen, löst in Lautenbach Verärgerung, Wut und tiefe Enttäuschung aus“, sagt er. Wenige Tage vor der Gemeinderatssitzung ist Mörmann verhalten optimistisch. Die Chancen auf einen Erfolg sieht er bei „51:49“.

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