Eines vorweg: Wolf und Luchs, die beide nachweislich im Murgtal vorkommen, hatten die Wildtierexperten bei Betrachtung der Bilder ausgeschlossen. Ein Leser schreibt trotzdem: „Eindeutig Wolf oder Hund.“
Leser favorisieren den Marderhund
Bei den meisten ist dagegen der Marderhund der Favorit. Das Tier, das dem Waschbären zum Verwechseln ähnelt, wird am häufgisten genannt – auch wenn seine dunkle Fellfarbe nicht mit dem Bild übereinstimmt.
„Davon sollte man sich nicht täuschen lassen“, rät Martin Hauser, Wildtierbeauftragter des Landkreises Rastatt: „Das könnte an der Sonneneinstrahlung liegen.“
Ein Puma am Kaltenbronn?
Auch ausgefallene Tipps erreichen die BNN – vom Jaguarundi, einer amerikanischen Wieselkatze, und dem Nasenbären über das eigentlich in Russland beheimatete Feuerwiesel bis zum Kleinen Panda (Katzenbär).
Auf diese Tiere tippen die BNN-Leser:
Gleich mehrfach genannt wird der Puma. „Es wäre nicht das erste Mal, dass jemand ein exotisches Tier aussetzt“, sagt Hauser.
Zur Erinnerung: Beim Streaming-Dienst Netflix trendet aktuell die Dokumentarserie „Tiger King“ . Sie handelt vom narzisstischen Redneck „Joe Exotic“, der in seinem Privatzoo in Oklahoma mehr als 200 Raubkatzen hielt.
Experte glaubt an einen Fuchs
Könnte also tatsächlich ein Puma über den Kaltenbronn ziehen? Martin Hauser glaubt nicht daran: „Dann hätten wir vermutlich schon Aufnahmen aus Fotofallen oder gerissenes Wild gefunden.“
Der Experte hält einen Fuchs für am wahrscheinlichsten.
Es lässt sich schlecht sagen, um welches Tier es sich handelt.Wildtierbeauftragter Martin Hauser
Allerdings wurden die Fotos aus 100 Metern Entfernung aufgenommen. „Es lässt sich schlecht sagen, um welches Tier es handelt.“ In den kommenden Tagen will Hauser deshalb die Sichtstelle untersuchen.
Wie groß ist das gesuchte Tier?
Bislang ist unklar, wie groß das gesichtete Tier tatsächlich ist. Der Fotograf, Lorenzo Chimenti aus Stuttgart, hatte angegeben, es habe eine Rückenhöhe von etwa 80 Zentimetern gehabt.
Allerdings hatte er auch gesagt, er habe es mit bloßem Auge aus 100 Metern nicht erkennen können. Hauser ist deshalb relativ sicher, dass es ein kleineres Tier gewesen sein muss.
Er will sich die Vegetation vor Ort anschauen, um einen Größenvergleich herzustellen.